Rotary Aktuell
Heiter bis wolkig
Es gibt viele funktionierende Clubpartnerschaften zwischen ostdeutschen und westdeutschen Rotary Clubs, aber nicht überall gelingt die Begegnung auf Augenhöhe
Am Ende dieses Camps spielte Ost/West keine Rolle mehr – vielmehr gingen wir als Freunde auseinander.“ – Ein typischer Schlussgedanke unter den vielen Berichten von Rotary-Freizeitwochen und Projektcamps, die in den 1990er Jahren Jugendliche aus Ost und West zusammenbrachten. Der Optimismus, der hier zum Ausdruck kommt, ist auch heute noch spürbar, wenn man quer durchs Land Eindrücke sammelt, wie Rotary seine Möglichkeiten ausgespielt hat, um zur großen Aufgabe der Wiedervereinigung seinen Teil beizutragen.
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Immer wenn es um persönliche Begegnungen geht, ist von Vorbehalten oder Dissonanzen keine Rede. Von vielen festen Freundschaften wäre zu berichten. Wenn man allerdings etwas tiefer bohrt, wird deutlich, dass es auch in Rotary Clubs Unterschiede gibt zwischen dem, was offiziell in Wochenberichten festgehalten wird, und einer Grundstimmung, die sich dort nur bedingt abgebildet findet. 35 Jahre nach der Wende ist in Zwischentönen auch unter Rotariern im Osten durchaus eine Skepsis spürbar, ob unserer Gesellschaft das Projekt Wiedervereinigung tatsächlich geglückt ist – im Sinne einer resilienten Gemeinschaft, die ihre vielfältigen Gegensätze aushält, weil sich alle in einer freiheitlich-demokratischen Ordnung aufgehoben fühlen können.
Ob das mehr ist als ein diffuses Gefühl und ob es die Zusammenarbeit von Clubs beeinträchtigen kann, darum soll es in diesem Beitrag gehen. Schaut man von heute zurück, dann wäre eine Erfolgsgeschichte mit kleinen Abstrichen zu schreiben. Doch irgendwie sehen manche rotarische Freunde auch einen Kipppunkt erreicht, an dem die Aufwärtsentwicklung stagniert oder gar abbricht.
Erste Gründungswelle
Schauen wir zunächst auf den Start nach der Wende. Bereits im Januar 1990 trafen sich die Governor der damals zwölf deutschen Distrikte, um ein Konzept für Clubgründungen in der DDR zu entwerfen, noch bevor es dafür überhaupt ein Okay von Rotary International gegeben hätte. Als das am 3. März eintraf liefen schon konkrete Vorbereitungen für die ersten neuen Clubs, die oft – wie Leipzig – zu den alten von vor 1937 gehörten, die nach dem Krieg nicht wiedergegründet werden konnten. Wenn im Verlauf des Jahres 1990 nur zwei Clubs tatsächlich gechartert werden konnten, dann ist nicht nur zu berücksichtigen, dass die Lebens- und Wirtschaftsverhältnisse in der DDR für Serviceclubs alles andere als günstig waren und es darüber hinaus von rotarischen Regeln keine Ausnahme geben konnte: Unter Beachtung der damals noch engen Klassifikationsregeln musste ein Club 25 geeignete Persönlichkeiten aufweisen, um die Aufnahme in RI zu erreichen.
