Distrikt
Bericht aus Bonn
Der 25-jährige Salvatore Galati erhielt ein Stipendium zur Erforschung der Anwendung von KI bei der Suche nach Wirkstoffen
Die Partnerschaft zwischen den Rotary Clubs Bonn International und Livorno Mascagni machte es möglich: Zusammen finanzierten die Freunde ein Global-Grant-Stipendium für eine einjährige Postdoktorandenstudie zur Prävention und Behandlung von Krankheiten unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Bajorath, einem der weltweit führenden Experten fürden Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Chemo-Informatik am Bonn-Aachen International Center for Information Technology (b-it).
Der Italiener Salvatore Galati aus Pisa hatte mit seiner Bewerbung für das Stipendium Erfolg, hier kommt sein Bericht: „Seit der Highschool interessiere ich mich für Chemie und Informatik. An der Universität von Pisa studierte ich daher medizinische Chemie und schloss mit einer Diplomarbeit über Computerchemie ab. Der Beginn meiner Zeit in Bonn war zunächst beschwerlich; ich hatte Schwierigkeiten, eine Wohnung zu finden. Wegen Corona durfte ich auch nicht reisen und Deutschland kennenlernen. Daher sind meine Eindrücke von meinem Gastland eher begrenzt. Trotzdem konnte ich hier ein neues, lernbegieriges und hoffnungsvolles Leben beginnen. Dabei erhielt ich große Unterstützung von beiden Rotary Clubs, was ich sehr schätzte, da ich mich als Teil eines Projekts mit vielen Beteiligten fühlte.
Ziel: Beschleunigung der Arzneimittelentwicklung
Am „b-it-Institut“ lautete mein Ziel, die Anwendung von künstlicher Intelligenz in der Wirkstoffforschung zu untersuchen. Aufgrund des zeitaufwendigen Charakters des Arzneimittelentwicklungsprozesses von der Entdeckung bis zur Vermarktung ist es wichtig, das Timing mithilfe eines innovativen Ansatzes wie künstlicher Intelligenz, insbesondere dem maschinellen Lernen, zu optimieren. Mein Projekt zielte auf Carboanhydrase (CA) ab, ein Enzym, das nachweislich an verschiedenen Krankheiten wie Glaukom, Fettleibigkeit, Osteoporose und verschiedenen Krebsarten beteiligt ist. Das Projekt war innovativ, da es bisher nur sehr wenige Studien gibt, die sich mit maschinellem Lernen zur Selektivität von Carboanhydrase befassen.
Studienergebnis in Fachzeitschrift veröffentlicht
Dank der Unterstützung von Rotary konnte ich meine Studie erfolgreich beenden und einen wissenschaftlichen Artikel schreiben und in einer Fachzeitschrift veröffentlichen. Meine akademische Arbeit durfte ich auch zweimal bei Treffen des Rotary Clubs Bonn International vorstellen. Ich bin unglaublich glücklich und dankbar für diese Gelegenheit und glaube, dass mir das Stipendium für mein künftiges Leben sehr zugutekommen wird. Auf jeden Fall werde ich mit Rotary weiterhin in Kontakt bleiben.“
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