Entscheider
„Keine Veranlassung, den chinesischen Markt zu verlassen“
Reinhard Christian Zinkann leitet das Familienunternehmen zusammen mit Markus Miele, ebenfalls einem Gründer-Urenkel, sowie drei familienunabhängigen Geschäftsführern und einer Geschäftsführerin.
Herr Zinkann, Sie haben persönlich gerade eine Besuchergruppe empfangen. War das eine Ausnahme?
Nein, denn wir haben im Jahr etwa 30.000 Besucher hier in Gütersloh, die mitunter auch aus Japan oder Australien kommen. Markus Miele oder ich als Geschäftsführende Gesellschafter versuchen, alle Kundengruppen, die hierher eingeladen sind, zu begrüßen und Fragen zu beantworten. Das ist vielleicht einer der Unterschiede zwischen Familienunternehmen wie Miele und Publikumskonzernen.
Dazu passt hervorragend die eigentliche Einstiegsfrage, die auch ein Kunde hätte stellen können: Was machen Sie, wenn auf dem Display Ihrer Waschmaschine der Fehler F16 angezeigt wird?
(lacht) Jetzt müsste ich wissen, was F16 bedeutet, und um welches Waschmaschinenmodell es sich handelt. Davon abgesehen, würde ich erst einmal in die Gebrauchsanweisung schauen, ob dort der Fehler F16 beschrieben ist und ich ihn selbst abstellen kann. Ich habe 15 Geräte von uns in der Küche stehen, und da taucht immer mal wieder so ein Hinweis auf. Zweitens: Wir haben sehr viele Anleitungen auf unserer Webseite oder auf Youtube, mit denen man sich helfen kann. Bekomme ich es auch dann noch nicht selbst hin, rufe ich unsere Service-Hotline an, auch um die Erfahrung zu machen, wie lange ich in der Warteschleife bin. Ich könnte diese ja leicht umgehen, aber das mache ich nicht. Bei der Gelegenheit erfahre ich auch, wie lange ich im Zweifel auf einen Servicetechniker warten muss.
Ich darf Ihnen verraten, dass der Fehler F16 bedeutet, dass die Dosierung der Waschmaschine geprüft werden muss.
Okay. Das ist ein Fehler, der auch in der Gebrauchsanweisung beschrieben ist.
Kommen wir zum Geschäftsjahr 2022. Miele hat mehr Umsatz erzielt als je zuvor. Die Erlöse stiegen um 12,2 Prozent auf 5,43 Milliarden Euro. Lieferkettenprobleme, Ukraine-Krieg sowie die nachgelassene coronabedingte Sonderkonjunktur scheint sich gar nicht ausgewirkt zu haben oder täuscht der Eindruck?
Das ist in der Tat etwas differenzierter zu betrachten. Ja, wir haben deutlich an Umsatz hinzugewonnen und auch mehr Geräte verkauft als je zuvor. Insoweit war 2022 ein wirklich gutes Jahr. Dabei haben wir allerdings auch davon profitiert, dass wir in den beiden Jahren zuvor, wie auch die gesamte Branche, einen historischen Boom erlebt haben. Die Menschen saßen zu Hause, und anstatt Geld für Reisen, Konzerte oder Restaurants ausgeben, haben sie in ihre vier Wände investiert. Dieser Boom war Mitte 2022 aber ziemlich abrupt zuende, und obendrein ist nach dem russischen Angriff auf die Ukraine auch die generelle Anschaffungsneigung massiv zurückgegangen. Da wir aber 2021, nicht zuletzt wegen der Halbleiterkrise, praktisch ausverkauft waren, gab es große Lieferrückstände, die von feststeckenden Containerschiffen und sonstigen Logistikengpässen weiter verschärft wurden. Von diesen Rückständen haben wir noch lange nach dem Jahreswechsel gezehrt. Denn das Gros der Kundinnen und ist uns auch treu geblieben, auch wenn sie drei Monate oder mehr auf ihren Geschirrspüler warten mussten. Das wiederum ist ein großes Kompliment für unser Marke und unsere Produkte.