Dazu kamen viele praktische Probleme, etwa geeignete Clublokale zu finden. Clubchroniken berichten von interessanten bis skurrilen Ausweichquartieren, zum Beispiel in Museen oder Kirchen. Allen Hindernissen zum Trotz setzte dennoch eine Gründungswelle ein, die im ersten Jahr nach der Wiedervereinigung auf 49 Clubs anwuchs (gechartert, gegründet oder in Vorbereitung). Fünf Jahre später, im Herbst 1995, wurde mit nunmehr 91 Ost-Clubs bei insgesamt 696 in Deutschland das Ende der Aufbauphase erklärt. In diesem Zeitraum waren bei insgesamt 144 Gründungen tatsächlich mehr Clubs im Osten als im Westen entstanden, ein beachtlicher Erfolg. Entsprechend euphorisch hieß es in einem Editorial dieser Zeitschrift: „Mögen die Meinungen über die ‚blühenden Landschaften‘ in den neuen Bundesländern auseinandergehen, das rotarische Feld bis hin zur Oder ist überall fast ohne Brachland wohlbestellt und fruchtbar.“
Ganz so idyllisch war es dann doch nicht, denn die Gründungswelle hatte da ihren Höhepunkt bereits überschritten und ebbte bald darauf ab.In den folgenden 25 Jahren sind wenig mehr als 70 Neugründungen im Osten gelungen, während sich Rotary im alten Bundesgebiet fleißig weiter ausgebreitet hat. Stand heute arbeiten in den neuen Bundesländern rund 165 Rotary Clubs. In Westdeutschland liegt die Zahl inzwischen bei etwa 1000. Von den 16 Clubgründungen des vergangenen Rotary-Jahres ist nur eine einzige im Osten erfolgt.
Diese Zahlen spiegeln Trends, die etwas über das Potenzial für Serviceclubs, aber nichts über die Qualität ihrer Arbeit in den neuen Bundesländern aussagen. Die große Zahl an Rotary-Partnerschaften mit einem oder mehreren West-Clubs spricht jedenfalls für ein lebhaftes Interesse am Austausch: Ob Neustadt/Ostsee und Kühlungsborn-Bad Doberan, Helmstedt und Haldensleben oder Coburg und Gotha – in unmittelbarer Grenznähe, aber auch weit darüber hinaus haben Clubs zueinander gefunden. Über einen aktuellen Ost-West-Schwerpunkt haben wir gerade erst in der Juli-Ausgabe berichtet: Projekte am Grünen Band, dem ehemaligen Grenzgebiet.
Die Kontaktclubs treffen sich zumeist mehrmals im Jahr zu besonderen Veranstaltungen, unternehmen gemeinsame Reisen und auch Projekte. So trafen sich im April die befreundeten Clubs Münster-St. Mauritz und Mühlhausen sowie Eschwege und Mühlhausen zu jeweils gemeinsamen Erkundungen in der thüringischen Stadt. Zum Abschluss des Besuchs aus Münster gab es ein Treffen auf dem Rittergut Kalkhof in Wanfried, Wohnsitz des Eschweger Rotariers Andreas von Scharfenberg. Ein Ort wie geschaffen, um über deutsch-deutsche Gemeinsamkeiten nachzudenken: Auf dem Rittergut hatten sich im Sommer 1945 Generäle der USA und der Sowjetunion getroffen, um eine Gebietsbereinigung zu verhandeln, die zur Zuordnung von fünf hessischen Dörfern nach Thüringen und zwei thüringischen nach Hessen führte.
Die Bildung solcher Clubfreundschaften war ein Kernelement des oben erwähnten Konzepts, das die Governor frühzeitig für Gründungen entwickelten: Die drei Distrikte – damals noch mit dreistelligen Nummern – 189, 180 und 188 übernahmen die Aufgabe, Clubgründungen in Mecklenburg/Brandenburg/ Ost-Berlin beziehungsweise Sachsen-Anhalt sowie Thüringen und Sachsen in die Wege zu leiten. In Österreich wurden entsprechend die beiden Distrikte 191 für Ungarn/Jugoslawien und 192 für die Tschechoslowakei beauftragt.
