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Breakout Session

Projektidee gefällig? - Adopt a river!

Breakout Session - Projektidee gefällig? - Adopt a river!
Warum sollten Rotarier verschmutzte Flüsse zu ihrem Projekt machen? - Das Bild zeigt es.... © RI

Haben Sie schon mal einen Fluss adoptiert? Rotarier aus dem Osten Afrikas haben es getan und mit den Vereinten Nationen ein Partnerschaftsmodell entwickelt.

24.06.2020

Diese Breakout Session interessierte Rotarier aus aller Welt: Indien, Philippinen, Kolumbien, St. Lucia, USA, Malaysia, Nigeria, Türkei, Kanada, Australien, Thailand... Die Liste nahm gar kein Ende, denn was die Rotarier aus dem Distrikt 9212 zu berichten hatten, schreit nach Nachahmern.

Zum Auftakt berichtete Joe Otin, Distriktgovernor für die Länder Äthiopien, Kenia, Südsudan und Eritrea, wie er als Kind in einem Fluss spielte und angelte. Heute sei dieser Fluss in seiner Heimat Kenia rabenschwarz und fast ohne Leben. Doch die Wissenschaft und die Erfahrung der letzten Jahre zeige: ein Programm zur Renaturierung und Säuberung sei möglich - vor allem auch, damit nicht aller Müll im Meer lande.

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Joakim Harlin von der UNEP definierte gefährdete Regionen.

In Afrika gründete sich daher die Initiative "Adopt a river" und suchte Partner. Die UNEP - das Umweltprogramm der Vereinten Nationen - machte mit. Und so suchte er Mitstreiter und fand sie im ganzen Distrikt.

Letzte Woche gründeten sie sogar den ersten ecoClub Afrikas.

Sichere Wasserquellen

Zur Einführung stellte Joakim Harlin, Head of Freshwater Unit bei UNEP, die dramatische Trinkwasser-Situation vor: ein Drittel aller Flüsse ist von Rückgang betroffen. Und die Covid-19-Krise habe noch einmal deutlich gezeigt, wie wichtig sichere Wasserquellen sind.

Mehr Informationen zu Rotary-UNEP-Projekten: www.esrag.org/esrag-unep-handbook

Werde nun ein Ökosystem "adoptiert", könne das nicht losgelöst von örtlichen und Regierungsbehörden geschehen; die Initiative müsse private und gesellschaftliche Akteure mit Umweltorganisationen zusammenbringen. Ist das Ziel ausgemacht, müsse Geld zur Verfügung und eingeworben werden. Im Nachhinein gehe es auch darum, voneinander zu lernen. Deshalb hilf  nach Harlins Meinung jede Aktion, die Aufmerksamkeit für Umweltprobleme bringt, jedes Clean-up, jede Verschönerung und jede Anstrengung, den Mülleintrag in Flüsse und Seen zu stoppen beziehungsweise ein Ökosystem wierherzustellen und zu erhalten.

74 Clubs entlang des Akaki

Jane Maonga aus dem Distrikt 9212 stellte das aktuellste Projekt vor - betreffend den Akaki-River in Äthiopien. Neben zahllosem Haushaltsmüll landen auch Industrie-Abfälle und Kloaken im Fluss. 74 Rotary Clubs aus Äthiopien und Kenia beteiligten sich deshalb, bildeten regionale Teams und definierten einen örtlichen Fokuspunkt. Sie identifizierten Müllecken, sammelten ihn vielerorts ein und versuchten zu identifizieren, wo weitere Verunreinigungen herkommen.

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Jane Maonga berichtete unter anderem von Aktionen mit Schülern.

Sie setzen Baumpflanzaktionen an und arbeiteten mit Schulen zusammen. Doch in manchen Regionen fließt der Fluß durch Armutsviertel - das macht die Aktion schwieriger. Denn Uferbereinigungen sind dort kaum möglich, Toilettenabflüsse verunreinigen das Wasser massiv. Die Rotarier vor Ort streben jetzt weitere WASH-Aktionen an und wollen langfristig agieren. Auch strategische Partnerschaften sind bereits in Planung.

Verhalten ändern!

Fred Nyongesa ist Water Quality Manager bei einer der aufsichtsführenden Wasserbehörden. Auch er kam in der Diskussion zu Wort: Jugend einbeziehen, Juristen zu Rate ziehen, Aktionen langfristig planen - das war sein Rat. "Wir müssen unser Verhalten ändern und die Verschmutzung des Flusses senken, damit wir die Nutzung des Landes drumherum erhöhen können." Beitragen sollen ein Monitoring der Wasserqualität und die Suche nach neuen, innovativen Lösungen.

Die Teilnehmer der Breakout Session waren sich einig: Da war Vieles zum Nachmachen dabei. Sie nahmen wichtige Anregungen mit aus der Diskussion.

Kontakt: adopt-a-river@rotary9212.org