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Starnberg

Piano Man

Starnberg - Piano Man
Brunhilde Nuißl, Werner Völkl, Klavierspieler Norbert Rentsch, Gräfin Astrid von Montgelas, Gräfin Zsuzsa von Mariassy, Baronin Rosina von Hoevell (v. l.) © Bernhard Mayer Fotografie

Im Malteserstift St. Josef kommt einmal pro Monat ein vom RC Starnberg bezahlter Pianist vorbei und erfreut die Bewohner mit Musik

01.01.2018

Dass Musik einen einnehmenden, bewegenden und beruhigenden Charakter entfalten kann, ist kein Geheimnis. Gerade der Ton eines Klaviers ist unverkennbar und so oft stellen sich die Härchen auf Rücken und Armen in Höhe, wenn irgendwo, aus irgendeiner kleinen Ecke ein leises Klimpern entsteht. Im Malterserstift St. Josef wissen die Leute um dieses Phänomen. Einmal im Monat kommt dort ein Klavierspieler, um die Bewohner so richtig in den Bann der Musik zu ziehen.

Gratulation auch per Video
Alles begann Anfang des Jahres als Matthias Hellweg, der Direktor des Stifts, einen Kinoabend organisieren wollte. So richtig, mit allem drum und dran. Auch die älteren Menschen sollten mal wieder das volle, reine Gefühl eines erlebnisreichen Films erleben. Mit Snacks, Getränken und einer sehr großen Leinwand. Doch das Projekt schlug fehl. Wer einen Kinoabend für mehr als zehn Personen organisieren will, der braucht geeignete Räumlichkeiten, die nicht zur Verfügung standen. Es musste also eine Alternative her. 

Wer an einen Klavierspieler denkt, der denkt oftmals an den sagenumwogenen Song "Piano Man" vom US-Amerikanischen Sänger Billy Joel. In den jazzigen Klavierstück erzählt Joel fiktiv von den Zeiten als Klavierspieler in den Bars von Los Angeles. Man spürt beim Lauschen, was für eine Kraft ein Klavierspieler haben kann. Er beobachtet, ist Teil vom Geschehen, aber ist letztendlich doch nur da, um besonders eines zu tun: Die Leute mit Musik und Freude zu versorgen. 

Dieses Ziel setzte sich auch Matthias Hellweg und engagierte einen richtigen Piano Man. Der spielt nun einmal im Monat für zwei Stunden unter der Bezahlung von Rotary. Die Heimbewohner nehmen es mit Freude auf: Sie singen, wippen, werfen sich kleine, bescheidene Lacher durch den Raum und loben die einzelnen Stücke mit Applaus. Dazwischen gibt es Kaffee und Kuchen. Eine ungewöhnliche, aber belebende Stimmung zwischen den Wänden des Malteserstift St. Josef.

Das Projekt soll nun erstmal fortgeführt werden. Die Bewohner sind zufrieden und Klaviermusik soll für vieles helfen: ob bei körperlichen oder seelischen Schwierigkeiten, Klaviermusik beseelt. Nicht umsonst spielen manche Mütter ihren Kindern, die noch im Bauch schwimmen, Beethoven vor. Das mache das Kind intelligenter und die Mutter entspannter. Bei den Bewohnern des Malteserstifts St. Josef hat es vielleicht den gleichen Effekt.