Bosnien-Herzegowina
Mit Sonnenschein zu sauberem Wasser
Eine Region, die selbst noch Unterstützung braucht, hilft einer noch ärmeren: Die Balkanländer finanzieren Brunnen in Afrika.
327 Millionen Menschen in Afrika haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, noch viel mehr müssen auf eine hygienische Toilette verzichten. Das sind gewaltige Herausforderungen, denn sauberes Wasser und Hygiene sind Grundvoraussetzungen für Gesundheit und ein produktives Leben. Der Zugang zu reinem Wasser vermindert Krankheitsübertragung, Kinder können häufiger zur Schule gehen und die Mütter müssen nicht halbe Tage nur mit dem Tragen von Wasser verbringen. Dafür mobilisiert Rotary International Ressourcen, geht Partnerschaften ein und investiert in Infrastruktur und Schulungen, die dauerhafte, positive Veränderungen bewirken.
Initiative aus Bosnien
Aus dem RC Tuzla kommt nun der Impuls, große Teile der gesamten Balkanregion und Österreich gemeinsam zu einem Partnerschaftsprojekt für Afrika zu vereinen. Die Initiative BRIFA (Balkan Rotary Initiative for Africa) will mit einem Global Grant Großes bewegen. „The idea is simple“, sagt Freund Nedžad Pirić, ein Ökonom aus Tuzla, „every member of our Rotary Clubs who is willing to participate in the project would donate 5 Euros or more for Africa.“ Damit sollen solarbetriebene Pumpen angeschafft werden.
Diese können aus 100 Metern Tiefe bis zu 30.000 Liter sauberes Wasser pro Tag fördern und damit ganze Dörfer versorgen. Da die Kosten für Diesel und Strom ständig steigen, sind mit Photovoltaik betriebene Wasserpumpen aufgrund geringer Wartungskosten und langer Lebensdauer die perfekte Alternative für ländliche Regionen. Die Kosten für ein solarbetriebenes Wassersystem liegen zwischen 5.000 und 10.000 Euro, die Investition amortisiert sich in ein bis zwei Jahren. Drei bis fünf Anlagen sollen in einer ersten Stufe entstehen.
Inzwischen sind bereits alle Clubs aus Bosnien-Herzegowina beteiligt, auch Slovenien hat schon zugesagt. Und das Intercity-Komitee (ICC) wurde für Österreich-Tansania-Uganda und BRIFA motiviert. Die Kontakte zu Rotary Clubs in Uganda und Tanzania (Distrikt 9211) vermittelt Österreich. Der RC Zwettl hat da Erfahrung. 2017 wurde ein ländliches Gesundheitszentrum in Minani in Uganda finanziert, nun wurde für einen Schulbau in der Kleinstadt nahe des Victoriasees ein Global Grant eingereicht. Nachdem Freund Michael Schaller (RC Zwettl) gesehen hat, dass dort 220 Schüler in einer (!) Klasse sitzen, sollen jetzt für die Grundschule mit 1.000 Schülern sechs Klassen dazugebaut werden. Auch dafür sind Spender noch dringend gesucht. Zu tun gibt es genug in Afrika.
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