Neues aus Bröckedde - Folge 70
Wapsweede, meerumschlungen
Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg.
2012 war es genau 500 Jahre her, dass Bröckedde und der Nachbarort Wapswede die Stadtrechte erhielten. Grund genug für Präsident Pröpcke, eine gemeinsame Veranstaltung des RC Bröckedde mit dem RC Wapswede vorzuschlagen. Kassierer Knödler meinte allerdings: „Zwei Clubs unter einem Hut? Ich befürchte das Schlimmste.“ Das war 2005.
Man schrieb 2007, als die Wapsweder endlich den Einladungsbrief Pröpckes beantworteten. 2008 und 2009 ging das Projekt im rotarischen Grundrauschen wieder verloren. Doch 2011 war plötzlich Land in Sicht. Der RC Wapswede erhielt mit Eitel Friedrich Donnerbaum einen neuen, tatkräftigen Präsidenten, der sich sofort für das Projekt erwärmte. Er rief Pröpcke an und sagte fröhlich: „Tolle Idee. Habe schon die Stadthalle Wapswede für den Festakt reserviert. Das Programm ist praktisch fertig. Zu Eröffnung spreche ich, wollen Sie etwa auch etwas sagen?“
„Wenn’s recht ist, gerne.“
„Nun gut, irgendwo kriege ich Sie noch unter.“
Ob des Donnerbaumschen Elans wurde Pröpcke etwas bänglich. Im nächsten Meeting bat er die Freunde eindringlich um mehr Engagement für die gemeinsame 500-Jahr-Feier. 60 Mitglieder sagten begeistert zu. Doch die Zahl wurde einstellig, je konkreter die Planungen wurden. Immerhin erbot sich Dr. Krümelein, eine historisch fundierte Festrede zu halten. Doch Donnerbaum hatte schon die Wapsweder Haushistorikerin Dr. Frolinde Sterbfritz-Hunnenbacher nominiert. Herzstück des Festakts war die Aufführung einiger Szenen aus Schillers „Wallenstein“. Hier hätten die Freunde aus Bröckedde gerne tragende Rollen gespielt. Aber der Wallenstein war schon an Donnerbaum höchstpersönlich vergeben, den Piccolomini spielte Donnerbaum junior. Kassierer Knödler erhielt eine Perücke und sollte eine Marketenderin spielen. Freund Boppert hatte die Aufgabe, ein Feldgeschütz darzustellen. Wenigstens wurde Dr. Krümelein als Souffleur verpflichtet.
Am festlichen Abend selbst (zwei Drittel der Kosten trug der RC Bröckedde, ein Drittel der RC Wapswede) hatten die Wapsweder die vorderen Reihen dicht besetzt, im hinteren, dunklen Teil hockten die Bröckedder. Sie stellten auch die Hilfskräfte für die Garderobe, den Parkplatzservice und den Losverkauf.
Es wurde ein runder, festlicher Abend. Am Ende standen die Wapsweder auf und sangen stolz die Clubhymne „Wapswede, meerumschlungen“. Mangels eigener Hymne konnte dem der RC Bröckedde nur ein zaghaftes „We shall overcome“ entgegensetzen.
Tage später zog Pröpcke mit dem Kollegen Donnerbaum Bilanz. Der war hoch zufrieden: „Das Fest war ein Musterbeispiel rotarischer Zusammenarbeit. War wirklich schön, so auf Augenhöhe zu kooperieren.“
Man schrieb 2007, als die Wapsweder endlich den Einladungsbrief Pröpckes beantworteten. 2008 und 2009 ging das Projekt im rotarischen Grundrauschen wieder verloren. Doch 2011 war plötzlich Land in Sicht. Der RC Wapswede erhielt mit Eitel Friedrich Donnerbaum einen neuen, tatkräftigen Präsidenten, der sich sofort für das Projekt erwärmte. Er rief Pröpcke an und sagte fröhlich: „Tolle Idee. Habe schon die Stadthalle Wapswede für den Festakt reserviert. Das Programm ist praktisch fertig. Zu Eröffnung spreche ich, wollen Sie etwa auch etwas sagen?“
„Wenn’s recht ist, gerne.“
„Nun gut, irgendwo kriege ich Sie noch unter.“
Ob des Donnerbaumschen Elans wurde Pröpcke etwas bänglich. Im nächsten Meeting bat er die Freunde eindringlich um mehr Engagement für die gemeinsame 500-Jahr-Feier. 60 Mitglieder sagten begeistert zu. Doch die Zahl wurde einstellig, je konkreter die Planungen wurden. Immerhin erbot sich Dr. Krümelein, eine historisch fundierte Festrede zu halten. Doch Donnerbaum hatte schon die Wapsweder Haushistorikerin Dr. Frolinde Sterbfritz-Hunnenbacher nominiert. Herzstück des Festakts war die Aufführung einiger Szenen aus Schillers „Wallenstein“. Hier hätten die Freunde aus Bröckedde gerne tragende Rollen gespielt. Aber der Wallenstein war schon an Donnerbaum höchstpersönlich vergeben, den Piccolomini spielte Donnerbaum junior. Kassierer Knödler erhielt eine Perücke und sollte eine Marketenderin spielen. Freund Boppert hatte die Aufgabe, ein Feldgeschütz darzustellen. Wenigstens wurde Dr. Krümelein als Souffleur verpflichtet.
Am festlichen Abend selbst (zwei Drittel der Kosten trug der RC Bröckedde, ein Drittel der RC Wapswede) hatten die Wapsweder die vorderen Reihen dicht besetzt, im hinteren, dunklen Teil hockten die Bröckedder. Sie stellten auch die Hilfskräfte für die Garderobe, den Parkplatzservice und den Losverkauf.
Es wurde ein runder, festlicher Abend. Am Ende standen die Wapsweder auf und sangen stolz die Clubhymne „Wapswede, meerumschlungen“. Mangels eigener Hymne konnte dem der RC Bröckedde nur ein zaghaftes „We shall overcome“ entgegensetzen.
Tage später zog Pröpcke mit dem Kollegen Donnerbaum Bilanz. Der war hoch zufrieden: „Das Fest war ein Musterbeispiel rotarischer Zusammenarbeit. War wirklich schön, so auf Augenhöhe zu kooperieren.“
Alexander Hoffmann (RC Frankfurt/Main-Römer) ist korrespondierendes Mitglied des RC Bröckedde. Nach langen Jahren als politischer Redakteur bei namhaften Tageszeitungen (zuletzt "Süddeutsche Zeitung") ist Hoffmann heute als Unternehmensberater tätig. Daneben zahlreiche Sachbuchveröffentlichungen zu den Themen Zeitgeschichte und Medizin sowie satirische Beiträge für den Rundfunk. Dem satirischen Düsseldorf-Roman "Der Wolkenschieber" folgten 2019 der Krimi "Hopfen, Malz & Blut" und 2020 der Krimi "Phantom im Wiehengebirge". 2021 erschienen der Krimi "Bommfördes Erbe" und der Roman "Brillanter Abgang". 2022 folgte der Wirtschaftskrimi "Mainopoly". 2023 erschienen der Krimi "Tödliche Eisernte" und die Katzennovelle "Der Chef bin ich".
Copyright: privat www.hoffmannschreibt.de
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