Bruchhausen-Vilsen
16.000 Kilometer weit weg von zu Hause
Inbound Annabel Dungay aus Australien erkundet seit Anfang des Jahres eine für sie ziemlich andere Welt.
„Viele Menschen sind hier sehr offen und freundlich. In den hiesigen Freundesgruppen fühle ich mich richtig wohl und frei. Freier als bei meinen Freunden in Australien. Die wollen dort immer so erwachsen sein. Hier ist das nicht so“, erzählt die 15-jährige Annabel, die seit Januar 2024 auf Einladung des RC Bruchhausen-Vilsen ein Jahr im Distrikt 1850 verbringt. Eine andere Sache erstaunt sie hingegen: „Wenn sich bei uns unbekannte Menschen auf der Straße begegnen, lächeln sie sich gegenseitig an. Hier sagt man nur ‚Moin‘ und nichts weiter.“
Von Heimweh keine Spur
Annabel wollte unbedingt ein Jahr ins Ausland, weil sie sehr gerne neue Sprachen, Menschen und andere Kulturen kennenlernt. Deutsch konnte sie vorher gar nicht. Nicht mal einen Vorbereitungs kurs habe sie absolviert. Mittlerweile aber wird ihr Sprachverständnis immer besser, auch das Sprechen klappt schon ganz gut. Die Australierin wohnt nun für je drei Monate in unterschiedlichen Gastfamilien in Bruchhausen-Vilsen, ab Mitte Mai bei Familie Rahm mit Sohn Anton. Einen Gastbruder zu haben, ist neu für sie, zu Hause lebt sie mit ihren Eltern und zwei älteren Zwillingsschwestern zusammen in einer Kleinstadt rund 600 Kilometer nördlich von Sydney.
Heimweh hat sie gar nicht, sondern ist eher „dankbar für die vielen neuen Eindrücke“. Sie hat schon viel unternommen, Veranstaltungen, Partys und auch Ausstellungen besucht. Auf Instagram erstellt sie regelmäßig Storys mit Bildern aus der „neuen Welt“ und unterlegt sie mit deutschen Songs. Besonders German Rap hat es ihr angetan, aber sie hört auch sonst viel Musik und spielt gerne Hockey. Auf die Frage nach ihrem lustigsten Erlebnis gibt sie zum Besten, wie sie sich zusammen mit einer Freundin im Bremer Hauptbahnhof verlaufen hat.
Lieber Brot als Pinkel
Annabel ist aufgeschlossen für neue Dinge und hat auf einer traditionellen Kohltour auch schon Kohl und Pinkel probiert, „aber das mochte ich leider nicht so gern. Allerdings liebe ich das Brot in Deutschland, das ist wirklich viel besser als zu Hause“.
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