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Unterstützung durch Rotary

Kölner Kinderschutzbund bekommt lang ersehntes Sorgentelefon

30.10.2013

Der Kinderschutzbund Köln bekommt professionelle Unterstützung für sein Sorgentelefon: zehn Rotary Clubs aus Köln und Brühl haben dafür ihre Kräfte gebündelt. Die Psychologin und Psychotraumatologin Brigitte Dennemarck-Jäger, übernimmt Anteile der Supervision sowie der Aus- und Fortbildung der Ehrenamtlichen und steht für die Begleitung der telefonischen Beratung sowie für die Betreuung von Einzelfällen zur Verfügung. Das Projekt wird über drei Jahre finanziert und umfasst ein Gesamtvolumen von 75.000 Euro.

Das Kinder- und Jugendtelefon sowie das Elterntelefon des Kinderschutzbundes sind für die Anrufer kostenlose Beratungsangebote. Ehrenamtliche Mitarbeiter  haben ein offenes Ohr für alle Sorgen und Nöte der Anrufer. Diese Angebote werden regelmäßig von Kindern, Jugendlichen und Eltern in besonderer Not in Anspruch genommen.

Anrufer mit traumatischen Belastungen

Die Sorgenthemen sind vielfältig: Misshandlung und Vernachlässigung der Kinder in Familie oder Umfeld, Gewalt in der Partnerschaft, Gewalt unter Jugendlichen, sexuelle Gewalt, Trennung und Scheidung, Beziehungsverluste durch Umzug oder Tod sowie Armut und Ausgrenzungen. Viele dieser Erfahrungen stellen eine traumatische Belastung dar. Sie führen bei den Betroffenen zu Gefühlen und Reaktionen, die vom Umfeld oft nicht verstanden werden, und erfordern einen besonders behutsamen Umgang, verbunden mit der Ermutigung der Betroffenen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ehrenamtlichenkoordinatorin Michaela Lippmann des Kinderschutzbundes Köln freut sich über die zukünftige Unterstützung durch die neue Kollegin, die in Psychotraumatologie augebildet ist und bereits viel Erfahrung gesammelt hat: „Unsere Ehrenamtlichen werden durch entsprechende Schulungen und eine laufende Begleitung dann besser in der Lage sein, den Anrufer mit Traumatisierungserfahrungen zur Seite zu stehen und kompetent weiterzuvermitteln.“

Neuorientierung der Telefondienste möglich

Renate Blum-Maurice, fachliche Leiterin des Kinderschutzbundes Köln, betont, dass die enge Zusammenarbeit von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern ein besonderes Qualitätsmerkmal der Arbeit des Kinderschutzbundes darstellt. Alle Ehrenamtlichen werden von Hauptamtlichen ausgebildet und begleitet und es findet eine enge Kooperation statt. „Eine psychotraumatologisch ausgebildete Mitarbeiterin fehlte seit längerem im Team des Kinderschutzbundes und konnte über das seit 20 Jahren festgeschriebene öffentlich geförderte Stellenkontingent für Beratung und Therapie bisher nicht zusätzlich eingestellt werden. Wir freuen uns sehr und sind den Rotariern sehr dankbar, dass wir mit dieser fachlichen Unterstützung eine verstärkte Qualifizierung und Neuorientierung der Telefondienste bewirken können“, so Blum-Maurice im Gespräch mit Oberbürgermeister Jürgen Roters.

Andreas Bell (Rotary E-Club Köln) als betonte wie wichtig die Unterstützung der Angebote des Kinderschutzbundes Köln für benachteiligte Kinder und Jugendliche ist: „Das Bemühen von Rotary um eine gerechtere und friedlichere Welt braucht auch den Blick vor die eigene Haustür. Über den Kinderschutzbund können wir denen helfen, die sich wegen ihres Schmerzes und ihrer Scham vor der Öffentlichkeit verbergen." Nach außen sei das Engagement eine Anstiftung zur Solidarität in einer entsolidarisierten Gesellschaft. "Als Rotarier von Köln und Brühl mit zusammen zehn Service-Clubs haben wir uns entschieden, in den nächsten drei Jahren dieses innovative Projekt des Kinderschutzbundes gemeinschaftlich zu unterstützen. Zusammen kann man ein großes Projekt stemmen, das ein einzelner Club nicht schafft.“

Die unterstützenden Rotary Clubs sind: Brühl, E-Club Köln, Köln am Rhein, Köln-Bonn-Millennium, Köln-Dom, Köln-Hahnentor, Köln-Kapitol, Köln-Kastell, Köln-Römerturm und Köln Ville.