Distrikt
3300 Baby-Bäumchen für den Bergwald
Über 100 Rotary-Mitglieder aus Süd- und Ostbayern schwangen im Ursprungstal bei Bayrischzell den Pflanzspaten.
Setzlinge einfach da mal reinsetzen? Das funktioniert im bergigen Gelände nicht. Die hochmotivierten Teilnehmer des Gemeinschaftsprojekt des Distriks D1842 mit dem Verein Bergwaldprojekt in Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten, Forstbetrieb Schliersee staunten nicht schlecht darüber, was hier beim Einpflanzen alles zu beachten ist. In gut gemischten Zweierteams machte sich die Truppe daran, mit Hilfe eines speziellen Pflanzspatens an den ihnen zugewiesenen Stellen vier Sorten von Setzlingen in die Erde zu bringen – Weißtanne, Lärche, Bergkiefer und Mehlbeere. Alle mit einem leicht merkwürdigen Geruch – warum? Viele Jungpflanzen überleben nicht, weil sie dem freien Wild allzu gut schmecken. Für bessere Überlebenschancen besprüht man sie deshalb mit einem Wild vertreibenden Sud aus Schafswolle. Werden die Setzlinge dann noch richtig eingepflanzt, können 90 Prozent von ihnen überleben.
Check mit Förstergriff
Ist das Loch für den Setzling geschlagen, brauchts noch ein zweites. Diesem entnimmt man Erde, um den frischen Setzling auch wirklich fest mit seinem neuen Standort verwurzeln zu können. Mit dem „Gorillagriff“, also den auf den Boden aufgedrückten Handrücken. Auch das muss erst mal geübt werden. Mit dem „Förstergriff“ – den obersten Teil des Setzlings zwischen Daumen und Zeigefinger nehmen und nach oben ziehen – muss dann getestet werden, ob der Baby-Baum auch sitzt. Löst er sich bei diesem Zupfen, würde er spätestens im nächsten Winter vom Schnee talwärts mitgeschleppt werden.
Am späten Nachmittag empfanden die Graber- und Setzer großen Stolz auf ihre Arbeit und darauf, was sie gelernt hatten: „Ich war total beeindruckt, was wir heute alles über den Wald gelernt haben und muss gestehen, bisher wusste ich nicht besonders viel über das Öko-System Wald. Das fand ich wirklich spannend“ schwärmte zum Beispiel die ehemalige Rotaract-Distriktsprecherin Katharina Schweigard.
Auch Distrikt Governor Reinhard Fritz zieht ein positives Fazit: „Ich fand es sensationell, wie sich alle ganz intensiv mit dem Thema beschäftigt und ausgetauscht haben. Man merkt, wie nahe uns der Schutz der Umwelt geht, wenn wir plötzlich direkt damit konfrontiert werden und merken, dass sich der Wandel nicht leugnen lässt.“
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