Bröckedde
Starke Männer im Zoo
Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg.
Dem Zoo von Bröckedde ging es finanziell schlecht. Freundin Totholz-Gümbel schlug vor: „Da könnte der Club doch mal mit Hand anlegen. Wir brauchen starke Männer.“ Und so stapfte an einem Samstagmorgen ein Trupp Rotarier in den Zoo, um die Wege zu fegen, die Ställe auszumisten, die Futtertröge zu füllen.
Freund Munzinger, gewandet im Freizeitdress Marke Versace, fühlte sich großartig: „Toll, mal so etwas richtig Handfestes zu tun!“ Das Gefühl hielt auch an, als ihm ein Lama direkt auf das Versace-Logo spuckte. Härter traf es Kassierer Knödler, der die Pandabärin Therese füttern wollte. Therese biss ihm einen Quadratzentimeter Ohrläppchen ab. Der zuständige Tierpfleger meinte stolz: „Ja, das macht sie gerne, unsere Resi!“
Noch schlechter erging es Freund Boppert, der seinen Dackel mitgebracht hatte. Irgendwie verschwand der Dackel im Bauch von Daisy, der weltberühmten Anakonda des Zoos. Der Tierpfleger tadelte Boppert: „Von Dackeln kriegt Daisy immer Sodbrennen.“ Präsident Pröpcke wurde vorsichtig. Dankend lehnte er das Angebot ab, Löwin Christiane die Augenbrauen zu zupfen. Er fächelte lieber den Tropenvögeln frische Luft zu, was ja auch ein wertvoller Beitrag war. Am Abend war Freundin Totholz-Gümbel höchst zufrieden mit dem rotarischen Einsatz: „Sie haben sich eine Belohnung verdient.“
Darauf hatte Pröpcke nur gewartet, denn bei seiner Fächelei hatte er den Papagei Stanislaus kennengelernt: „Wir würden gerne Stanislaus mitnehmen.“
Beim Heimgehen fragte ihn Munzinger: „Warum Stanislaus?“
Pröpcke erwiderte lächelnd: „Er kann nur ein Zitat von Goethe, aber das ist für unsere Meetings sehr von Nutzen.“
Und so kam es, dass bei manchem Vortrag im Salon Hindenburg Stanislaus auf einer Stange im Hintergrund saß. Bisweilen zwinkerte ihm Pröpcke zu und Stanislaus krächzte:
„Getretner Quark wird breit, nicht stark!“
Freund Munzinger, gewandet im Freizeitdress Marke Versace, fühlte sich großartig: „Toll, mal so etwas richtig Handfestes zu tun!“ Das Gefühl hielt auch an, als ihm ein Lama direkt auf das Versace-Logo spuckte. Härter traf es Kassierer Knödler, der die Pandabärin Therese füttern wollte. Therese biss ihm einen Quadratzentimeter Ohrläppchen ab. Der zuständige Tierpfleger meinte stolz: „Ja, das macht sie gerne, unsere Resi!“
Noch schlechter erging es Freund Boppert, der seinen Dackel mitgebracht hatte. Irgendwie verschwand der Dackel im Bauch von Daisy, der weltberühmten Anakonda des Zoos. Der Tierpfleger tadelte Boppert: „Von Dackeln kriegt Daisy immer Sodbrennen.“ Präsident Pröpcke wurde vorsichtig. Dankend lehnte er das Angebot ab, Löwin Christiane die Augenbrauen zu zupfen. Er fächelte lieber den Tropenvögeln frische Luft zu, was ja auch ein wertvoller Beitrag war. Am Abend war Freundin Totholz-Gümbel höchst zufrieden mit dem rotarischen Einsatz: „Sie haben sich eine Belohnung verdient.“
Darauf hatte Pröpcke nur gewartet, denn bei seiner Fächelei hatte er den Papagei Stanislaus kennengelernt: „Wir würden gerne Stanislaus mitnehmen.“
Beim Heimgehen fragte ihn Munzinger: „Warum Stanislaus?“
Pröpcke erwiderte lächelnd: „Er kann nur ein Zitat von Goethe, aber das ist für unsere Meetings sehr von Nutzen.“
Und so kam es, dass bei manchem Vortrag im Salon Hindenburg Stanislaus auf einer Stange im Hintergrund saß. Bisweilen zwinkerte ihm Pröpcke zu und Stanislaus krächzte:
„Getretner Quark wird breit, nicht stark!“
- Mehr unter www.broeckedde.de
Alexander Hoffmann (RC Frankfurt/Main-Römer) ist korrespondierendes Mitglied des RC Bröckedde. Nach langen Jahren als politischer Redakteur bei namhaften Tageszeitungen (zuletzt "Süddeutsche Zeitung") ist Hoffmann heute als Unternehmensberater tätig. Daneben zahlreiche Sachbuchveröffentlichungen zu den Themen Zeitgeschichte und Medizin sowie satirische Beiträge für den Rundfunk. Dem satirischen Düsseldorf-Roman "Der Wolkenschieber" folgten 2019 der Krimi "Hopfen, Malz & Blut" und 2020 der Krimi "Phantom im Wiehengebirge". 2021 erschienen der Krimi "Bommfördes Erbe" und der Roman "Brillanter Abgang". 2022 folgte der Wirtschaftskrimi "Mainopoly". 2023 erschienen der Krimi "Tödliche Eisernte" und die Katzennovelle "Der Chef bin ich".
Copyright: privat www.hoffmannschreibt.de
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