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Erfahrungen in Österreich

 - Erfahrungen in Österreich
Der Nachwuchs aus dem Ausland nimmt Freizeitangebote wie Wandern, Klettern und Skifahren in Bergen genauso gern an wie kulturelle Ausflüge mit Sightseeing in Wien und Salzburg © Bild: Doris Weidenholzer

Pro Jahr schicken die Distrikte 1910 und 1920 circa 80 bis 90 Outbounds auf die Reise, die sich nach der Rückkehr – vom rotarischen Virus infiziert – häufig bei Interact und Rotaract engagieren

Harald Meixner01.03.2016

Wir organisieren den Kurzzeitaustausch seit über 40 Jahren mit Übersee und Europa und den Jahresaustausch in der EMEA Regio, aber auch mit Süd- und Nordamerika, mit Japan und Australien. Südafrika hat sich ebenfalls als beliebtes Ziel etabliert, seit vergangenem Jahr zählt auch Botswana zu den Austauschnationen. Das Programm ist trotz der Probleme, die sich aus den unterschiedlichen Jahres- und Schulzeiten zwischen der nördlichen und südlichen Hemisphäre ergeben, höchst erfolgreich – vor allem dank der Austauschschüler! Wir Jugenddienstler sind dabei nur begeisterte Helfer, die allerdings jedes Mal nach Rückkehr der Austauschschüler fasziniert deren Berichte und positiven Wandel ihrer Persönlichkeit erleben.

Der rotarische Jugendaustausch ermöglichte vielen jungen Menschen in den vergangenen Jahren Verständnis und Einblicke in Kulturkreise, die sie ihr ganzes Leben lang begleiten und formen werden. Niemand ist so aufnahmefähig und bereit, sich für andere einzusetzen wie Jugendliche, wenn sie die Möglichkeit bekommen, in einer sicheren Umwelt sich zu bewegen und zu beweisen. Im reiferen Alter glaubt man schon, all die Wichtigkeiten und Erwartungshaltungen einer Gesellschaft zu kennen, wird dadurch oftmals schon unflexibler und hält an Gelerntem fest.

Viele unserer Austauschschüler – ob im Long Term oder Short Term – werden auch bei Interact und Rotaract aktiv und bringen sich bei Sozialprojekten ein, die sie selber ins Leben rufen oder durch eigenen Einsatz wesentlich unterstützen. Die heutige politische Lage zeigt uns, was wir verbessern sollten. Der Austausch mit Ländern der arabischen Welt ist im Dornröschenschlaf, da diese Nationen die Aktivitäten Rotarys nicht gerne sehen. Aber es ist möglich, das zu ändern und ein besseres Verständnis der für uns fremden Kulturen und Gebräuche dort zu unterstützen. Wenn es auch nicht leicht ist, wie die Erfahrungen in Bosnien und Herzegowina zeigen.  

Ich rufe alle dazu auf, auch jene Staaten in den Jugendaustausch einzubeziehen, die uns vordergründig als nicht besonders attraktiv und freundlich gesonnen erscheinen. Wenn wir in der Welt etwas Friedensarbeit bewirken wollen, dann sollten wir es über den Jugendaustausch versuchen, selbst wenn dieser zunächst nur einseitig verläuft.  Jeder Schritt in diese Richtung ist wertvoll, denn was könnte die Prinzipien Rotarys besser vermitteln?