Bedeutet, Sie erwarten für 2023 ein schlechteres Geschäftsjahr?
Es ist zu früh, dazu eine Prognose abzugeben. Im Moment sind die Auftragseingänge im Vergleich zu den sehr starken Vorjahren rückläufig. Grundsätzlich bin ich aber nicht pessimistisch veranlagt und male auch jetzt den Teufel nicht an die Wand.
Passend zu den guten Zahlen 2022 tritt Ihr Unternehmen selbstbewusst auf. Von der Stiftung Warentest haben wir erfahren, dass Miele darauf drängt, Waschmaschinen auf eine Lebensdauer von 20 Jahren zu testen. Was macht Miele-Produkte langlebiger als Konkurrenzprodukte?
Zunächst einmal sind wir die einzigen, die Geräte wie Waschmaschinen, Trockner, Geschirrspüler, Backöfen oder Staubsauger auf 20 Jahre Lebensdauer prüfen. Und da hätten wir natürlich nichts dagegen, wenn die Stiftung Warentest ihre Dauertests so lange fortlaufen ließe, dass wir diesen Vorteil auch ausspielen können. Aber zu Ihrer eigentlichen Frage: Da könnte ich Ihnen jetzt einen langen Vortrag halten. Langlebigkeit ist seit der Gründung von Miele ein ganz zentrales Thema. Die beiden Gründer sahen in einem dicht besetzten und hart umkämpften Markt nur eine Chance, wenn sie besser sind. Besser bedeutet, besser in der Qualität. Bessere Qualität bedeutet Langlebigkeit. Es gab zur Gründungszeit weit über 30 Hersteller von Buttermaschinen im Umkreis von 100 Quadratkilometern. Teilweise haben sich die Bauern diese Maschinen auch selbst gebaut. Die beiden Gründer haben auf ihre Maschine "Immer besser" geschrieben. Diesen historischen Anspruch leben wir als genetischen Code bis heute und werden weiter an ihm festhalten. Qualität wird übrigens nicht am Ende des Bandes zusammengeschraubt. Qualität entsteht in den Köpfen, also bereits von der Produktidee an. Aber natürlich spielt auch das verwendete Material und die Solidität der Verarbeitung eine entscheidende Rolle, was sich auch am Gewicht unserer Geräte zeigt.
Nicht nur aufgrund langlebiger Produkte ist Miele ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Erklären Sie, wie sich Ihr Unternehmen auf diesem Gebiet darüber hinaus entwickelt hat?
Ja, sehr gerne. Bei ganzheitlicher Betrachtung fußt Nachhaltigkeit ja auf den drei Säulen Ökologie, Ökonomie, Soziales. Nächste Schritte nach unserem Qualitätsversprechen "Immer Besser" waren demnach zum Beispiel 1909 die Gründung unserer Betriebskrankenkasse und erste Elemente einer betrieblichen Altersversorgung im Jahr 1929. Um durchschnittlich 55 Prozent konnten die Energieverbräuche der Miele-Hausgeräte in den vergangenen 20 Jahren gesenkt werden, bei den Waschmaschinen sogar um knapp 72 Prozent. Das schont die natürlichen Ressourcen und entlastet das Klima. Seit 2021 arbeiten wir über alle Standorte hinweg bilanziell CO2-neutral, erzeugen zum Beispiel in unserem Staubsaugerwerk im chinesischen Dongguan über unsere eigene Photovoltaik mehr Strom, als wir dort selbst verbrauchen. Wir zählen auch zu den Vorreitern bei der Nutzung von "grünem" Stahl und Aluminium – um nur einige Beispiel zu nennen. Diese Wege werden wir konsequent weitergehen, mit ambitionierten Nachhaltigkeitszielen in allen Bereichen. Denn nachhaltiges Handeln ist ebenso Teil unserer Unternehmens-DNA wie die Langlebigkeit unserer Geräte – und zunehmend auch ein maßgeblicher Wettbewerbsfaktor. Das ist die ökonomische Seite.
Ein Blick auf Ihre Absatzmärkte: Wie hart trifft der Wegfall des russischen Marktes die Firma?