Geld von Patenclubs
Administrative Unterstützung von RI war nicht zu erwarten, wie Bruno Rother (RC Nürnberg-Fürth), einer der damals beteiligten Governor, später festhielt: „Unsere sonst so scharfsinnigen Oberen in Evanston konnten in dieser unerwarteten, schwierigen Situation nicht helfen – dazu war man nicht nahe genug am Geschehen und – wohl auch – zu wenig kompetent. Wir selbst mussten die Lösung finden.“ Dennoch war natürlich diese Lösung Rotary International zur Genehmigung vorzulegen. Da auch in der Rotary-Verwaltung Bürokratie kein Fremdwort ist, die Governors sich aber ihr Konzept nicht zerreden lassen wollten, „halfen wir uns mit einem kleinen, gerade noch legalen Trick“, so Rother, „wir forderten Geld – 3000 Dollar für jede Clubneu- oder wiedergründung. (…) Natürlich bekamen wir kein Geld, aber gute Ratschläge. Und: RI akzeptierte wortgetreu unser Gesamtkonzept. Die Arbeit konnte beginnen.“
Geld allerdings wurde tatsächlich gebraucht und sollte von Patenclubs kommen, die sich auch schnell einstellten. Es gab viele alte persönliche oder geschäftliche Verbindungen nach Ostdeutschland, und auch Städtepartnerschaften, die auf Rotary ausgedehnt werden konnten. Und weil für manche Gründungspaten die Kosten dann doch eine Bürde darstellten, wurden Co-Patenclubs im ganzen Land gesucht. Auch aus diesen Kontakten entstanden mitunter langfristige Beziehungen.
Ein Musterbeispiel für eine große stabile Clubgemeinschaft findet sich im Südharz am Dreiländereck von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Hier haben auf dem Harzer Grenzweg Mitglieder aus neun Rotary Clubs über gemeinsame Wanderungen zusammengefunden und 2016 Hand in Hand eine Schutzhütte errichtet. Mit dabei sind die Clubs Bernburg-Köthen, Halberstadt, Quedlinburg und Wernigerode aus Sachsen-Anhalt, Nordhausen aus Thüringen sowie Bad Lauterberg-Südharz, Clausthal-Zellerfeld, Goslar und Goslar-Nordharz aus Niedersachsen. Ob in voller Besetzung oder in kleiner Gruppe: Das Band ist fest und führt zu diversen Veranstaltungen mit dem alljährlichen Höhepunkt einer Wanderung am Vereinigungstag, dem 3. Oktober.
Auf diesem breiten Fundament ist das Risiko überschaubar, das den vielen Clubfreundschaften auf Zweier-Basis droht: Wenn es nicht gelingt, die Partnerschaft als festes Element im Clubleben zu verankern, unterliegt sie der Prioritätensetzung, die die jährliche Ämterrotation mit sich bringt. Der Erfolg hängt letztlich immer am individuellen Engagement einzelner Persönlichkeiten – die auch schon mal tätig wurden, ohne auf ihre Clubs zu warten.
Ein Beispiel war der Ratzeburger Tierarzt Richard Pyritz, damals RC Herzogtum Lauenburg-Mölln, der 1990 gleich nach der Wende eine Veranstaltung für 70 Berufskollegen aus Mecklenburg aufzog, um Informationen, Kontakte und Hilfestellung zu vermitteln. Ein weithin sichtbares Beispiel für dieses individuelle Engagement ist das Kloster St. Marienthal in Ostritz bei Görlitz, das zu einem internationalen Begegnungszentrum (IBZ) mit 200 Veranstaltungen und Hotelbetrieb für bis zu 20.000 Übernachtungen im Jahr ausgebaut wurde. Hier, im von starken Umweltschäden belasteten Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien, fanden Rotarier verschiedener Clubs zusammen, um mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein Modellinstitut für Umweltbildung aufzubauen. Inzwischen ist aus naheliegenden Gründen auch die politische Bildungsarbeit mit dem Ziel „Extremismus-Prävention“ zu einem festen Pfeiler im Angebot des IBZ geworden.
