Distrikt 1800

Hi-Five Jazz Award fördert kulturelle Nische

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Zum dritten Mal verlieh der RC Hildesheim seinen Hi-Five Jazz Award. Es gab über 100 Bewerbungen dafür

Ziel der Hildesheimer Clubfreunde ist es, eine Facette von Kultur und Bildung zu fördern, die oft im toten Winkel der öffentlichen Zuwendung und Aufmerksamkeit bleibt. Gleichzeitig soll die Initiative auch Bürgern der Stadt Hildesheim zugutekommen.

Jazz: tolerant und fröhlich

Jazz verbindet diese Anliegen in sehr besonderer Weise. Es ist ein Genre, das seit weit mehr als einem Jahrhundert ein eigenständiger und unersetzlicher Teil der weltweiten Musikkultur ist, mehr als viele Genres ethnisch, kulturell und sozial übergreifend ist, aber dabei nicht angestrengt tolerant oder demonstrativ belehrend, sondern zwanglos und fröhlich schwungvolle Brücken baut. Zugleich aber ist Jazz weitgehend durch Freiberuflichkeit und fragile Verdienstmöglichkeiten gekennzeichnet. Zudem ist Jazz seit langem ein lebendiger und liebenswerter Aspekt von Hildesheim: Seit 1979 ist die "Jazztime" ein überregionales Festival mit Strahlkraft. Die Preisträger des HI-Five Award, der an Bands verliehen wird, traten (mit separater Gage) im Rahmen eines Galakonzertes zum Festival am Pfingstsonntag auf.

10.000 Euro, zwei Bands

Der HI-Five Award ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert und wurde 2024 schon zum dritten Mal verliehen. Seine Sichtbarkeit hat stetig zugenommen: in diesem Jahr haben sich mehr als 100 Formationen beworben. Die Jury, der Götz Alsmann (RC Münster-Himmelreich) und Fiete Felsch (RC Ahrensburg), Dozent und Saxofonist der NDR-Big Band) angehören, teilte in diesem Jahr den Hauptpreis erstmals.

Ein Preisträger ist das Rainer Böhm Sextett, das mit verschachtelten, auch polyrhythmischen Kompositionen ebenso virtuos wie eigenständig musikalische Farben und Gestalten konturiert. Das virtuose Klavierspiel von Rainer Böhm setzt dabei eindrucksvolle Akzente in einem Konzert voller Überraschungen. Der zweite Preisträger ist das außergewöhnliche Rebecca Trescher Tentett. Die Bandbreite der vielen Instrumente nutzte diese Band für eine Reise durch eine vielfältige klangliche Welt. Rebecca Trescher, die alle Notenlinien selbst schreibt und komponiert, malte Klangbilder vom quirligen Paris bis hin zu Unterwasserwelten, deren einheitliches musikalisches Erlebnis durch die virtuose Beherrschung auch schwierigster Läufe aller Musikerinnen und Musiker ermöglicht wurde.

Die Fortsetzung dieses Preises für 2025 und voraussichtlich auch für 2026 ist gesichert.

Werner Greve

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