Der ist schmerzhaft, aber verkraftbar. Russland war für uns ein sehr erfolgreicher und auch potenzialträchtiger Markt, den ich selbst mitaufgebaut habe, deshalb geht mir die aktuelle Situation auch persönlich nah. Dennoch haben wir bereits im März 2022 die Lieferung von Geräten mit sofortiger Wirkung eingestellt. Medizinprodukte sind die einzige Ausnahme. Wir haben unsere eigenen Stores und auch den Webshop in Russland geschlossen, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aber erst einmal weiter an Bord gehalten.
Sie werden an dieser Stelle Ihrer sozialen Verantwortung gerecht.
…die wir sehr ernstnehmen. Die zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs 235 Mitarbeiter in Russland sind nicht für den Kriegsausbruch verantwortlich, und viele wollten ihn auch nicht.
Inzwischen soll Russland seinen Bedarf an Waschmaschinen, Spülmaschinen sowie weiteren Produkten aus dem Portfolio von Miele über Drittländer wie Kasachstan importieren. Können Sie bestätigen, dass die Absatzmärkte für Miele in Zentralasien wachsen?
Es gibt natürlich in Russland einen Graumarkt, den wir als Miele aber nicht unterstützen, im Gegenteil. Unsere autorisierten Vertriebspartner in den angrenzenden Ländern sind angewiesen, Aufträge für den Weiterverkauf nach Russland nicht auszuführen. Dass Geräte von Miele auf verschlungenen Pfaden dennoch den Weg dorthin finden, lässt sich aber leider nicht in jedem Fall verhindern. Ein sprunghafter Anstieg beim Umsatz in anderen Ländern, der das verlorene Russland-Geschäft auch nur ansatzweise kompensiert, ist aber nicht erkennbar.
Mehr als 70 Prozent erwirtschaftet Ihr Unternehmen im Ausland, China ist dabei ein wichtiger Absatzmarkt. Viele andere Unternehmen suchen jedoch aufgrund der zunehmenden politischen Spannungen mit China nach Ersatzabsatzmärkten oder lassen in China nur noch für den chinesischen Markt produzieren. Warum geht Miele diesen Weg nicht?
Wir haben derzeit keine Veranlassung, den chinesischen Markt zu verlassen oder ihn infrage zu stellen. Er ist für uns ein vielversprechender, potenzialträchtiger Markt, in dem wir sehr erfolgreich sind, ganz besonders im sogenannten Projektgeschäft. Damit sind Immobilien gemeint, deren Küchen von vornherein mit Miele-Geräten bestückt sind. Im chinesischen Werk Dongguan in der Nähe von Hongkong produzieren wir 700.000 unserer 2,5 Millionen im Jahr verkauften Staubsauger, die übrigen kommen aus unserem Werk in Bielefeld. Auch als Zuliefermarkt ist China für uns von großer Bedeutung.
Wenn China als Absatzmarkt wegfallenwürde, wäre das dann für Miele existenzbedrohend?
Das wäre sehr schmerzhaft, schmerzhafter als der Wegfall des Russlandgeschäfts, jedoch ebenfalls nicht bedrohlich für uns. Aber wie gesagt: Ein Rückzug aus China steht nicht zur Debatte. Ganz im Gegenteil: Der Markt wächst und wir sind froh darüber.
Sie planen Ihr erstes Produktionswerk in den USA. Können Sie nun das Geheimnis lüften, wo genau es entstehen wird?
Das kann ich nicht, weil ich es selbst noch nicht weiß. Wir sind noch in intensiven Verhandlungen in verschiedenen Bundesstaaten. Ich kann Ihnen aber schon verraten, dass wir die dafür nötigen Räume im ersten Schritt vermutlich nicht neu bauen, sondern mieten werden.
Warum planen Sie überhaupt ein Werk in den USA?