Skepsis, Vorbehalte und Verhärtungen im innerdeutschen Verhältnis, die sich im Vorfeld der Landtagswahlen ausgebreitet haben, sind ein Thema, das auch Peter Bösel, RC Bernburg-Köthen, umtreibt, der bis 2018 als Assistant Governor im Distrikt 1800 jeweils sechs Clubs aus Niedersachen und Sachsen-Anhalt betreute. Er hat in seiner Amtszeit viele fruchtbare und freundschaftliche Erlebnisse gehabt, merkt aber auch, dass die Stimmung zwischen Ost und West seit ein, zwei Jahren „deutlich abgekühlt“ ist, was er auf die politischen Spannungen rund um die AfD zurückführt. Allerdings: „Die Schuld daran liegt nicht in erster Linie bei den Clubs“, ist Bösel überzeugt, „sondern das wird von den Medien hochgespielt.“
Der international tätige kaufmännische Direktor ist seit 27 Jahren bei Rotary und kann sich auf viele Gespräche und Diskussionen berufen. Die Politisierung dränge immer stärker in den Alltag, auch in die Clubs, und das sei auch an der redaktionellen Linie des Rotary Magazins zu erkennen: „Seit ein, zwei Jahren nehmen die politischen Themen überhand, die mit Rotary und seinen Aufgaben nichts zu tun haben.“ Auf die Frage, wie sich das seiner Meinung nach auf die Partnerschaften konkret auswirke, sagt Bösel: „Man zieht sich zurück. Wer vor wem, lässt sich nicht konkret sagen. Vielleicht will man auf der einen wie der anderen Seite auch nur unliebsamen Diskussionen aus dem Weg gehen.“
Widerspruch und Zustimmung
Es gibt deutlichen Widerspruch zu dieser Sicht der Dinge, aber auch Zustimmung. Für Matthias Gehler, RC Arnstadt, Journalist und als Regierungssprecher der letzten DDR-Regierung voll im Thema, sind noch längst nicht alle Vorbehalte zwischen Ost- und WestRotariern ausgeräumt. „Die Distanz ist immer noch da. Man erlebt sie in kleinen Hinweisen auf Empfindlichkeiten, die im Westen nicht wahr- oder ernstgenommen werden.“
Als konkretes Beispiel nennt er die westlastige Besetzung der Governorämter in den überlappenden Distrikten, was auch in anderen Bereichen gängige Praxis bei Führungspositionen sei. Die Augenhöhe, ohne die Rotary nicht gelingen kann, hier stößt sie an Grenzen. „Rotary hat eigentlich die besten Voraussetzungen, um Menschen aus den verschiedensten Lebensbereichen zusammenzuführen“, so Gehler, „aber bis das im Ost-West-Verhältnis klappt, sind wohl noch weitere Generationen notwendig.“
Was könnte man dafür heute tun? Gehler: „Vielleicht eine paritätisch besetzte Arbeitsgruppe einrichten, die sich mal grundsätzlich über diese Fragen austauscht. Und vielleicht investiert man auch mal das Geld in eine repräsentative Umfrage, die einen echten Einblick in die Gefühlswelt der Rotarierinnen und Rotarier in den östlichen Bundesländern erlaubt.“
Umfrage
Das Rotary Magazin befragte Rotaryund Rotaract-Mitglieder ostdeutscher Clubs zum Verhältnis zwischen Ost- und Westdeutschland. Rotaracterinnen und Rotaracter erzählen, ob für sie eine innerdeutsche Grenze existiert. Rotary-Mitglieder berichten unter rotary.de/a24055 über ihre Erlebnisse während des Mauerfalls und beantworten die Frage, ob man heute von einer gelungenen Wiedervereinigung sprechen kann.
Drei Fragen liegen den Antworten der Rotaracter zugrunde:
1. Bereitet dir die gegenwärtige Debatte um eine erneute Teilung Deutschlands Sorgen?
2. Existiert für dich eine innerdeutsche Grenze?
3. Fühlst du dich selbst als Ostdeutsche(r)?
Philipp Löprick, RAC Leipzig
Eine erneute Teilung Deutschlands empfinde ich als Quatsch, und jegliche Diskussionen darüber versuche ich zu ignorieren. Wir können uns glücklich schätzen, in einem geeinten Land aufgewachsen zu sein. Für mich existiert diese Grenze nicht, allerdings merkt man in einigen Gesprächen, dass es diese für einige schon noch gibt, was zum Teil elterlich getrieben sein kann. Ich fühle mich als Ostdeutscher, wobei das rein geografisch ist.
