Neues aus Bröckedde - Folge 57
Schnapp-Schnecki
Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg.
In der Lobby herrschte Chaos: An der Rezeption standen über 50 Rotarier, die sich um die letzten Betten balgten. Es war also wie immer, dachte Mömpelgard. Er war der VB des Clubs, der Vergnügungsbeauftragte. Er organisierte die Reisen und Veranstaltungen und er war grau darüber geworden. Nie, noch nie war seine Planung aufgegangen - entweder erschienen weniger Freunde als angemeldet oder weit mehr - wie jetzt.
Erst jüngst hatte ihn Kassierer Knödler getröstet: „Lieber Freund - auf hoher See und bei Rotary sind Sie eben in Gottes Hand." Und der meinte es nicht immer gut mit dem VB. Schaudernd erinnerte sich Mömpelgard an den Ausflug auf die Veste Hochbröckedde mit Burgführung und Rittertafel. Ein Knüller, denn 60 Rotarier sagten begeistert ihr Kommen zu, der VB buchte die entsprechenden Menüs. Es kamen 14, die überzähligen Portionen nahm Mömpelgard im Doggy Bag mit nach Hause. Dort gab es dann eine Woche lang Ritterspieß mit Knödeln und Sauerkraut.
In seinem Kummer vertraute er sich Freundin Schnapphals-Schneckenberger (im Club auch als „Schnapp-Schnecki" bekannt) an. Sie hatte einen Pflege- und Fahrdienst für ältere Mitbürger, den „Abendrot-Express". Spontan bot sie ihm ihre Hilfe an: „Ich habe da eine Idee".
Und so organisierte Mömpelgard den nächsten hochkarätigen Event, einen Atelierbesuch bei Otto-Heinrich Warhol, dem berühmten Bröckedder Neopostminimalisten. Jeder, der zugesagt hatte, wurde von Schnapp-Schneckis baumlangen Pflegern eigenhändig abgeholt und bei Otto-Heinrich abgeliefert. Es gab kein Pardon - wer zugesagt hatte, musste mit. Wer nicht zugesagt hatte, aber dennoch erschien, wurde von Schnapp-Schnecki vor dem Atelier abgefangen, dringlich ermahnt und sofort mit dem Abendrot-Express nach Hause befördert.
Mömpelgard war glücklich und teilte seine Freude mit Kassierer Knödler. Der meinte: „Beim nächsten Mal reicht schon der Hinweis auf Schnapp-Schnecki."
Erst jüngst hatte ihn Kassierer Knödler getröstet: „Lieber Freund - auf hoher See und bei Rotary sind Sie eben in Gottes Hand." Und der meinte es nicht immer gut mit dem VB. Schaudernd erinnerte sich Mömpelgard an den Ausflug auf die Veste Hochbröckedde mit Burgführung und Rittertafel. Ein Knüller, denn 60 Rotarier sagten begeistert ihr Kommen zu, der VB buchte die entsprechenden Menüs. Es kamen 14, die überzähligen Portionen nahm Mömpelgard im Doggy Bag mit nach Hause. Dort gab es dann eine Woche lang Ritterspieß mit Knödeln und Sauerkraut.
In seinem Kummer vertraute er sich Freundin Schnapphals-Schneckenberger (im Club auch als „Schnapp-Schnecki" bekannt) an. Sie hatte einen Pflege- und Fahrdienst für ältere Mitbürger, den „Abendrot-Express". Spontan bot sie ihm ihre Hilfe an: „Ich habe da eine Idee".
Und so organisierte Mömpelgard den nächsten hochkarätigen Event, einen Atelierbesuch bei Otto-Heinrich Warhol, dem berühmten Bröckedder Neopostminimalisten. Jeder, der zugesagt hatte, wurde von Schnapp-Schneckis baumlangen Pflegern eigenhändig abgeholt und bei Otto-Heinrich abgeliefert. Es gab kein Pardon - wer zugesagt hatte, musste mit. Wer nicht zugesagt hatte, aber dennoch erschien, wurde von Schnapp-Schnecki vor dem Atelier abgefangen, dringlich ermahnt und sofort mit dem Abendrot-Express nach Hause befördert.
Mömpelgard war glücklich und teilte seine Freude mit Kassierer Knödler. Der meinte: „Beim nächsten Mal reicht schon der Hinweis auf Schnapp-Schnecki."
Alexander Hoffmann (RC Frankfurt/Main-Römer) ist korrespondierendes Mitglied des RC Bröckedde. Nach langen Jahren als politischer Redakteur bei namhaften Tageszeitungen (zuletzt "Süddeutsche Zeitung") ist Hoffmann heute als Unternehmensberater tätig. Daneben zahlreiche Sachbuchveröffentlichungen zu den Themen Zeitgeschichte und Medizin sowie satirische Beiträge für den Rundfunk. Dem satirischen Düsseldorf-Roman "Der Wolkenschieber" folgten 2019 der Krimi "Hopfen, Malz & Blut" und 2020 der Krimi "Phantom im Wiehengebirge". 2021 erschienen der Krimi "Bommfördes Erbe" und der Roman "Brillanter Abgang". 2022 folgte der Wirtschaftskrimi "Mainopoly". 2023 erschienen der Krimi "Tödliche Eisernte" und die Katzennovelle "Der Chef bin ich".
Copyright: privat www.hoffmannschreibt.de
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