Simmern
Sportfest der Transplantierten und Dialysepatienten
Der Rotary Club Simmern-Hunsrück organisierte die Deutschen Meisterschaften für Transplantierte. Das Ziel: Aufklärungsarbeit zum Thema Organspende.
Zu Radrennen, Schwimmwettbewerben, Dart-Turnieren, Pétanque, Golf, Leichtathletik, Kegeln, Tennis, Badminton, Tischtennis und sogar einem Minimarathon traten rund 80 Sportlerinnen und Sportler aller Altersklassen aus ganz Deutschland in der Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen an. Alle eint sie ein Schicksal: Sie leben mit einem Spenderorgan oder sind Dialysepatienten, so wie Günter Hamann, der Freund von Past-Präsident Matthias Wendling, an dessen Geschichte der RC Simmern-Hunsrück regen Anteil nahm.
Günter Hamann hatte vor 15 Jahren ein neues Herz erhalten, über den Sport kämpfte er sich ins Leben zurück. Und er träumte davon, die vom Verein TransDia Sport Deutschland e. V. jährlich durchgeführten Deutschen Meisterschaften für Transplantierte und Dialysepatienten auch einmal in seine Hunsrücker Heimat zu holen. Bei den Rotariern fand er Unterstützung bei der Organisation, zu der nicht nur die Durchführung der Wettbewerbe, sondern auch das Sammeln von Spenden und Aufklärung über das Thema Organspende gehören. Bereits 2017, 2018 und 2019 hatte der Club aus dem Hunsrück Radtouren organisiert, um mit Unterstützung von Betroffenen und Medizinern über das Thema dazu zu motivieren, einen Spenderausweis bei sich zu tragen: Rund zehn Jahre beträgt derzeit die Wartezeit etwa auf eine neue Niere.
Bereits vor zwei Jahren nun sollte dieses außergewöhnliche Sportfest stattfinden, das für besondere Aufmerksamkeit sorgen sollte. Alles war vorbereitet – aber dann beendete die Coronapandemie sämtliche Planungen.
Ein weiteres rotarisches Jahr sollte vergehen, bis dann an verschiedenen Austragungsorten im Rhein-Hunsrückkreis von 22. bis 24. September die 41. Deutschen Meisterschaften für Transplantierte und Dialysepatienten stattfinden konnten - allerdings immer noch nicht so, wie es sich die amtierende Club-Präsidentin Jeanette Lüpkemann und ihre Mitstreiter gewünscht hätten. Die Wettbewerbe fanden gewissermaßen unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Zuschauern war nur dann erlaubt, die Sportstätten zu betreten, wenn sie einen aktuellen negativen Test vorweisen konnten.
Da Transplantierte und Dialysepatienten über ein geschwächtes Immunsystem verfügen, war ein strenges Hygienekonzept Voraussetzung, dass die Veranstaltung überhaupt stattfinden konnte Aber: "Das führte leider dazu, dass der Austausch nicht in der Form stattgefunden hat, in der wir es uns gewünscht hätten", sagt Jeanette Lüpkemann. Dabei sei der Austausch, das Ins-Gespräch-Kommen, eine ganz wichtige Komponente dieser Deutschen Meisterschaften, für die der RC Simmern-Hunsrück zudem noch einen prominenten Schirmherrn gewinnen konnte: Elmar Sprink, Iron-Man-erfahrener Triathlet, der als fittester herztransplantierter Mensch der Welt gilt und seit zehn Jahren mit einem Spenderherzen lebt.
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