Zum einen sind wir auch und gerade mit unserer Business Cooking in den zurückliegenden Jahren stark gewachsen und brauchen deshalb zusätzliche Kapazitäten. Auch unser Geschäft in den USA wächst stark, und dort nun ein eigenes Werk zu errichten, spart Logistikaufwand, schont das Klima und ist ein starkes Signal für den Handel und die Kundinnen und Kunden dort. Hinzu kommt, dass wir für Nordamerika spezielle Herde und Backöfen produzieren, die deutlich größer sind als die für Europa, Asien und Australien bestimmten Modelle.
Sie haben es bereits angesprochen. Sie produzieren einzelne Produkte nur für den US-Markt. Im Internet habe ich etwa den großen Standherd "Range Cooker" entdeckt. Besteht trotzdem die Chance als europäischer Kunde, diesen Herd zu bestellen?
Da muss ich Sie leider enttäuschen. Weil sich viele Interessenten gemeldet hatten, hatten wir die Ranges zunächst auch für Deutschland und weitere europäische Märkte im Programm. Am Ende blieb die Nachfrage nach unseren großvolumigen Standherden aber doch zu gering. Wer sich hierzulande für eine sehr hochwertig ausgestattete Küche entscheidet, setzt auf elegante Einbaugeräte.
Das digitale Kompetenzzentrum von Miele, das Miele X, befindet sich in Amsterdam. Warum haben Sie sich für Amsterdam als Standort ausgesprochen und nicht etwa für Gütersloh?
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wir für Miele X gewinnen wollten, wären wohl nicht in so große Zahl nach Ostwestfalen gekommen. Unsere rund 200 Kolleginnen und Kollegen in Amsterdam kommen aus 38 Nationen, mit Durchschnittsalter deutlich unter 40 Jahren. Diese Klientel fühlt sich in Amsterdam mit seinem besonderen multikulturellen Flair einfach wohl. Berlin hätte sicher auch funktioniert, aber Amsterdam ist auch ein Statement für die Internationalität der Miele Gruppe selbst.
Was darf ich mir unter einem digitalen Kompetenzzentrum vorstellen?
Grob gesprochen, gibt es dort drei Bereiche: Bei Miele X entstehen die Formate für das digitale Marketing unserer Vertriebsgesellschaften, der Business Units und Zentralfunktionen. Außerdem geht es um die Konzeption und Umsetzung unserer Webshops sowie um die Auswertung der uns vorliegenden Markt- und Kundendaten, dies natürlich unter sorgfältiger Wahrung des Datenschutzes. Der Online-Handel funktioniert nach anderen Regeln als der klassische stationäre Handel.
Ende vergangenen Monats wurde das endgültige Aus der Firma Agrilution Systems besiegelt. Woran ist die Idee letztlich gescheitert, kühlschrankgroße Gewächsschränke an Privathaushalte zu verkaufen?
Letzten Endes waren viel weniger Kundinnen und Kunden bereit, für dieses an sich ja sehr spannende und innovative Produkt 3.000 Euro auszugeben, als wir zunächst veranschlagt hatten. Hierbei mögen die wirtschaftlichen Folgen des Ukrainekriegs eine Rolle gespielt haben. In vielen Küchen wird es auch am nötigen Platz gefehlt haben. Wir hatten geplant, eine zusätzliche und deutlich preisgünstigere Variante auf den Markt zu bringen, was sich dann wegen der drastischen Kostensteigerungen bei Material, Energie und Logistik aber leider nicht mehr rechnen ließ.
Aber Sie müssen vorab doch Potenzial gesehen haben, sonst hätten Sie das Start-up ja nicht gekauft.
Ja, wir haben daran geglaubt. Ich fand die Idee, die dahintersteckt, gut, und war überzeugt, dass es für die automatisch beleuchteten, klimatisierten und bewässerten Plantcubes einen Markt gibt. Wir alle bedauern sehr, dass es schlussendlich nicht gelungen ist, Agrilution eine nachhaltig wirtschaftliche Perspektive zu geben. Fehleinschätzungen dieser Art tun weh, aber gehören zum unternehmerischen Handeln dazu, auch und gerade bei Investitionen in Start-ups. Wir selbst hatten wesentliche Teile der ursprünglichen Agrilution GmbH aus der Insolvenz heraus erworben und danach viele weitere Millionen Euro investiert. Fehler sind dazu da, aus ihnen zu lernen.
