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Sechster Tag: Die Rockies geschafft und endlos lange Geraden in Sicht

RAAM - Sechster Tag: Die Rockies geschafft und endlos lange Geraden in Sicht
So sehen erschöpfte Helden aus, die 20 Stunden und mehr auf dem Rad gesessen haben. Nur schnell was essen und dann hinlegen... © Kurt Matzler

Das Wochenende war ein hartes Stück - oder besser: Es waren mehrere harte Etappen für Kurt Matzler, der in diesem Jahr als Solofahrer beim härtesten Radrennen der Welt, dem Race Across America, für Spenden zugunsten von Polio fährt.

20.06.2022

Während Redakteure offenbar manchmal Erholung brauchen, radelte Kurt Matzler mit seinem 20-Stunden-Pendum pro Tag, als ob nie was gewesen wäre... Nach der längeren Etappe — wegen einer Feuerwand musste er eine Umleitung fahren — hatten Matzler und das Team auf eine kürzere Folge-Etappe gehofft. Zwischenzeitlich konnten einige technische Probleme behoben werden. Und auch die Natur machte Mut mit einem unglaublichen Sonnenaufgang im Monument Valley.

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Warme Jacke und Verpflegung - jetzt gehts in die Berge.

Doch das sollte nur kurz von den Herausforderungen ablenken: sehr starke Windböen zwischen Montezuma und Cortez. Und: Die Schlafpause musste ausfallen, da sonst bestimmte Wegmarken nicht erreicht werden konnten, also keine kürzere Etappe.

Die Rockies kommen

Die Strecke führte dann in die Rocky Mountains.  Diesmal lockte tatsächlich eine etwas kürzere Etappe. Das Team fand zudem einen Bikestore, mit dessen Hilfe alle Räder für den Champ wieder einsatzbereit gemacht werden konnten.

Leider fing es dann an zu regnen — nach der Schlafpause war die Freude daher nicht so groß. Vor allem weil das bedeutete: mitten in der Nach auf eine Höhe von 3300 Metern zu fahren — auf den Wolves Creek Pass. Aber das Team war sicher: Er wird auch das unter diesen Bedingungen schaffen!

Am Ende der Etappe hieß es nur: He totally smashed it - er hat es total gerockt! Kurt schaffte es sogar, noch vor dem Zeitplan im Hotel zu sein. Die ihn kennen, wissen: Er liebt die Berge.
 
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Süße Überraschung und Motivation - Coooooookies!
Ein paar Stunden später rast Matzler auf Kansas zu. Zunächst galt es, den dritten Anstieg der Rocky Mountains zu meistern — den Cuchara Pass mit knapp über 1000 Höhenmetern. Dann ging es in die Ebenen von Colorado — eine ziemlich langweilige Nacht mit seeehr langen Geraden, berichten die Begleiter. Aber: Probleme machte ein heftiger Seitenwind, es gab sogar eine Tornadowarnung.
 
Aber die langen Strecken im Sattel machten sich langsam bemerkbar: Sitzprobleme. Da wurde desinfiziert, gecremt und Kurt probierte es mit einer zusätzlichen Radunterhose. Es gilt, noch stärker zu motivieren!
 
Kansas besteht offenbar aus kilometerweite verlassenen Geraden und extrem stürmischem Seitenwind, der Kurt Matzler auf der nächsten Etappe alles abverlangte, "um nicht gemeinsam mit dem Rad verweht zu werden", wie die Crew sagte. An einer Timestation in Ulysses wurden Radfahrer und Team dafür herzlichst mit der österreichischen Flagge begrüßt.
 
Nächste Etappe - immer noch Kansas
 
Wieder über 500 km kerzengerade mit viel Seitenwind stehen bevor. Und es soll erneut eine Umleitung geben...