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Sigmaringen

"Wir sind die Musikanten - und kommen aus aller Welt"

Ein fröhlicher Tag entlang der Donau mit Flüchtlingsfamilien läßt diese kurzzeitig den Alltag vergessen.

Peter Leinberger10.08.2015

Der Tag des Dienens der regionalen Service Clubs am 13. Juni 2015 war seitens des Rotary Club Sigmaringen Flüchtlingsfamilien gewidmet, die im „Gelben Haus“ im Ortsteil Laiz untergebracht sind.

Zusammen mit den jungen Leuten vom Rotaract Club Sigmaringen-Albstadt begleiteten rund 20 Mitglieder beider Clubs, die Rotarier teilweise mit Partnerin und Kindern, asylsuchende Familien mit insgesamt 60 Kindern und Erwachsenen durch einen erlebnisreichen Tag.

Unter der Gesamtkoordination von RC-Mitglied Fritz Pfeiffer, unterstützt durch RC-Präsident Matthias Premer, Rotaract-Präsident Niklas Baumeister sowie Mechthild Grau vom Sozialdienst des örtlichen Caritasverbands, und mit dem Engagement zahlreicher weiterer Rotary- und Rotaract-Freunde konnte der Ausflug pünktlich um 11 Uhr am Donauufer in Laiz beginnen.

Bei strahlendem Sonnenschein begrüßte der internationale Chor, den Clubmitglied Werner Knubben seit vielen Monaten leitet, die bunt gemischte Gruppe. „Wir sind die Musikanten - und kommen aus aller Welt“ sangen die Kinder und Jugendlichen mit Begeisterung: „Ich komm‘ aus Afghanistan - Serbien - Bosnien - Italien - Spanien“, so wurden mit kräftiger Stimme mehrere der vertretenen Herkunfts- bzw. Einreiseländer vorgestellt. „Und ich komm‘ aus Schwabenland“ sang zum Schluss eine einheimische junge Frau. Mira Löffler, Tochter von RC-Mitglied Manfred Löffler, engagiert sich seit den Anfängen des Chors beim Gesang mit den Flüchtlingen. „Das ist für mich etwas ganz Normales und es macht mir total viel Spaß“, sagt sie begeistert.

Auf dem anschließenden Weg entlang der Donau hatten die Kinder ausgiebig Gelegenheit, sich an den Spielgeräten des Schaukelwegs auszutoben. Die Erwachsenen kamen trotz mancher Sprachprobleme ins Gespräch und lernten einander ein wenig kennen. Dabei wurde manches Einzelschicksal deutlich, so wie das einer jungen Familie aus Kashmir, die vor knapp einem Jahr in Sigmaringen angekommen ist. Während der Vater mit seinem dreijährigen Sohn am Ausflug teilnahm, war seine Frau mit ihrem zwei Monate alten Baby in Laiz zurück geblieben. Der junge Familienvater äußerte seine große Dankbarkeit für die gute Aufnahme in Deutschland und vor allem für die hervorragende medizinische Versorgung bei der Geburt seines zweiten Kindes.

Nach Überquerung der Hängebrücke gab es Gelegenheit zur Stärkung und zum Spiel am Beach Volleyball-Feld. Am Rastplatz, der von den Rotaractern vorbereitet worden war, fanden die kalten Getränke, die frischen Brezeln und die morgens von RC-Mitglied Klaus Barking geernteten Erdbeeren reißenden Absatz. Das Highlight war jedoch der bestellte Eiswagen, bei dem auch nach einer Stunde die Schlange kaum kleiner wurde. Jeder konnte sich nach Herzenslust seine Lieblingssorten zusammenstellen.

Beim anschließenden Besuch des „Sigmaringer Blütenzaubers“ erfreuten sich die Erwachsenen an den wunderschönen Blumenkompositionen, während die Kinder das Spiel auf der Wiese und am Wasser bevorzugten. Danach ging es in die Stadthalle, wo für alle Teilnehmer am Tag des Dienens ein Getränke- und Kuchenbuffet aufgebaut war. Die an allen Tischen voll besetzte Stadthalle bot ein buntes Bild mit Senioren und Flüchtlingsfamilien.

Musikalisch umrahmt vom Service Club-Blechbläserquintett unter der Leitung von RC-Mitglied Peter Brodmann und von Schwester Hilke von der Seniorenwohnanlage Fideliswiesen mit Gitarre und Gesang klang der vielseitige Tag in fröhlicher Stimmung bei allen Beteiligten aus. Und die Kinder der Flüchtlingsfamilien waren nach dem Ausprobieren der Blasinstrumente bereits wieder in der Sonne, um an der Donau und im Gelände des Blütenzaubers weiter zu spielen.

(Text und Bilder: Dr. Markus Lehmann, RC Sigmaringen)

 

Peter Leinberger
Peter Leinberger ist Rotarier seit 1981. Präsident des RC Bruchsal-Bretten 1991/92. Studium der Pharmazie und Studium der Tiermedizin. Nach zuletzt 35 Jahren Selbständigkeit seit 2014 im Ruhestand. Noch vielseitig engagiert u.a. im Tierschutz (TVT AK 6), der Erhaltung alter Haustierrassen (G.E.H.), der Kultivierung von Kakteen (spez. winterharter) und im sozialen Bereich (Pelikan-Verein zur Unterstützung der Palliativ-Station der Rechberg-Klinik, Dr. Gaide-Stiftung). Ab Juli 2015 Berichterstatter des Distrikts 1930 für das Rotary Magazin.