Küsse zum Fest

Eine Geschichte von Hermann Schäfer (RC Bonn Süd-Bad Godesberg)
Festliche Weihnachtsfeier des Clubs 2024 im „Weißen Haus“ am Rhein, unserem Club-„Wohnzimmer“, wie der Hotelier selbst immer sagt. Nach dem Dreigängemenü, natürlich für die meisten mit Gans, nach beeindruckender Rede über das Heilige Land heute, nach einer PHF-Ehrung, nach kleinem Konzert mit großem Jugendorchester und nach abschließendem Dessert singt der ganze Saal Es ist ein Ros entsprungen, Stille Nacht, heilige Nacht und dann O du fröhliche. Stimmungsvoll, manche der über 100 Festgäste mit erkennbarer Rührung, stilvoll und angemessen.
Traditionsgemäß erhebt sich der älteste anwesende Freund, mit 94 ein ebenso wahrer wie bescheidener Würdenträger, klopft an sein Glas und erreicht sogleich die Ohren aller. Sein Dank und was danach geschieht, bleiben unvergesslich: Mit wohlgesetzten Worten würdigt er den Abend und seine Akteure, beglückwünscht den Club zum Besitzer eines Traditionshotels, zu einem eigenen Dirigenten und zu einem weiteren und zu Recht PHF-Geehrten. Dies alles sei dem Club sehr zu gönnen. Ein wenig neidisch sei er allerdings geworden, weil er aus seiner Sitzposition „sehr genau“ habe beobachten können, dass dieser neue PHF zum „meistgeküssten Rotarier des Abends mutiert“ sei.
Kaum hat er sich gesetzt, überrascht ihn der Ansturm tatsächlich aller anwesenden Damen, sodass der ersten Mutation eine weitere folgt. Es dauert eine kleine Weile, bis unser rotarischer Senior sich seines unabsichtlich herbeigeführten neuen Rekordes bewusst wird.
Dass seine Wangen am Ende dieses Weihnachtsabends rosiger sind als sonst – niemanden wundert es.