Afrika-Projekte
Der siebte Streich: Ruanda
Auf sieben Grants in zehn Jahren, alle in afrikanischen Ländern, kann der RC Bad Bergzabern zurückblicken. Das jüngste Engagement des Clubs hilft Straßenkindern in Kigali.
Nach Äthiopien, Kamerun und Südafrika jetzt also ein Bildungsprojekt im rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda. Federführend war auch diesmal Pastpräsident Martin Pütz. Er hat Kigali mehrere Male besucht und die Kontakte zum RC Kigali sowie weiteren Partnern hergestellt. Der Antrag an die Rotary Foundation (TRF) wurde im September 2024 mit einer Projektsumme von 50.013 Dollar genehmigt. Beteiligt an diesem Global Grant und seiner Finanzierung haben sich neun Clubs des Distrikts 1860, neben dem RC Bad Bergzabern auch Deidesheim-Mittelhaardt, Germersheim-Südliche Weinstraße, Ludwigshafen-Rheinschanze, Mainz 50 Grad Nord, Neustadt/Weinstraße, Pirmasens, Saarbrücken-Schloss und Simmern-Hunsrück.
Sie alle haben so die Bildungseinrichtung "Sheer Love Rwanda" unterstützt, die in einem Außenbezirk der ruandischen Hauptstadt Kigali aktuell 60 ehemalige Straßenkinder im Alter von sieben bis 18 Jahren betreut, von denen einige Nachkommen von Überlebenden des Genozids von 1994 sind. Noch viele Jahre später wirken diese Ereignisse nach. "Sheer Love Rwanda" bietet den Jugendlichen eine neue Lebensperspektive und Bildungschancen. Sie werden in benachbarten Schulen unterrichtet und von Sozialarbeitern der Einrichtung betreut, wo sie an den Nachmittagen noch zusätzlichen Unterricht erhalten. Außerdem haben Pflegefamilien in der Nachbarschaft trotz eigener wirtschaftlicher Schwierigkeiten Kinder bei sich aufgenommen.
Durchdacht und nachhaltig
Um die Arbeit weiter zu verbessern, ist auch eine pädagogisch-psychologische Ausbildung und Weiterbildung der Lehrkräfte im Center vorgesehen. Die Jugendlichen sollen mit Lehr- und Lernmaterialien wie Büchern und Laptops versorgt werden, mit Kleidung und Schuluniformen sowie mit Sport- und Spielgeräten und hygienischer Ausstattung. Für die Pflegefamilien soll finanzielle Hilfestellung geleistet werden, auch um bessere Ernährung und Gesundheit zu sichern. Gedacht ist auch an Unterstützung bei der Gründung und Förderung von Kleinst-Unternehmen. Besonders Frauen sollen mit entsprechenden Trainingseinheiten ermutigt werden, unterstützt von Mikrokrediten eigene kleine Geschäftsideen umzusetzen, von der Schneiderei über Anbau und Verkauf von Gemüse und Obst bis zu Ziegenaufzucht. Die Armut wird so an der Wurzel bekämpft. Auch psychologische und psychotherapeutische Hilfe zur Trauma-Bewältigung soll geleistet werden.
Das Projekt ist als humanitäre Maßnahme gedacht, um sozial und wirtschaftlich benachteiligten Kindern und Jugendlichen wie ihrem Umfeld in den Pflegefamilien zu ermöglichen, ihre Zukunft selbst zu gestalten. Dabei wird der Gedanke der Nachhaltigkeit, ein zentrales rotarisches Konzept, in hohem Maße berücksichtigt.
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