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RC Hohenkarpfen-Tuttlingen

Beatmungsgeräte für São Paulo mit Hilfe des Disaster Response Fund

RC Hohenkarpfen-Tuttlingen - Beatmungsgeräte für São Paulo mit Hilfe des Disaster Response Fund
Vor-Ort-Besuch im Zentralkrankenhaus von Santa Casa de São Paulo © Helmut Schnell (alle Fotos)

Bereits seit Jahren sind der RC Hohenkarpfen-Tuttlingen und der RC São Paulo Pacaembu Bom Retreat eng durch ein gemeinsames Global Grant-Projekt verbunden.

Ulrike Vogt20.06.2020

Daher war es selbstverständlich, dass sofort reagiert wurde, als die Anfrage nach Unterstützung an die Clubs herangetragen wurde. Ziemlich schnell wurde deutlich, dass die Pandemie auch Brasilien sehr hart treffen wird. Inzwischen hat sich diese Befürchtung leider bestätigt und Brasilien hat sich zu einem Brennpunkt der Pandemie entwickelt. Die Suche nach Fördermöglichkeiten durch die beiden Clubs zeigte rasch, dass die Disaster Response Grants von Rotary International eine großartige Möglichkeit der schnellen und effektiven Unterstützung bieten. Beide Clubs haben bereits Mitte April einen gemeinsamen Antrag zur Anschaffung von Beatmungsgeräten für das Zentralkrankenhaus von Santa Casa de São Paulo gestellt und erhielten schon am 28.4. die Bewilligung in Höhe von 30.000 US-Dollar Der Fund war in kürzester Zeit – trotz eines beträchtlichen Nachtrags – ausgeschöpft. Umso glücklicher ist der RC Hohenkarpfen-Tuttlingen, dass dieses Projekt als eines der insgesamt 192 Projekt bewilligt wurde.

Mit diesem Geld können nun Beatmungs- und intelligente Patientenüberwachungsgeräte für das Zentralkrankenhaus in São Paulo beschafft werden. Die Bruderschaft von Santa Casa de Misericórdia de São Paulo ist über 400 Jahr alt, eine philanthropische Einrichtung und eines der wichtigsten Krankenhausreferenzzentren im Bundesstaat São Paulo.  Es ist ein national anerkanntes Lehrkrankenhaus und beherbergt eine der renommiertesten medizinischen Fakultäten in Brasilien. Bereits Ende März wurde deutlich, dass das Zentralkrankenhaus angesichts der aktuellen Pandemie von COVID-19 und der Zunahme schwerwiegender Fälle zusätzliche Intensivpflegebetten benötigen wird, um die Opfer dieser überwältigenden Pathologie angemessen beatmen und hämodynamisch unterstützen zu können. Dank der rotarischen Unterstützung können nun weitere dringend benötigte Intensivbetten eingerichtet werden. 

In Zeiten von Grenzschließungen und Unterbrechung der Lieferketten ist es wichtig, dass rotarische Clubs vor Ort die Organisation und Verantwortung übernehmen. Genauso wichtig ist aber auch das gegenseitige Vertrauen und die Kontakte der Clubs untereinander. Ein Erfolgsfaktor für dieses Projekt ist die gemeinsame Arbeit der beiden Clubs für „Education for the cracklands in São Paulo“, die seit dem Jahr 2019 durch einen Global Grant in Höhe von 99.962 US-Dollar unterstützt wird. Hier werden Kinder vom Verein Educare direkt von der Straße São Paulos geholt und erhalten Zugang zu Bildung, Angebote zur Freizeitgestaltung sowie warme Mahlzeiten.

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Beim Vor-Ort-Besuch in der Schule war die Stimmung riesig.

Seit Beginn der Pandemie haben jedoch viele der Eltern ihre Arbeit als Tagelöhner verloren und die Kinder sind gezwungen, zum Lebensunterhalt beizutragen. Um diesen Druck auf die Kinder etwas zu mildern, kauft Educare derzeit Lebensmittel und verteilt diese. Wann die eigentliche Arbeit wieder aufgenommen werden kann, ist leider momentan nicht absehbar.

Auf diesem Projekt aufbauend ist es gelungen, schnell einen erfolgreichen Antrag beim Disaster Response Fund zu stellen und aktuell helfen zu können. Die Erfahrung hat uns gezeigt, dass Global Grants ein hervorragendes Mittel sind, um gemeinsame Projekte zu starten, zu unterstützen und zu helfen. Sie sind aber auch ein hervorragendes Mittel zur Vernetzung von Clubs untereinander über die ganze Welt. Die dadurch entstehenden Kontakte wiederum ermöglichen es Rotary, bei Herausforderungen wie aktuell die Pandemie schnell vor Ort Hilfe leisten zu können.  

Ulrike Vogt

Ulrike Vogt (RC Müllheim-Badenweiler) verheiratet, drei erwachsene Kinder, Musikerin (Musikhochschule Freiburg) und Musikpädagogin.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann Thomas Vogt leitet sie die Initiative "Musik für den Frieden" mit dem Ensemble MIR, ein zivilgesellschaftliches Austauschprojekt von jugendlichen russischen und deutschen Musikern und Tänzern. Ulrike und Thomas Vogt  haben zusammen mit ihrem russischen Partner Andrey Korjakov für "Musik für den Frieden" den Göttinger Friedenspreis 2022 erhalten. Distriktreporterin im Distrikt 1930 seit 2020, Assistant Rotary Public Image Coordinator (ARPIC) Zonen 15&16.
Kontakt über E-Mail: Rotary-Magazin@distriktbeirat.de

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