Internationaler Frauentag
Starke Rotarierinnen
Einer der bedeutendsten Wendepunkte in der Geschichte von Rotary war die Aufnahme von Frauen in Rotary Clubs.
Dem Beschluss des Gesetzgebenden Rates von 1989 vorangegangen waren jahrzehntelange Bemühungen um eine Aufnahme von Frauen in Rotary. Der erste Antrag ging bereits in den 1950er Jahren ein, doch mehrere Abstimmungen zu dem Thema verfehlten auf Ratsversammlungen nur knapp das Ziel. Die Reaktion auf den Beschluss von 1989 war überwältigend: Bereits ein Jahr nach der offiziellen Entscheidung des Gesetzgebenden Rates war die Zahl der Rotarierinnen auf über 20.000 angestiegen.
Heute, 23 Jahre später, zählen weltweit mehr als 197.000 Rotarierinnen zu den Mitgliedern von Rotary - 3.807 von ihnen in deutschen Rotary Clubs. Um die "Women in Rotary" dreht sich auch dieser Ausschnitt aus dem Rotary Video Magazine.
Anlässlich des Internationales Frauentags möchten wir Ihnen einige außergewöhnlich Projekte und starke Frauen bei Rotary vorstellen.
Hannah Warren und die Weberinnen aus Indien
ls Hannah Warren 2005-06 als Rotary Foundation Ambassadorial Scholar nach Indien ging, gab sie einem Mädchen, das zur Kinderarbeit gezwungen war, Geld für ein Kleid und wünschte sich bereits damals, mehr für dieses Kind tun zu können.
2008 schließlich kehrte die junge Frau nach Indien zurück, um für ein Projekt der "Royal Society for Asian Affairs" Sari-Weberinnen in Maheshwar, Madhya Pradesh, zu fotografieren. Ihre Idee, die Weberinnen in ihren selbst gewobenen Saris zu fotografieren, ließ sich so einfach jedoch nicht umsetzen, da die Frauen sich weder die teuren Saris noch die Rohmaterialien leisten konnten. Warren gab den Frauen schließlich die Mittel, um sich die Materialien zu kaufen, die sie für ihre eigenen Saris benötigten. Die Weberinnen "sahen so wunderschön und stolz aus" auf den Bildern in ihren ersten eigenen Saris, so Warren.
Ihre Erfahrungen regten Warren schließlich dazu an, Jhoole zu gründen. Das in Maheshwar angesiedelte Fair-trade Unternehmen bietet verarmten Frauen Trainings, vergibt Materialien und eröffnet ihnen einen internationalen Markt, um ihre selbstgewobenen Produkte zu verkaufen.
Ein Matching Grant der Rotary Foundation über 12.500 USD half Jhoole 2010 bei der Anschaffung von Webstühlen und anderen Materialien sowie bei der Deckung von Betriebskosten und der Entwicklung einer Website. Darüber hinaus konnten durch das Grant Web- und Nähkurse sowie Finanzunterricht erteilt werden. Unterstützt wurde das Grant durch den RC Loves Park, der Warren damals ihr Stipendium ermöglicht hatte, und vier weitere Clubs aus Distrikt 6420 sowie den Rotary Club Khargone in Distrikt 3040. "Hannah Warren setzt sich sehr lobenswert dafür ein, dass Frauen ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen können und trägt bei zum Erhalt der Webkunst in Maheshwari", so Nalini Langer, Governor von Distrikt 3040.
Durch die Partnerschaften, die Warren mit Designern und Distributoren aufbauen konnte, haben die Weberinnen direkten Marktzugang und erhalten regelmäßig recycelte Rohstoffe, um Kleider, Röcke und Handtaschen herzustellen. Jhoole vergibt 20% seiner Einnahmen an "Chetanya Sewa Sansthan", eine Organisation, die ältere Frauen und Menschen mit Behinderungen unterstützt. Laut Schätzungen von Warren wurde durch die beiden Organisationen bereits über 300 Personen geholfen.
Neben dem Grant erhielt Jhoole auch Fördermittel vom Rotary Club Maheshwar und anderen Clubs für die Veranstaltung zweier Modenschauen. Der RC Maheshwar plant zudem Jhoole durch 2.000 USD zu unterstützen und Gelände zur Verfügung zu stellen, um eine weitere Trainingseinrichtung in Manpur zu errichten.
