RC Riesa-Elbland
Anschieben - für einen guten Zweck
Auf der Bobanschubbahn im sächsischen Riesa wurden Olympiasieger geformt – der RC Riesa-Elbland nutzt nun die Bahn, um weitere Projekte für Kinder anzuschieben.
Schon seit 2015 begeistern die Freunde des Rotary Clubs Riesa-Elbland jedes Jahr bis zu 20 Firmen für eine besondere sportliche Aktion: Auf Deutschlands einziger Doppelstart-Bob-Anschubbahn hatte Daniela Strauß einen Firmencup ins Leben gerufen. Unter dem Motto "Lasst Kinderaugen leuchten" veranstaltet der RC das Rennen jedes Jahr; mit dem Erlös aus den Startgeldern werden Kinderprojekte mitfinanziert.
Doch zu Beginn des Jahres zeigte sich die Bahn so verschlissen und das sechste Viererbob-Turnier des RC Riesa-Elbland stand auf der Kippe. Und auch die Befürchtung, dass der sechsfache Juniorenweltmeister Richard Oelsner hier nicht mehr trainieren könnte, war groß.
Die Rotarier zeigten sich tatkräftig – griffen selbst zur Schaufel und sorgten auch dafür, dass Bagger anrollten. Die Mitglieder des RC spendeten 3.000 Euro und unterstützten damit die Stadt Riesa bei der Erneuerung des Unterbaus im Anlaufbereich einer der beiden Bahnen. Dazu ersetzten Bauleute der Firma OptiBau — ohne eine Rechnung zu stellen — den kompletten Unterbau.
Heute blickt Uwe Schirrmeister vom Hilfswerk des RC Riesa Elbland
e.V. strahlend auf das sechste Viererbob-Turnier in der "Pausitzer Delle" zurück. Die Bahn befindet sich wieder in einem modernen, sicheren Zustand, am 21. August 2021 sausten die Teams — angeschoben von den Profis Richard Oelsner, Eric Strauß und Henrik Bosse und unter dem strengen Auge von Trainer Gerd Leopold — ins Tal. Auf dem Siegertreppchen standen am Ende die Stadtwerke Riesa. Doch gewonnen haben alle: Die Region hat wieder ihre Bobbahn, der Bobsport gewann neue Fans, der Rotary Club sammelte Gelder für weitere Kinderprojekte.
Selbst Firmen, die diesmal mit ihren Mitarbeitern nicht teilnehmen konnten, unterstützten die Veranstaltung. 7.400 Euro Spenden für die Kinder in Riesa und dem Umfeld kamen zusammen.
Das Sahnehäubchen aber folgte noch: Trainer Gerd Leopold übergab an Hauptorganisatorin Daniela Strauß einen Bobhelm. Es ist der Helm, den Sportler Nico Walther bei seinem großen Sturz auf der Altenberger Bobbahn trug – der Helm rettete ihm wohl das Leben. Nico Walther, der viele Medaillen nach Sachsen holte, beendete damals seine Profikarriere.
Ab 1. Oktober wird via eBay sein Helm (versehen mit Unterschriften von ihm, Francesco Friedrich und Gerd Leopold) zu Gunsten der Riesaer Kinder versteigert.
Uwe Schirrmeister: "Mit der Trainingsmöglichkeit auf der Bobanschubbahn sollte auch das große Ziel, die Qualifikation für Peking 2022, zu schaffen sein."

Ulrike Löw (RC Nürnberg-Reichswald) ist seit 20 Jahren als Journalistin tätig. Ihr Schwerpunkt liegt bei rechtlichen Themen: Aktuelle Rechtsnews interessieren sie ebenso wie juristische Hintergründe, regelmäßig sitzt sie in Gerichtssälen und berichtet über Strafprozesse. Ab August 2021 ist sie Berichterstatterin des Distrikts 1880.
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