Distrikt
"You have to listen!"
Über 25 junge Menschen aus drei Kontinenten trafen sich online zu einem RYLA-Seminar und debattierten über Demokratie in der Krise, Populismus und Fake News
Napoleon soll erklärt haben: Unmöglich ist nicht französisch. Im Distrikt 1860 kann man jetzt sagen: Unmöglich ist nicht Rotary. Die Durchführung eines Rotarian Youth Leadership Awards (RYLA) war Governor Markus Fichter von Beginn seiner Amtszeit an ein Herzensanliegen. „Democracy in crisis“ hieß das Motto der Veranstaltung, die in Zusammenarbeit mit der Europäischen Akademie Otzenhausen und Teilnehmenden aus Deutschland, Frankreich, Russland, Ecuador und den USA Anfang Januar stattfand. Während die Amtszeit des US-Präsidenten Trump sich mit nicht für möglich gehaltenen Szenen ihrem Ende zuneigte, beschäftigten sich William aus Orléans, Svenja aus Ossenbrüggen, David aus Lothringen, Sofia aus Jekatarinenburg und die anderen mit Demokratie in der Krise, Populismus und Fake news. Sie tauschten sich aus über ihr Demokratieverständnis, analysierten das Krisenmanagement von Regierungen in Pandemie, Klima-, und Migrationskrise, versuchten, Entscheidungswege nachzuvollziehen, daraus zu lernen oder Verbesserungsvorschläge zu finden.
Die Rolle Rotarys
Der zugeschaltete RI-Präsident Holger Knaack musste sich kritische Fragen zum Thema Leadership anhören, konterte mit dem Beitrag von Rotary und seinen Idealen zum Frieden und betonte die gesellschaftliche Verantwortung eines jeden Rotary-Mitglieds. Ausführlich wurde über die Rolle der sozialen Medien diskutiert. Bis spät in den Abend hinein dehnten sich die Online Lounges aus mit Debatten über die Vormacht weißer alter Männer, die Utopie von Gleichberechtigung, Machtmissbrauch von Privilegierten und die Möglichkeiten demokratischer Teilhabe. Zum Abschluss stellten die Teilnehmenden von ihnen entwickelte Projekte vor, mit denen sie die Resilienz unserer Demokratien stärken möchten. So wurde ein Instagram-Account erstellt, auf dem Menschen aus der ganzen Welt eine Stimme gegeben werden soll, um über Demokratie in ihren Ländern zu berichten (@democrazy.world). Außerdem wurde eine Initiative ins Leben gerufen, dass von Populisten und Extremisten besetzte Begriffe und Symbole erläutern und wieder positiv besetzen möchte (#reclaim).
Zuhören und nachdenken
Einig waren sich alle in einem: Demokratie funktioniert nicht ohne gegenseitiges Zuhören. „You have to listen!“, wie Liv es formulierte: Die Seminarsprache war Englisch. Und der junge Lothringer David forderte noch dazu, erst zu denken und dann zu sprechen. Kein schlechter Tipp.
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