Bröckedde
Die Rotary-Akademie
Bröckedde liegt im Herzen Deutschlands – dort, wo Rhein und Donau in den schönen Bröckeddesee münden. Hier trifft sich im Bröckedder Hof der RC Bröckedde zum Meeting – jeden Mittwoch um 13 Uhr im Salon Hindenburg
Als in Deutschland eine Rotary-Akademie gegründet wurde, fiel die Wahl als Ausrichter auf den RC Bröckedde. Präsident Pröpcke meinte selbstbewusst: „Das steht uns als Leitclub auch zu. Aber wir brauchen ein passendes Ambiente, ganz im Geiste der platonischen Akademie.“
Die schuf der Wirt des Bröckedder Hofs, der im Salon Hindenburg drei korinthische Säulen aus Pappmaché errichtete und so für klassisch-attische Anmutung sorgte. Um die Lehrinhalte kümmerten sich ausgewiesene Freunde im Club.
Präsident Pröpcke erarbeitete ein Seminar zum Thema „Vom Winde verweht – das Schicksal rotarischer Projekte.“ Kassierer Knödler wollte über „Seid umschlungen, Millionen – wie man den Spendenfluss fördert“ referieren. Freund Munzinger nahm sich das Lernmodul „Krieg der Sterne – wie große Egos im Club zueinanderfinden“ vor.
Chef der Rotary-Akademie wurde Prof. Dr. Dr. Wolpertinger, der sich vor Anwärtern kaum retten konnte. Immerhin winkte erfolgreichen Absolventen der Akademie der Titel Diplom-Rotarier, zertifiziert nach DIN ISO 26.107. Jeder Dipl. rot. durfte sich auf eine tellergroße Plakette mit Halsband freuen, dazu auf Privilegien im rotarischen Alltag. Als Dipl. rot. durfte man die Vortragszeit um 20 Minuten überziehen, bei rotarischen Veranstaltungen saß man immer in der ersten Reihe.
Kurz vor Beginn des ersten Semesters nahm Pröpcke Freund Wolpertinger beiseite: „Ich hoffe doch, wir werden ein hohes Niveau pflegen?“
„Aber gewiss, diese Akademie wird Maßstäbe setzen!“
Pröpcke fuhr fort: „Die Abschlussprüfung wird sicher hart, eine unerbittliche Auslese.“
Wolpertinger lächelte: „Nun denn, wir halten uns da eher an die Praxis mancher Universitäten. Bei uns reichen die gute Absicht und ein freundliches Wesen.“ Er griff in seine Aktentasche und förderte einen Stoß Urkunden zutage: „Eigentlich haben wir für alle ein Summa cum laude vorgesehen. Die Zeugnisse haben wir schon vorab gedruckt.“
Die schuf der Wirt des Bröckedder Hofs, der im Salon Hindenburg drei korinthische Säulen aus Pappmaché errichtete und so für klassisch-attische Anmutung sorgte. Um die Lehrinhalte kümmerten sich ausgewiesene Freunde im Club.
Präsident Pröpcke erarbeitete ein Seminar zum Thema „Vom Winde verweht – das Schicksal rotarischer Projekte.“ Kassierer Knödler wollte über „Seid umschlungen, Millionen – wie man den Spendenfluss fördert“ referieren. Freund Munzinger nahm sich das Lernmodul „Krieg der Sterne – wie große Egos im Club zueinanderfinden“ vor.
Chef der Rotary-Akademie wurde Prof. Dr. Dr. Wolpertinger, der sich vor Anwärtern kaum retten konnte. Immerhin winkte erfolgreichen Absolventen der Akademie der Titel Diplom-Rotarier, zertifiziert nach DIN ISO 26.107. Jeder Dipl. rot. durfte sich auf eine tellergroße Plakette mit Halsband freuen, dazu auf Privilegien im rotarischen Alltag. Als Dipl. rot. durfte man die Vortragszeit um 20 Minuten überziehen, bei rotarischen Veranstaltungen saß man immer in der ersten Reihe.
Kurz vor Beginn des ersten Semesters nahm Pröpcke Freund Wolpertinger beiseite: „Ich hoffe doch, wir werden ein hohes Niveau pflegen?“
„Aber gewiss, diese Akademie wird Maßstäbe setzen!“
Pröpcke fuhr fort: „Die Abschlussprüfung wird sicher hart, eine unerbittliche Auslese.“
Wolpertinger lächelte: „Nun denn, wir halten uns da eher an die Praxis mancher Universitäten. Bei uns reichen die gute Absicht und ein freundliches Wesen.“ Er griff in seine Aktentasche und förderte einen Stoß Urkunden zutage: „Eigentlich haben wir für alle ein Summa cum laude vorgesehen. Die Zeugnisse haben wir schon vorab gedruckt.“
Alexander Hoffmann (RC Frankfurt/Main-Römer) ist korrespondierendes Mitglied des RC Bröckedde. Nach langen Jahren als politischer Redakteur bei namhaften Tageszeitungen (zuletzt "Süddeutsche Zeitung") ist Hoffmann heute als Unternehmensberater tätig. Daneben zahlreiche Sachbuchveröffentlichungen zu den Themen Zeitgeschichte und Medizin sowie satirische Beiträge für den Rundfunk. Dem satirischen Düsseldorf-Roman "Der Wolkenschieber" folgten 2019 der Krimi "Hopfen, Malz & Blut" und 2020 der Krimi "Phantom im Wiehengebirge". 2021 erschienen der Krimi "Bommfördes Erbe" und der Roman "Brillanter Abgang". 2022 folgte der Wirtschaftskrimi "Mainopoly". 2023 erschienen der Krimi "Tödliche Eisernte" und die Katzennovelle "Der Chef bin ich".
Copyright: privat www.hoffmannschreibt.de
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