Bad Homburg vor der Höhe
Kick-off für Assistenzhund-Projekt

In Kooperation mit VITA Assistenzhunde e.V. und Eintracht Frankfurt engagiert sich der Rotary Club Bad Homburg-Kurpark für die Inklusion von Menschen mit Handicap.

Aus dem Bekanntenkreis kam die Anregung, der Rotary Club solle doch mal einen Demenzhund finanzieren. Seine Clubpräsidentschaft vor Augen griff Horst Grüneis (RC Bad Homburg-Kurpark) die Idee auf und fand in seinem Clubfreund Axel Hellmann, Finanzvorstand bei Eintracht Frankfurt, einen begeisterten Mitstreiter. Beide machten sich kundig und holten mit „VITA e.V. Assistenzhunde“ einen erfahrenen Partner ins Boot.
„Als wir bei einem Besuch im VITA-Ausbildungszentrum Kinder und Jugendliche mit ihren Assistenzhunden kennenlernten, waren wir tief beeindruckt davon, wie solch ein vierbeiniger Freund helfen kann“, schwärmten beide. „Diese Hunde heben das Selbstwertgefühl ihrer menschlichen Begleiter, sie helfen, Kontakte zu knüpfen und fördern die Inklusion.“
Je nach Ausbildung, die bis zu zwei Jahren dauern kann, sind die Hunde in der Lage, beim An- und Ausziehen zu helfen, Sachen aufzuheben oder Taschen zu tragen. Kurzum: Vierbeiner und Mensch sollen ein perfektes Team werden.

Für den Startschuss des gemeinsamen Assistenzhundeprojektes bildete der Eintracht-Familientag die ideale Bühne. Zur Bekanntgabe der Kooperation begrüßte Moderator Bartosz Niedzwiedzki das VITA-Team Frieda und Fellow. Vor tausenden von Fans stand Frieda Rede und Antwort und erzählte begeistert von ihrem Leben mit ihrem vierpfotigen Partner.
Frieda war neun Jahre alt, als sie Fellow kennenlernte, der zu einem ihrer besten Freunde wurde. Frieda, mittlerweile 18, leidet an Infantiler Cerebralparese und sitzt im Rollstuhl. Fellow, ein Golden-Retriever-Rüde, ist ihre ständige Stütze im Alltag.
Die beiden erhielten nicht nur Applaus von den vielen Besuchern, sondern auch von der kompletten Mannschaft. Auch bei der folgenden Vorstellung des neuen Eintracht-Kaders durften Frieda und Fellow mit auf der Bühne bleiben.

Nun suchen die Projektpartner über eine hessenweite Ausschreibung (www.eintracht.de/vita/) ein Kind oder einen Jugendlichen mit Handicap, dem VITA zukünftig einen Assistenzhund zur Seite stellt.
Vertreter von Vita, Rotary und der Eintracht wählen dann einen geeigneten Kandidaten aus. Schließlich soll der Kandidat mit seinem Assistenzhund zukünftig als Team gemeinsam durch dick und dünn gehen; man muss sich aufeinander verlassen können - so wie die Fußballer auf dem Rasen.

Das mit erheblichem finanziellem Engagement verbundene Projekt ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt. „Wir wollen das Leben des Jugendlichen während der gesamten Lebensdauer des Hundes, also 10 bis 14 Jahre, begleiten“, so Grüneis. Dass sich dieses Engagement lohnt, dafür stehen eindrucksvoll die Erfahrungen von Frieda und Fellow.

Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3 und Distriktberichterstatter für D 1820.
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