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Fragiler Erfolg

Ein Jahrzehnt ohne Polio in Europa

21.06.2012

"Kinderlähmung? Das gibt's doch gar nicht mehr." So oder so ähnlich reagieren wohl die meisten Menschen hierzulande auf die Frage, ob sie gegen Kinderlähmung geimpft sind. Dabei ist es gerade einmal zehn Jahre her, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Europa für poliofrei erklärte. Eine der Schlüsseldaten für die Zertifizierung ist die Abwesenheit von Poliofällen für mindestens drei Jahre in der betreffenden Region mit gleichzeitiger Krankheitsüberwachung. 

1985 fasste Rotary International den Beschluss, die Welt von der heimtückischen Nervenkrankheit zu befreien. Gemeinsam mit seinen Partnern - der WHO, dem Kinderhilfswerk Unicef und den US-Gesundheitsberhörden (CDC) - ist es Rotary International in den vergangenen 25 Jahren gelungen, die Krankheit zurückzudrängen: Gab es damals noch 125 Länder mit pro Jahr 350.000 neuen Infektionen, so konnte dank umfassender Impfmaßnahmen seither die Zahl der jährlichen Neuinfektionen auf 650 gesenkt werden. Nur noch in drei Ländern – Afghanistan, Pakistan und Nigeria – ist die Bevölkerung akut von Polio-Viren bedroht.

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Doch, die poliofreien Länder werden der Gefahr eines Ausbruchs ausgesetzt bleiben, solange das Virus in den verbleibenden drei endemischen Ländern nicht erfolgreich ausgerottet ist. Dieses Risiko wurde im Jahr 2010 auf tragische Weise belegt, als Ausbrüche in Teilen von Europa und Zentralasien (Russland, Tadschikistan, Turkmenistan und Kasachstan) auftraten. "Nicht impfmüde werden!" ruft daher Journalist, Moderator und PolioPlus-Botschafter Cherno Jobatey die Bevölkerung auf. "Obwohl Polio in den letzten Jahren in Deutschland nicht mehr auftrat, besteht das Risiko, dass wir Globetrotter sie uns als katastrophales Reisesouvenir mitbringen."

Für Rotary International hat die Ausrottung der Kinderlähmung weiterhin oberste Priorität. Dafür engagieren sich die mehr als 1,2 Millionen Mitglieder Rotarys weltweit. "Als Rotarier, der selbst ehemals an Polio (Kinderlähmung) litt, ist dies ein Anlass für mich, unsere bis dato erreichten Erfolge zu feiern", erklärt der Schweizer Urs Herzog. Und weiter: "Gleichzeitig ist es jedoch auch ein Anlass, mir vor Augen zu halten, dass noch ein Stückchen Arbeit vor uns liegt, um sicherzustellen, dass kein Kind jemals mehr an Polio leiden muss."



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END POLIO NOW

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