Rendsburg
Rotary unterstützt "Schüler helfen Schülern"
Rund 4.000 Euro erlösten Rotarier und ihre Partner beim sechsten Erntedankmarkt. Das Geld spenden sie an „Schüler helfen Schülern“ für die Einrichtung und Ausstattung von Räumen der Begegnung zwischen Rendsburger Schülern und schulpflichtigen Flüchtlingskindern im „Deutsch als Zweitsprache“-Bereich der städtischen Schule Altstadt.
Der sechste Erntedankmarkt in Rendsburg hat bei einem Gesamterlös von rund 4.000 Euro ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Die Rotary Clubs Rendsburg und Rendsburg-Mittelholstein, der Inner-Wheel-Club Rendsburg und die Kirchengemeinde St. Marien hatten zu der Veranstaltung vor und in der St. Marienkirche Rendsburg eingeladen. Auch in diesem Jahr gab es selbst gefertigte Produkte aus Garten und Küche, Marmeladen, andere Lebensmittel aus der Region, Getränke, aber auch frisch zubereitete Speisen und Getränke. Den Gesamterlös in Höhe von 4.000 Euro spendeten die Service-Clubs und die Kirchengemeinde für die Einrichtung und Ausstattung von Räumen der Begegnung im „Deutsch als Zweitsprache“-Bereich (DaZ) städtischer Schulen Rendsburgs.
Für Flüchtlingskinder im Schulalltag sind Erinnerungen an die Flucht noch gegenwärtig – und schon greift die Schule mit Leistungserwartungen nach den Kindern. Es ist bekannt, dass ein Jahr Eingewöhnung und Vorbereitungszeit nicht ausreichen, um die deutsche Sprache zu lernen, geschweige denn, am Alltagsleben teilzunehmen. Hinein geflüchtet in eine fremde Welt und Kultur gibt es für die Schulkinder viele Hürden zu überwinden. Was für Deutsche selbstverständlich ist, kennen Flüchtlingskinder nicht.
Fremde Sprache, fremde Eigenheiten
Ebenso ergeht es den hier aufgewachsenen Kindern: Auch sie werden mit vielen anderen Sprachen, Ansichten und Gewohnheiten konfrontiert. In abendländischer Kultur aufgewachsen, sind nicht einmal allen Erwachsenen die Besonderheiten und Gewohnheiten ihres eigenen Heimatlandes bewusst. „Kollisionen“ sind nicht auszuschließen. Es sei denn, es gibt in „Räumen der Begegnung“ eine zwanglose Atmosphäre. Dort lernen Kinder gemeinsam spielerisch, dass es zum Beispiel im Deutschen Artikel für männliche, weibliche und sächliche Wörter gibt.
In der vermischten Gesellschaft aus einheimischen und Flüchtlingskindern werden die Unterschiede spielerisch erfahren: Andere Essgewohnheiten, kulturelle Wertungen und Bewertungen (Jungen/Mädchen oder die Rollen der Männer und Frauen). Analphabeten, die noch nie eine Schule von innen gesehen hatten, oder Jungen und Mädchen, die in ihren Heimatländern kurz vor ihrem Abschluss standen, finden Gemeinsamkeiten. Religiöse und sprachliche Gruppen kommen zusammen, tauschen sich aus. Die Flüchtlingskinder lernen von ihren deutschen Mitschülern. So wird der Schritt vom Buchstabieren zum Sprechen mit gemeinsamen Erlebnissen in spielerischem Umfeld zum Erfolgserlebnis.
Reinhard Frank
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