Titelthema
Von Amalfi bis Zitronat
Die Zitruspflanzen stammen aus dem tropischen und subtropischen Südosten Asiens. Ihre Zuordnung in Untergruppen variierte im Laufe der Zeiten und erfolgte zumeist nicht nach der Abstammung, sondern nach der Ähnlichkeit der jeweiligen Früchte.
Zitronatzitronen
Etrog
Die Zitronatzitrone war die erste Zitrusfrucht, die nach Europa eingeführt wurde. Jüdi-
sche Migranten aus Jerusalem brachten sie 70 n. Chr. an die südliche Küste Europas mit. Als Etrog hat sie eine große rituelle Bedeutung während des Laubhüttenfestes. Die Früchte mit unregelmäßiger, höckeriger, sehr dicker Schale können bis zu 25 cm lang und 4 kg schwer werden.
Sarcodactylis
Diese Form der Zitronatzitrone wird u.a. in buddhistischen Tempeln als Opfergabe verwendet. Charakteristisch ist für sie, dass die Fruchtsegmente einzeln von der Schale umgeben sind, weshalb sie entfernt einer Hand ähneln. Die Früchte haben einen angenehmen Duft, enthalten jedoch kein safthaltiges Fruchtfleisch. In China symbolisieren die „Buddhas Hand“ genannten Zitronen Glück, Zufriedenheit und ein langes Leben.
Zitronen
Amalfi-Zitrone
Die Sfusato-Zitrone, auch Amalfi-Zitrone genannt (italienisch Limone Costa d’Amalfi und Sfusato Amalfitano), wird an der Amalfi-Küste in Kampanien kultiviert. Ihr Fruchtfleisch ist
sehr saftig, hat einen hohen Säuregehalt und enthält nur wenige Kerne.
Deshalb wird die Sfusato-Zitrone u.a. zur Herstellung von Limoncello und Limonaden verwendet.
Meyer-Zitrone
Die Meyer-Zitrone wurde 1908 in Peking von dem amerikanischen Pflanzenentdecker Frank Nicholas Meyer gefunden und in die USA gebracht. Ihre Früchte sind oval mit einer dünnen, weichen, dunkelgelben bis hellorangen Schale, die ein sehr saftiges "Fruchtfleisch" um schließt, das weniger säuerlich als bei anderen Zitronensorten ist.
Lunario-Zitrone
Mandarine
Die Mandarinen bilden die variabelste und größte Gruppe der Zitruspflanzen. Ihre erste Erwähnung datiert aus dem 12. Jh. v. Chr., in Europa wurden sie ab 1805 eingeführt. Die Früchte sind wesentlich kleiner als die der Orangen, schmecken jedoch weniger sauer als diese und weisen ein unverwechselbares intensives Aroma auf.
Clementine
Die Clementine ist – wie die Satsuma – eine kernlose Zitrusfrucht, die als Hybride zwischen Orange und Mandarine entstanden ist. Sie werden sowohl botanisch als auch warenkundlich von der Mandarine unterschieden.
Satsuma
Die Satsuma stammt aus Japan und ist als Hybride nicht identisch mit der Mandarine. Sie
lässt sich bis ins Jahr 1429 zurückverfolgen. Von den kommerziell wichtigen Zitrusfrüchten besitzt die Satsuma die größte Wiederstandsfähigkeit gegenüber niedrigen Temperaturen.
Orangen
Bergamotte
Die Frucht wird hauptsächlich wegen der enthaltenen ätherischen Öle in der Schale angebaut. Bergamottenöl wird vor allem in der Parfumherstellung und zum Parfumieren von Tees verwendet.
Bitterorange
Die Bitterorange, auch Sevilla-Orange oder Saure Orange, ist kleiner als die Orange. Das Fruchtfleisch schmeckt sauer, die weiße Haut bitter. Aus der Schale wird Orangeat, aus der Frucht Orangenmarmelade und aus Schale und Saft der Likör Curacao hergestellt.
Orange
Die Orange oder Apfelsine (von Apfel-Sine, also chinesischer Apfel) ist aus einer Kreuzung der Mandarine mit der Pampelmuse hervorgegangen.
Sie ist die am häufigsten angebaute Zitrusfrucht der Welt.
Pampelmusen
Grapefruit
Umgangssprachlich wird hierzulande zwischen Pampelmuse und Grapefruit kaum unterschieden. Dabei entstand durch Kreuzung von Pampelmuse und Mandarine die Orange. Die Rückkreuzung von Orange und Pampelmuse wiederum brachte die Grapefruit hervor.
Pampelmuse
Die Blätter des Pampelmusenbaumes sind immergrün, von unten leicht behaart und im Vergleich mit denen anderer Zitruspflanzen groß. Die Frucht besteht aus zehn bis 15 Segmenten und kann auch rosa oder rot gefärbt sein. Die zentrale Achse inmitten des Fruchtfleisches ist hohl, sobald die Pampelmuse reif ist.
Pomelo
1970 entstand durch Kreuzung von Pampelmuse und Grapefruit in Israel die Pomelo, vier Jahre später war die Frucht, die bis zu zwei Kilogramm wiegen kann, erstmals in Deutschland erhältlich. Pomelos sind keine eigene Art, sondern gehören taxonomisch zur
Pampelmuse.
Limetten
Echte Limette
Die Limette (franz. kleine Limonen) stammt aus den Tropen und ist oft nicht größer als ein Tischtennisball. Eigentlich ist ihre Schale gelb, jedoch wird sie für den Handel oft unreif gepflückt.
Gewöhnliche Limette
Sie wird meist nach ihrer Herkunft Persische oder
Tahiti-Limette genannt. Vor allem ihr Saft wird in Küchen verwendet. Für Caipirinha eignen sich echte und gewöhnliche Limette.
Kaffernlimette
Die grobwarzige Schale der Kaffernlimette ist reif gelb, allerdings wird sie meist unreif, also grün gehandelt. Die Frucht ist saftarm, das Öl wird in der Parfümerie verwendet.
Rangpur
Wohl eine Kreuzung von Zitrone und Mandarine, stammt die Rangpur vermutlich aus der gleichnamigen Region in Bangladesch. Hierzulande kennt man die saure Frucht kaum.
Kumquats
Hongkong Kumquat
Die Früchte aus Südostasien sind gerade mal erbsen- bis kirschgroß und damit die kleinsten ihrer Gattung. Sie schmecken oft sehr sauer oder sogar bitter und sind daher eher dekorativ in Kübeln zu halten als für Speisen oder Getränke zu verwenden.
Ovale Kumquat
Die Ovale Kumquat stammt aus Asien und trägt den wissenschaftlichen Namen Fortunella margarita. Sie ist die beliebteste und am häufigsten verkaufte Kumquat. Die Früchte sind dattelgroß und haben einen süßsäuerlichen Geschmack.