Impf-Konferenz in Berlin
Bundesregierung sagt 600 Mio. Euro für Programm zu
Gesundheit ist ein Schwerpunkt der deutschen G7-Präsidentschaft im Jahr 2015. Ein erster Höhepunkt ist die Wiederauffüllungskonferenz der globalen Impfallianz Gavi am 26. und 27. Januar in Berlin. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Schirmherrschaft übernommen.
7,5 Milliarden US-Dollar will die internationale Impfallianz Gavi heute im Rahmen ihrer Geberkonferenz mobilisieren, um noch einmal 300 Millionen Kinder in Entwicklungsländern zusätzlich impfen zu können„Dank Gavi können Kinder in Afrika für zwei Dollar eine Fünffach-Impfung erhalten, die in Industrieländern 35 Dollar kostet“, sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller, der am am Dienstagmorgen die erste internationale Konferenz im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft eröffnete.
Am späten Vormittag sprach auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zu den rund 200 internationalen Teilnehmern gesprochen – darunter die Präsidenten von Mali und Tansania, Ibrahim Boubacar Keita und Jakaya Kikwete, EU-Kommissar Neven Mimica, die norwegische Premierministerin Erna Solberg, zahlreiche Ministerinnen und Minister aus der EU sowie aus Entwicklungs- und Schwellenländern und mit Bill Gates der prominenteste private Unterstützer von Gavi.
Laut der Stiftung Weltbevölkerung hat die Bundesregierung kundgegeben, ihre Zusage für Gavi für die Jahre 2016 bis 2020 noch einmal von 420 Millionen auf 600 Millionen Euro zu erhöhen. Damit übertreffe Deutschland erstmalig seiner Wirtschaftskraft entsprechenden Anteil an den insgesamt 7,5 Milliarden US-Dollar, die Gavi benötigt.
Die Zusammenarbeit mit Gavi ist ein gutes Beispiel für eine funktionierende globale Partnerschaft: Deutschland unterstützt die Arbeit von Gavi seit 2006 und hat seither seine Beiträge für die Impfallianz kontinuierlich gesteigert.
Hildegard Dressino (RC Worms), ehrenamtliche Polio National Advocacy Advisor der Rotary Foundation, hat im Rahmen der Gavi-Wiederauffüllungskonferenz an einer Paneldiskussion u. a. mit Staatsminister Thomas Silberhorn (CSU) und Vertretern internationaler Organisationen teilgenommen. Am Beispiel des über dreißigjährigen Engagements von Rotariern weltweit in der Polio-Bekämpfung erläuterte sie, wie wichtig globale Partnerschaften und die Stärkung nationaler Gesundheitssystemen sind: „Rotary International konnte dank seiner Verankerung vor Ort über viele Jahre die Grundlage für nachhaltige Gesundheitssysteme in vielen Ländern legen,“ so Dressino. „Um diese Strukturen jedoch auf eine wahrhaftig nachhaltige Basis zu stellen, müssen sich die Regierungen der betroffenen Länder diese auch zu eigen machen.“ Dies gelte insbesondere für Pakistan, einem von nur drei verbliebenen Polio-Ausbruchsherden, das dringend auf internationale Unterstützung im Kampf gegen die gefährliche Infektionskrankheit angewiesen bleibt.
Dressinos nutzte ihre Präsenz auf dem Podium für einen eindringlichen Appell an die anwesenden Mitglieder der Bundesregierung, Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU): „Auch der Kampf gegen Polio benötigt die finanzielle Unterstützung Deutschlands