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Convention

Starke Stimmen zum Abschied

Convention - Starke Stimmen zum Abschied
Jennifer Jones' Convention ging zu Ende – mit vielen Eindrücken. © Rotary Magazin (alle Fotos)

Der Finaltag der Convention in Melbourne brachte noch einmal emotionale Momente – und eine echt schottische Übergabe.

31.05.2023

"The Greatest Show" begeisterte die rotarische Familie.

"The Greatest Show" hieß es zum Auftakt der finalen Session, als Zirkusartisten mit atemberaubender Technik und prickelnden musikalischen Highlights über die Bühne wirbelten und das rotarische Publikum faszinierten. Wer danach nicht wach und gespannt war, der lag wohl noch im Bett. Was man von Rotaractern und Rotariern sowie ihren Gästen nicht behaupten konnte, wie auch die Moderatorinnen Maria Björk Ingvadottir und Asthildur Omarsdottir feststellten.

Traditionell ist der letzte Conventiontag rotarischen Ämtern gewidmet. So flimmerten die Past Presidenten von Rotary über die Leinwand und auch das Convention Committee für Singapur 2024 unter Jennifer Scott (RC Blue Mountain). Deren Botschaft für das nächste Jahr lautet: "Ihr seid alle eingeladenl Ihr müsst Euch nur anmelden." Schließlich sei Singapur ein Sammelpunkt, an dem sich Kultur, exotische Küche, Innovationen und historisches Erbe erleben lassen. Die Clubs in Singapur planen mit rund 30.000 Teilnehmern vom 25. bis 29. Mai 2024.

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Bee-Gees-Klänge: Die Convention tanzt...

Kurz darauf holten die Sänger und Musiker der Biggest Bee Gees Show die Teilnehmer von den Stühlen. Als dann noch Bilder von John Travolta zur Musik eingespielt wurden, tanzte die Convention ausgelassen.

Riesen-Applaus auch als Jennifer Jones verkündete, dass das von ihrem Bruder gemalte Bild zu ihrem Präsidentenjahr, "Imagines ones dreams" 2022/23 als 600-facher Print in die Welt ging und bei Versteigerungen mehr als eine Million Dollar an Spenden einbrachte.

Zum ersten Mal wurde der Silvia-Whitlock-Preis vergeben: an Chin Mei-Lu.

Eine besondere Freude war es Jennifer Jones, Rotarys erste weibliche Clubpräsidentin Silvia Whitlock zu begrüßen. Sie vergab den nach ihr benannten Preis für besonderes Engagenent von Frauen bei Rotary an Chin Mei-Lu aus Taiwan. In ihrem noch jungen Club habe sie sich besonders um Inklusion und Gleichberechtigung bemüht, diese Themen auch nach außen getragen, Projekte in Asien und Afrika umgesetzt. Engagment zu Nachmachen, wie die Jury fand.

Aber: "Every member can do something – jeder kann etwas tun", sagte die RI-Präsidentin, vor allem in Kooperation mit Partnern. Sie stellte die Organisation Global Citzens hervor, mit deren Hilfe weitere 100.000 Kinder geimpft wurden. Co-Founder Mick Sheldrick nannte Rotary eine unglaubliche Kraft, die Veränderung bringe.

Der Blick in die Zukunft brachte Stephanie Urchick vom RC McMurray (USA) auf die Bühne. Sie will in ihrer Amtszeit 2024/25  "recreate that magical feeling of club meetings", also die Magie von Clubmeetings zurückbringen. Auch eine stärkere Einbindung des Rotary Action Plans und die Verstärkung der DIE-Bemühungen mit dem Begriff "belonging" liegen ihr am Herzen. Ebenso will sie die Initiative ihres Vorgängers zu Mental Health fortsetzen und das Thema häusliche Gewalt auf die Tagesordnung bringen. Das Thema End Polio Now gelte es zudem zu Ende zu bringen. Wie stark Rotary in dieser Sache sei, zeige der Fakt, dass in Indien zuletzt 125 Millionen Kinder innerhalb eines Tages geimpft wurden.

Übernimmt am 1. Juli 2023: Gordon McInally, hier mit Familie.

Zum 1. Juli jedoch übernimmt Gordon McInally erst einmal das Amt des RI-Präsidenten. Er will die Initiative "Empowering girls" fortsetzen. Er verwies jedoch auch darauf, dass nur jeder Zwölfte für das Vorzeigeprojekt der Rotarier Polio spendet – und will das ändern. Er versprach eine große Party, wenn die Ausrottung der Kinderlähmung gelänge. "Doch um dabei zu sein, muss jeder sein Ticket schon vorher kaufen. Dann schaffen wir das mit End Polio", lachte er.

McInally setzt auch stark auf Rotaract. Die Jungen würden Rotary anstacheln, als gute Partner und Führungskräfte voranzugehen. Auch er setzt auf Initiativen zu DEI. Sein großes Thema ist jedoch "Mental Health". Jeder solle bei allem Engagement auch an sich denken. In berührenden Worten sprach er über den Tod seines Bruders als Folge einer psychischen Erkrankung, die ihn zu einem Aktivisten gemach habe. Auch Kindern müsse nach der Pandemie psychologische geholfen werden, sagte er und verwies auf ein erfolgreiches Programm in Neuseeland. Der zweite Schwerpunkt in den kommenden Monaten werde Frieden sein, versprach er. Ein neues Peace Center in der Türkei ist demnach bereits in Vorbrereitung.

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Das Banner für den Präsidentenclub wurde weitergegeben: von der schottisches Karo tragenden Familie von Jennifer Jones an den neuen RI-Präsidenten im Kilt.

Dem Dank an die Organisatoren des Convention Committees und der Sergeant of Arms folgte die Amtsübergabe – mit kleiner Überraschung. Um auf die schottische Herkunft von incoming Präsident Gordon McInally hinzuweisen, kam fast die ganze Jones-Familie in Kilt und Schottenrock. Ein ungewohnter Anblick – auch für Gordon.

Zum Abschied von Jennifer Jones stimmte Gordons Frau Heather McInally den Beatles-Song "Imagine" an und viele Rotarier stimmten ein – berührend.