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Globales Netzwerk

Gemeinsam Perspektiven schaffen

Globales Netzwerk - Gemeinsam Perspektiven schaffen
Die Rotaracter Daniel (Deutschland) und Elisha (Kenia) packten gemeinsam mit an. © Rotaract Distrikt 1860

Rotaract-Global-Grant unterstützt engagierte Jugendliche.

Florian Quanz01.06.2025

Rarieda ist eine der ärmsten Regionen in Kenia. Gerade für junge Menschen stellt sich dort die Frage nach den Zukunftsperspektiven. Rotaracter aus dem Distrikt 1860 haben sich zum Ziel gesetzt, dafür zu sorgen, dass diese Perspektiven gut sind. Gerade wenn die jungen Menschen bereit sind, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Gemeinsam mit dem Rotary-Distrikt 1860, dem Rotary Club Nairobi-Utumishi und der NGO Rafiki Wa Maendeleo Trust starteten sie das Programm „YES! 2.0“, welches auf den Erfolg des Vorgängerprogramms YES! 1.0 aufbaut. Der Fokus ist klar auf Nachhaltigkeit, unternehmerische Bildung und gesellschaftliches Engagement ausgerichtet. YES steht für Youth Empowered Solutions. Der selbst gewählte Auftrag ist klar: Die Jugend soll gestärkt und der Weg für eine gerechtere und nachhaltigere Welt geebnet werden.

2025, Gemeinsam Perspektiven schaffen
Stolze Rotaract-Mitglieder aus dem Distrikt 1860 mit Rotaract-Freunden aus Rarieda ©  Rotaract Distrikt 1860

Projektleiter ist Rotaracter Jonas Wengel. „Ich bin stolz, dass wir mit YES! 2.0 einen der ersten Rotaractgeführten Global Grants weltweit umsetzen dürfen. Besonders bewegt mich, wie junge Menschen in Rarieda, viele von ihnen mit sehr begrenzten Mitteln, Verantwortung übernehmen, soziale Projekte starten und ihre Gemeinschaft stärken. Zu sehen, wie aus Empowerment echte Veränderung wächst, inspiriert“, freut sich Wengel über die sichtbaren Erfolge. Das gesamte Projekt beruht auf drei Säulen. Die erste Säule trägt den Titel Service Learning. Jugendliche aus dem Rarieda Training and Resource Center (RTRC) gestalten gemeinwohlorientierte Projekte in ihrer Region. Ob Toilettenbau an Schulen oder Baumpflanzaktionen, die Teilnehmer entwickeln Führungskom pe tenzen und lernen, Projekte zu initiieren. Besonders stolz ist man vor Ort auf den Rotaract Club Rarieda, der sich aus dem Projekt heraus gegründet hat und heute eigenständig soziale Aktionen plant und umsetzt. „Rotaract hat meine Führungskompetenzen verbessert, und ich habe mehr Selbstvertrauen gewonnen“, berichtet Daisy Achieng, Präsidentin des Rotaract Clubs Rarieda.

Umweltbewusstsein schaffen

Die zweite Säule trägt den Titel Advanced Street Business School. 318 Absolventinnen und Absolventen in der ersten Projektphase durchliefen ein unternehmerisches Training. Nun geht es in die Fortsetzung. Dabei sind nicht nur klassische Business-Skills wie Finanzplanung, Marketing und Mitarbeiterführung im Fokus, sondern auch nachhaltiges Wirtschaften und Umweltbewusstsein.

Zu guter Letzt werden in Säule drei Youth Health Ambassadors (Jugend-Gesundheitsbotschafter) ausgebildet. 25 Jugendliche durchlaufen derzeit das Programm. Sie sollen später über Hygiene, HIVPrävention und sexuelle Gewalt in Schulworkshops und bei Community-Treffen aufklären.

Globales Denken

Mit einem Fördervolumen von rund 100.000 Euro ist YES! 2.0 einer der ersten vollständig von Rota ract initiierten und umgesetzten Global Grants weltweit. „Das wäre ohne den Distrikt 1860 und vor allem Michael Finkler vom RC Sankt Wendel Stadt, Initiator der Projekte in Rarieda und Mitglied im Foundation-Team D1860 Global Grants, nicht möglich gewesen“, berichtet Wengel. Der internationale Austausch, etwa über gemeinsame Projektbesuche, digitale Treffen und Schulungsformate, verbindet junge Engagierte aus Deutschland und Kenia und stärkt das Verständnis für globale Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

„Vor fünf Jahren startete die Zusammenarbeit mit Rotaract durch ein zwölfwöchiges Volontariat von Jonas Wengel. Dies war der Beginn einer mittlerweile sehr intensiven und guten Zusammenarbeit zahlreicher Rotaracter des Distriktes in Rarieda“, erklärt Finkler. Er ist überzeugt, dass dieses Projekt Modellcharakter für andere Distrikte hat. Das sieht auch Past-Distriktgovernor Manuela Angel so: „Dieses Projekt ist ein Pilotprojekt im ganz eigentlichen Wortsinn, und es wird spannend zu beobachten sein, was sich alles daraus entwickeln wird.“