Hamburg
Wirksame Hilfe für schwangere Frauen
Äthiopien hat eine hohe Mütter- und Kindersterblichkeit. Dem wirkt der RC Hamburg-Bergedorf mit einem Global Grant erfolreich entgegen.
Gemeinsam mit dem RC of Addis Abeba Entoto und der Rotary Foundation haben die Hamburger ein Projekt finanziert, das Frauen, Familien und Gemeinschaften befähigen soll, MCH-Zentren (Mutter-Kind-Gesundheit) zu nutzen und auch die weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation and Cutting FGM/C) verhindern soll. "Diese ist eine furchtbare geschlechtsspezifische Menschenrechtsverletzung", sagt der Initiator des Projekts, Freund Philipp von der Goltz. "Viele Frauen dürfen ohne die Einwilligung ihres Mannes keine ärztliche Einrichtung besuchen. Die grausame Beschneidung ist leider noch immer sehr verbreitet. Etwa 70 Prozent aller Mädchen und Frauen sind davon betroffen."
Hoffnung auf Veränderung
Die Idee hatte von der Goltz bei seinen beruflichen Aufenthalten in Äthiopien. Im Februar 2021 begann das Projekt, Ende Januar dieses Jahres ist es ausgelaufen. Das finanzielle Volumen betrug insgesamt 99.000 Dollar. "Wir verbinden damit unsere Hoffnung auf nachhaltige Veränderungen", so von der Goltz. "Unser Projekt kommt 6000 Frauen und 2000 Männern direkt zugute. Weitere 50.000 Menschen erreichen wir indirekt durch den Rundfunkdienst."
Nach zwei Jahren Laufzeit zieht er gemeinsam mit seinen Clubfreund Marc Lorenz sowie und Heleanna Georgalis und Saba Lampert vom RC of Addis Abeba Entoto eine positive Bilanz: Die Massenmobilisierung der Gemeinden zu Gesundheitsdiensten für Mutter und Kind (MCH) und zur Prävention von FGM funktioniert. Der Rundfunkdienst unterstützt die Informationsarbeit effizient in der Landessprache. Es gibt Sensibilisierungsworkshops für einflussreiche Gemeindevorsteher, sodass sich in vielen Orten ein besseres Verständnis zur Sexualaufklärung von Jugendlichen herausgebildet hat. Es gibt Selbsthilfegruppen für schwangere Frauen, um diese während der Schwangerschaft, der Geburt und der postnatalen Betreuung zu unterstützen.
Mädchen stärken
200 Schwangere aus dem Kreis der Ärmsten der Armen erhalten ebenfalls Unterstützung. Für diese und weitere werdende Mütter stellten die Organisatoren grundlegende Hilfsmittel, eine sichere Geburt und Kinderbetreuung bereit: Bettlaken, Kissenbezüge, Schlafanzüge, Sandalen, Schuhe und Seife. Mit dem Ziel, Jugendgruppen für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte zu sensibilisieren, gab es Jugenddialogsitzungen in zehn Schulen. Das Team erreichte mehr als 750 Jungen und 750 Mädchen mit klaren Inhalten zur reproduktiven Gesundheit von Jugendlichen. Das Training soll vor allem das Selbstbewusstsein der Mädchen stärken.
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