Ausflug mit Blick auf den Energiewechsel
Der RC Wels informierte sich über die Wasserstoff-Initiative Österreichs (WIFA).
Klaus Fronius, vormaliger geschäftsführender Gesellschafter des heute weltweit tätigen Familien-Unternehmens Fronius mit rund 3.800 Mitarbeitern (Umsatz 2016: 511 Mio. Euro) lud mit dem Sparten-Geschäftsführer Volker Lenzeneder von Solar Energy (RC Wels Nova) die rotarischen Freunde des RC Wels zu einer Präsentation der jüngsten sowie der traditionellen Sparten Perfect Charging, Perfect Welding in das F&E-Zentrum in Wels ein.
Meilensteine der früheren Firmen-Geschichte waren technologische Erfolge der Sparten Charging und Welding, wie Hochleistungs-Punkt-Schweißgeräte für hochlegierte Stahlbleche in der Automobil-Industrie mit einem wesentlich geringerem Eigengewicht gegenüber Produkten des Wettbewerbs und das über mehrere Jahre mit großem F&E-Aufwand entwickelte Hochfrequenz-Schweiß-Verfahren für die Verbindung von Aluminium-Elementen mit hochlegierten Stahlblechen.
Die beim familiären Generations-Wechsel 1992 noch bestandene globale Vertriebs-Abhängigkeit von zwei großen, weltweit agierenden Konzernen konnte mit enormem familiären Einsatz durch den Aufbau einer weltweit vernetzten Vertriebsstruktur abgelöst werden.
Und diese globale Vernetzung kommt nun auch der seit Jahren erfolgreichen Entwicklung der Sparte Solar Energy zugute, basierend auf den in hohen Stückzahlen produzierten Wechselrichtern, die zur Transformation des von Photovoltaik-Dach-Paneelen gewonnenen Wechselstroms in den benötigten Haushalts-Wechselstrom genutzt werden. Aktuell umfasst das Produkt-/Leistungs-Angebot auch die entsprechenden Steuerungs- und Lade-Komponenten für eine Energie-Eigenversorgung im Haushalt und für Betriebsstätten mit entsprechenden Hallen-Abdeckungen.
Klaus Fronius wies in seinem Vortrag über die rasante Entwicklung der Wasserstoff-Technologie auf weitere erfolgversprechende Projekte hin. Die Firma Fronius nutzt die von der Photovoltaik gewonnene Energie zur Erzeugung von Wasserstoff für den Antrieb der mit Brennstoffzellen ausgerüsteten Transport-Systeme in den eigenen Fabriken in Österreich, Tschechien und anderswo.
So gelang es bereits in Kooperation mit der Montan Universität Leoben, die Lagerung von Wasserstoff in früheren Erdgas-Rückhaltespeichern zu bewerkstelligen. Zudem wurde nach langjährigen Verhandlungen, in Kooperation mit den Fachhochschulen Salzburg, Graz und der JKU Linz und namhaften Projekt-Partnern, wie Voest Alpine, OMV und dem Lebensministerium (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft) eine Grundsatzvereinbarung für den Aufbau von Vorzeige-Regionen für die Nutzung der Wasserstoff-Technologie erzielt. Gegenüber anderen alternativen Energie-Trägern , kann der Wasserstoff auf den Vorteil der bestehenden Erdgas-Infrastruktur für die Versorgungskette bei der individuellen Mobilität zugreifen.
Bei der auch letztlich in Europa zu erwartenden Weiterentwicklung der „Fuel Cell Electric Vehicle“ seitens namhafter Automobil-Produzenten, das heißt Nutzung der Wasserstoff-Energie bei Leistungsabruf direkt in der an Bord verbauten Brennstoffzelle für den elektrischen Antrieb, ist eine attraktive Alternative zu den vorerst forcierten Batterie-basierten Elektro-Fahrzeugen im Entstehen. Im Fall der in Österreich umweltfreundlich produzierenden Stromerzeugung - Wasserkraftwerke, Windräder, Photovoltaik - lässt sich künftig auch umweltfreundlich Wasserstoff für eine breite Anwendungs-Palette für Endverbraucher produzieren.
Nach Besichtigung der F&E-Einrichtungen der Firma Fronius bot sich noch hinreichend Gelegenheit, mit Klaus Fronius und Volker Lenzender die spannende Entwicklung neuer Energie-Träger zu diskutieren. Die Firma Fronius sowie namhafte Partner in der Energie-/Stahlerzeugung sind jedenfalls auf gutem Weg, sich für die Zukunft zu rüsten.
Einen Vortrag zu dem oben benannten Thema finden Sie HIER.
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