Stettin
30.000 Tulpen für ein Ziel
Auch in diesem Jahr feierte der Distrikt seine Konferenz im Doppelpack, diesmal mit dem Nachbardistrikt in Polen.
Der Distrikt erblüht – sprichwörtlich: 30.000 Tulpenzwiebeln hat Governorin Jessika Schweda an Clubs verschenkt, die in ihrer Gemeinde für End Polio Now werben wollten. "In Prenzlau, Guben, Stralsund und anderen Städten wurde fleißig gepflanzt, zum Teil mit großer Anteilnahme der Öffentlichkeit", freut sich die gelernte Gärtnerin über den gelungenen Auftritt.
Auch ein anderes Signal nach außen ließ aufhorchen: Erstmals in ihrer fast 30-jährigen rotarischen Nachbarschaft beschlossen die Distrikte 2231 (Polen) und 1940, ihre Distriktkonferenz gemeinsam in Szczecin abzuhalten, das als "Stettin" in noch manch altem deutschen Pass als Geburtsort verzeichnet ist. Über 40 Clubs pflegen Kontakte über die Grenze, wobei ein Name bei Rotary symbolisch für die Annäherung der beiden Völker steht: Der Ratzeburger Rotarier Richard Pyritz wurde posthum als Wegbereiter mit einer besonderen Ehrung gewürdigt. Der Länderausschuss wird unter seinem Namen künftig einen Förderpreis für gemeinsame Clubprojekte ausschreiben.
Gäste aus diversen Ländern
Im Innenhof des Schlosses der Pommerschen Herzöge begann die Konferenz mit einem Get-together, das am Abend in der Philharmonie von Szczecin mit Mozarts Großer Messe in c-Moll ausklang. Die raue Wirklichkeit kehrte am folgenden Konferenztag früh genug auf die Tagesordnung zurück. Gäste aus der Ukraine zeichneten ein erschütterndes Bild des Kriegsgeschehens in unmittelbarer Nachbarschaft. Deutsche und Polen mit Gästen aus Schweden, Dänemark und den baltischen Staaten setzten dagegen ein starkes Zeichen – für eine multilaterale Zusammenarbeit in einem Baltic Sea Action Network (BASRAN) rund um die Ostsee.
Was Governorin Schweda besonders am Herzen lag, war die Bande zwischen den Clubs und dem Distrikt zu stärken. Zum Beispiel durch nachhaltige Werbung für besondere Clubveranstaltungen. Wichtig auch die Initiative "Am Siebten um Sieben". Dahinter steht ein monatliches Online-Meeting für Clubpräsidenten. "Das war zunächst nur als zwangloser Austausch geplant", so Schweda, "hat aber den großen Vorteil, dass die immer schwierigere Kommunikation im Distrikt verstetigt wird."
Zukunftsforum im Februar
Mehr Miteinander steht auch auf dem Programm des neuen Governors Jörg M. Haas, der dem Motto des neuen RI-Präsidenten folgend – "Create Hope in the World"– auf möglichst wirkungsvolle Projekte setzt. Und das gelingt nur mit kräftigen Impulsen von der Basis: "Dazu wird das Zukunftsforum 'Der Club im Mittelpunkt' im Februar mit Weltpräsident Gordon R. McInally in Berlin sicherlich ein Highlight", verspricht Haas.
Matthias Schütt ist selbständiger Journalist und Lektor. Von 1994 bis 2008 war er Mitglied der Redaktion des Rotary Magazins, die letzten sieben Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seither ist er rotarischer Korrespondent des Rotary Magazins und seit 2006 außerdem Distriktberichterstatter für den Distrikt 1940.
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