Interview
»Rotary ist großartig, aber unbekannt - das wollen wir ändern!«
Matthias Schütt traf Governor Barbara Groth, die Initiatorin der distriktübergreifenden PR-Kampagne und sprach mit ihr über Rotary, unser Image und PolioPlus.
Wie kam es zu dieser PR-Aktion Ihrer Governor-Crew?
Ich habe es als persönliche Herausforderung an die Journalistin empfunden, in meinem Governor-Jahr unsere großartige Organisation besser bekannt zu machen. Der ideale Aufhänger für öffentliche Auftritte ist unser so erfolgreicher Kampf gegen die Kinderlähmung. Ursprünglich wollte ich für den Distrikt 1940 nur mit unserem Nachbarn 1890 zusammen ein PR-Grant dafür beantragen, aber dann ließen sich immer mehr Crew-Freunde begeistern. Schließlich haben elf der 14 Governors den Antrag unterschrieben – und die beiden österreichischen Distrikte machen auch mit.
Blickfang der Aktion ist die Rotary-Lok mit ihrem attraktiven Branding. Inzwischen soll es sogar schon Nachahmer geben.
Ja, demnächst wird in Berlin ein Entsorgungsfahrzeug der Firma Remondis mit dem „Steigen Sie ein!“-Schriftzug auf Tour gehen. Und das für fünf Jahre! Auch für Busse und Schiffe gibt es Überlegungen. Fest steht bereits, dass Märklin von unserer Lok ein Sondermodell anfertigen wird, das auf der Spielwarenmesse Anfang Februar in Nürnberg vorgestellt wird.
Wie ist die Stimmung in den Clubs, wenn Sie die PR-Idee mit dem Aufhänger Polio vorstellen?
Die PR-Aktion findet allgemein eine gute Resonanz. Dass der Aufhänger Polio nicht alle Freundinnen und Freunde begeistert, dafür habe ich durchaus Verständnis. Die Gates Challenge hat mit dem etwas missverständlichen Slogan „End Polio Now“ bei vielen den Eindruck verfestigt, dass mit dieser Spendenaktion Polio endgültig besiegt sei. Das ist aber leider nicht der Fall. Wir müssen weiterimpfen, bis die Übertragungskette überall unterbrochen ist. Das hat Rotary der Welt versprochen.
Für den 4. Mai 2013 planen Sie einen bundesweiten Aktionstag: Was genau soll da passieren?
Diesen ersten Sonnabend im Mai werden wir wieder mit Unterstützung der Deutschen Bahn und mit unseren neuen Partnern vom Bundesverband Polio e.V. gestalten. Geplant sind Eisenbahnfahrten zwischen den beteiligten Distrikten, bei denen die Mitglieder der Polio-Selbsthilfegruppen testen wollen, wie behindertenfreundlich die Deutsche Bahn ist. Mit den Rotary Clubs an den Zielpunkten der Fahrten – fest stehen Berlin, Hamburg, Köln und Frankfurt – wollen wir gemeinsame Informationsangebote vorbereiten. Aber auch für alle anderen Clubs gilt: Steigen Sie ein!