"Ohne mein Ambassadorial Scholarship wäre ich nie in der Lage gewesen, diese [Arbeit] zu machen", sagt Warren heute. “Genau wie die Programme von Jhoole, sind auch die Stipendien von Rotary keine einmaligen Spenden, sie sind eine Investition.”
Originalartikel verfasst für "Reconnections".
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Als Journalistin im Iran
Die Entlassung der ehemaligen Stipendiatsträgerin des Rotary Foundation Ambassadorial Scholarships und US-Journalistin, Roxana Saberi am 11. Mai, löste weltweit und besonders unter Rotariern in Fargo, North Dakota große Freude und Erleichterung aus.
Die in Fargo geborene Saberi war im Januar im Iran zunächst unter dem Vorwurf der Nutzung eines abgelaufenen Presseausweises und später wegen angeblicher Spionage inhaftiert worden. Nun wurde ihre achtjährige Haftstrafe von einem iranischesn Berufungsgericht schließlich in eine zweijährige Bewährungsstrafe umgewandelt.
Mit dem Rotary Club Fargo als Sponsor war Saberi 1999/2000 für das Ambassadorial Scholarship-Programm ausgewählt worden und studierte an der Universität Cambridge Journalismus. Der Präsident des Clubs in Fargo, Joel Fremstad, war es auch, der jetzt an die ständige Vertretung des Iran bei den Vereinten Nationen und den iranischen Außenminister Manouchehr Mottaki schrieb, um um Saberis Freilassung zu bitten. Zusätzlich wandte sich Fremstad an den US Repräsentanten für den Staat North Dakota, Earl Pomeroy, selbst einem ehemaligen Rotary-Stipendiaten, der daraufhin gemeinsam mit dem US amerikanischen Außenministerium an der Freilassung Saberis arbeitete.
Saberi, deren Vater im Iran geboren wurde, hat sowohl die US amerikanische als auch die iranische Staatsbürgerschaft. 2003 zog sie in den Iran, um dort als freischaffende Journalistin für den BBC und das dortige öffentliche Radio zu arbeiten. Sie plant nun nach Fargo, wo auch ihre Familie lebt, zurückzukehren.
Marie-Irène Richmond-Ahoua kämpft an der Elfenbeinküste gegen die Kinderlähmung
"Es gibt so viel zu tun", betont Marie-Irène Richmond-Ahoua. "Als afrikanische Frau und Mutter weiß ich, was Armut bedeutet. Ich weiß aber auch, was Würde bedeutet. Daher ist es ein Muss, dass wir unseren Kampf gegen das Polio-Virus fortführen."
Für ihren unermüdlichen Einsatz hatte das Internationale Katholische Kinderhilfswerk (ICCB) die Rotarierin von der Elfenbeinküste 2007 geehrt. Als Mitglied des Rotary Clubs Abidjan-Bietry seit 1991 erhielt Richmond-Ahoua die jährliche Auszeichnung dieser Nichtregierungsorganisation gemeinsam mit 19 anderen nationalen Persönlichkeiten, die sich in verschiedener Weise für das Wohl und die Würde von Kindern eingesetzt hatten. Seit 1997 hat Richmond-Ahoua an nationalen Impftagen teilgenommen, führte für neun Jahre den Vorsitz des Polio Plus Committee von Côte d’Ivoire sowie den Polio-Fundraising-Ausschuss des Distriktes 9100.
"Es ist ein großes Privileg, diese Auszeichnung zu erhalten, dank der hervorragenden Arbeit aller Rotarier vor Ort im Kampf gegen Polio", sagte Frau Richmond-Ahoua, die bereits sechs Mal für ihr Engagement geehrt wurde. "Diese Ehrungen sind eine große Quelle der Motivation, sich weiter für Rotary International einzusetzen.”
Richmond-Ahoua übernahm 1994 als erste Frau das Präsidentenamt eines Rotary Clubs in Westafrika. Neben ihrer Arbeit für die Polio-Initiative ist sie auch in verschiedenen Gemeindienstprojekten engagiert, von Trinkwasserinitiativen bis zu Bildungsprogrammen für Frauen. (In Côte d’Ivoire sind zwei Drittel der weiblichen Bevölkerung Analphabeten).