Clara Frommelt, RAC Berlin-Brandenburger Tor
Gerade in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht existieren, trotz der bereits mehrere Jahrzehnte zurückliegenden Wiedervereinigung Deutschlands, noch Unterschiede zwischen den damaligen Gebieten der DDR und der BRD. Ich persönlich wurde in meiner Heimatstadt Berlin, welche für viele Menschen eine gern gewählte Wahlheimat ist, tendenziell jedoch weniger mit existierenden soziokulturellen Unterschieden konfrontiert.
Christina Schmäh, RAC Stralsund
Auch wenn ich selbst die DDR-Zeit nie erlebt habe, wurde ich doch sehr dadurch geprägt, das lässt sich, glaube ich, auch nicht so leicht vermeiden, wenn zwei Generationen zuvor entsprechende Werte vermittelt bekommen haben. Mir hat es in meiner Kindheit an nichts gefehlt. Innerdeutsche Grenzen gibt es in verschiedensten Facetten, jedoch finde ich, dass sich diese immer mehr auflösen. Ich würde mich eher als Uckermärkerin denn als Ostdeutsche bezeichnen.
Maximilian Larek, RAC Magdeburg
Ich selbst fühle mich einfach als Deutscher. Die Debatte um die zumindest in einigen Köpfen weiter bestehende Teilung in Ost- und Westdeutschland bereitet mir allerdings Sorgen, weil ich sie als einen Faktor in den momentan entstehenden politischen Spannungen sehe. Daher finde ich es wichtig, an Lösungen für wahrgenommene Ungerechtigkeiten zwischen Ost und West zu arbeiten, da ich ein geeintes Deutschland für unabdingbar halte. In meiner persönlichen Umwelt ist keine Spaltung wahrzunehmen.
Hagen Hoppe, RAC Greifswald
Für mich gibt es diese Debatte, seit ich mich für Politik interessiere. Deshalb bereitet sie mir keine Sorgen. Ich denke, es gibt noch eine gewisse innerdeutsche Grenze. Diese mag nur die Konturen der Mauer nachzeichnen und auch nicht faktisch bestehen, aber sie ist noch in gewisser Weise wahrnehmbar. Sicher kokettiert man mit seiner Herkunft, aber ich fühle mich, wenn, dann als Bürger Mecklenburg-Vorpommerns und der heutigen Bundesrepublik, eingebettet in ein gemeinsames Europa.
Pia Auer, RAC Potsdam
„Geh raus in die Welt, mach Auslandspraktika, ich hätte das in deinem Alter so gern gemacht.“ Diese Worte habe ich von meiner Mutter mit auf den Weg bekommen. Ich schätze es sehr, dass mir so viele Möglichkeiten offenstehen und ich mich frei entscheiden kann. Die Unterschiede innerhalb Deutschlands sind in allen Himmelsrichtungen vorhanden. Das Ungleichgewicht wird in einigen Bereichen kleiner, in anderen größer, das wird immer so sein. Rotaracter und Rotarier sind seit meinem 18. Lebensjahr Menschen, die meinen Horizont erweitern, aber mir auch Unterschiede in der Gesellschaft bewusster gemacht haben.
Lucas Vogt, RAC Dresden
Einerseits glaube ich, dass unser föderales Staatssystem verschiedene Strömungen innerhalb Deutschlands gut repräsentieren und ausgleichen kann. Andererseits beobachte ich mit Sorge die extremer werdenden Tendenzen in den letzten Jahren. Eine innerdeutsche Grenze existiert für mich zumindest nicht in meiner Altersgruppe. Bei älteren Jahrgängen erlebe ich aber auf beiden Seiten nach wie vor Vorurteile, die größtenteils auf Erfahrungen aus den 1990er Jahren basieren. Mit Ostdeutschland verbinde ich Heimatgefühle.
Matthias Schütt ist selbständiger Journalist und Lektor. Von 1994 bis 2008 war er Mitglied der Redaktion des Rotary Magazins, die letzten sieben Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seither ist er rotarischer Korrespondent des Rotary Magazins und seit 2006 außerdem Distriktberichterstatter für den Distrikt 1940.
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