Die IG Metall warf Ihnen vor, dass es gar keine wirtschaftlichen Gründe gewesen seien, die das Aus der Firma besiegelt hätten, sondern die Bestrebung der dortigen Mitarbeiter, einen Betriebsrat zu gründen.
Warum sollten wir so etwas tun? An allen deutschen Miele-Standorten gibt es Betriebsräte, mit denen wir als Arbeitgeber sehr konstruktiv und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Glauben Sie wirklich, Miele schließt ein vielversprechendes junges Unternehmen, weil die Belegschaft einen Betriebsrat wählen möchte? Das ist einfach abwegig. Tatsächlich wurde die Gründung eines Betriebsrats erst angestoßen, nachdem wir die Entscheidung, Agrilution zu schließen, getroffen und kommuniziert hatten.
Kommen wir zu Ihrer Person. Hätten Sie als Mitglied einer der beiden Gründerfamilien von Miele – und dann noch mit dem Gründer-Vornamen Reinhard – auch Bademeister werden können?
Meine Eltern haben die Großzügigkeit und Fähigkeit besessen, mich alles machen zu lassen, was ich wollte. Das mag ihnen nicht immer gefallen haben, aber mein Vater hat gesagt: "Du kannst nur glücklich und erfolgreich werden, wenn du das, was du machst, mit Leidenschaft tust und dein Beruf dich erfüllt. Wenn du dich jeden Morgen irgendwohin quälst, wirst du scheitern." Ich träumte mal davon zur Marine zu gehen, habe auch Geschichte, Musikwissenschaft und Philosophie studiert. Mein Vater hat mir die Freude an der Volks- und später der Betriebswirtschaftslehre vermittelt. "Das Einzige, was ich erwarte, ist, dass du deine Ausbildung vernünftig zu Ende bringst", das waren die Worte meines Vaters. Mit diesen Studienabschlüssen wäre ich kein Bademeister geworden, aber hätte ich meinem Vater gesagt, ich möchte ein Wellness-Bad eröffnen und mein Erster Bademeister sein, dann hätte ich auch das tun können. Aber das hätte mich persönlich nicht befriedigt.
Stattdessen waren Sie zunächst bei BMW…
… ja, und ich war dort sehr glücklich. Noch heute spreche ich manchmal in der Wir-Form. Ich habe dort beeindruckende Persönlichkeiten erlebt, die mich sehr geprägt haben. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle Eberhard von Kuenheim.
Was bedeutet Ihnen Rotary?
Mein Urgroßvater war in Darmstadt Rotarier, meine beiden Großväter waren Rotarier und gründeten jeweils einen Club und mein Vater ist Rotarier. Was Rotary betrifft, bin ich also genetisch vorbelastet. Wenn wir bei Miele sagen, "Immer Besser", heißt das auch "Immer anders", und um immer anders zu sein, muss ich immer lernen. Dazu bietet die rotarische Gemeinschaft im gegenseitigen Austausch mit oft völlig anderen Berufsgruppen eine wunderbare Gelegenheit. Zusätzlich entstehen dadurch viele persönliche Freundschaften.
Das macht Rotary so wertvoll.
Ein großes Thema wird zum Glück nun liberaler gehandhabt: die Erfüllung der Präsenzpflicht. Wenn man eine junge Familie hat und seine Karriere aufbaut, dann ist es sehr schwierig, regelmäßig an den Treffen teilzunehmen, egal, ob sie mittags oder abends sind. Ich finde es gut, dass sich Rotary verändert und die Zahl der reinen Männerclubs weiter abnimmt. Ich finde, dass sich das in unserem Club sehr bewährt hat, auch weibliche Mitglieder in den Reihen zu haben.
Gibt es in Ihrem Club rotarische Freunde, die keine Miele-Geräte nutzen?
Das wird natürlich so sein, ich hoffe aber, dass es nicht allzu viele sind. Aber wo immer ich eingeladen bin, finde ich einen Weg in die Küche und in den Keller, um mal zu gucken…
Das Gespräch führte Florian Quanz.