Hebammen für Haiti
Knallrosa kommt er daher, über staubige und unebene Wege und besetzt mit vier Hebammen. Sie sind auf dem Weg zu einem abgelegenen Dorf in der haitianischen Provinz, um dort 50 schwangere Frauen zu betreuen und pränatal zu versorgen.
Das Geländefahrzeug gehört der Organisation "Midwives for Haiti (Hebammen für Haiti)", einer gemeinnützigen Organisation, die sich um die Geburtsvorsorge für schwangere Frauen in abgelegenen Gebieten Haitis kümmert. Ohne ein solches Gefährt ginge hier im Hinterland gar nichts, und die Frauen, die extra zur Behandlung nach Darlegrand angereist kamen, hätten überhaupt keine medizinische Fürsorge.
Möglich gemacht wurde die Einsatzhilfe durch den Rotary Club Western Henrico County, (US-Bundesstaat Virginia), durch die Organisation Bon Secours und durch örtliche Spender. Gemeinsam wurden 70.000 USD für die Anschaffung des speziell ausgerüsteten Jeeps aufgebracht (weitere 20.000 USD kamen vom "Haiti Earthquake Relief Fund" der Foundation).
Diese Aktion geschieht im Kontext einer zunehmenden Konzentration rotarischer Hilfsprojekte auf die Reduzierung von Sterblichkeitsraten besonders bei Müttern und Neugeborenen in Entwicklungsländern. Die Gesundheit von Mutter und Kind ist auch ein definierter Arbeitsschwerpunkt unter dem neuen Future Vision Plan. Über 340.000 Frauen sterben weltweit jedes Jahr an Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt --- die meisten dieser Todesfälle sind durch rechtzeitige medizinische Intervention leicht vermeidbar.
Nadene Brunk, Gründerin von "Midwives for Haiti", betont, dass besonders die langen und schwierigen Anfahrtswege sowie eine fehlende Aufklärung die Hauptgründe dafür sind, dass Haitis Geburtensterblichkeit die höchste in der gesamten westlichen Hemisphäre ist. Eine haitianische Frau hat nur eine Chance von 1:44, ihre Schwangerschaften zu überleben. "Ich glaube, wir können mit "Midwives for Haiti" so expandieren, dass jede Frau bei ihrer Geburt von einer Hebamme betreut wird", hofft Frau Brunk. Bis dahin ist zumindest der erste rosa Geländewagen in der Staubwolke ein Zeichen, dass Hilfe unterwegs ist.
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Eine neue Zukunft für Frauen in Ägypten
Als Nijad K. Al Atassi, Past Governor von Distrikt 2450 (teils Afrika, Mittelmeerraum, Naher Osten und Georgien) feststellte, dass der Berufsdienst von allen vier Rotary-Dienstzweigen in seinem Distrikt der am wenigsten beachtete war, machte er es sich zur Aufgabe, diesen während seiner Amtszeit besonders zu stärken.
Der Rotary Club Alexandria Sporting nahm die Herausforderung an und startete ein Projekt bei dem Frauen aus ärmeren Familien unterstützt wurden. "Wir vergaben Kleinkredite an Frauen, die große Familien zu versorgen hatten", so Clubpräsidentin Heba Kabel. Die Clubmitglieder vergaben jeweils circa 85 USD an 20 Unternehmerinnen, um kleine Essensstände oder Reinigungsdienste zu starten.
Die Kleinkredite wurden über ein Jahr hinweg in Raten zurückbezahlt und diese Gelder wurden dann erneut vergeben. Zusätzlich finanzierte der Club Lese- und Schreibunterricht für 75 Frauen und Nähkurse für 45 Frauen. Wichtig für den Club war es, so Kabel, Mitgliedern im Gemeinwesen zu helfen, Arbeit zu finden.
"Am Ende des Jahres veranstalteten wir eine große Messe, wo die Frauen ihre Produkte verkaufen konnten", so Kabel. Kabel selbst, die für die Barclays Bank arbeitet, half zudem indem sie die Frauen in Finanzwesen unterrichtete.