Hilden
Achtsam zum Mental Health Superhero
Ein Vorbild-Projekt? Hier kommt das Konzept für eine SchulAG, die dabei hilft, mit Krisen und Herausforderungen umzugehen
„Heute habe ich mich endlich mal gefunden.“ Camill horcht ein bisschen in sich hinein, als er das sagt, nachdem er zusammen mit sieben anderen Neuntklässlern der Marie-Colinet-Sekundarschule Hilden ein kurzes Achtsamkeitstraining absolviert hat. Es ist das vierte von zehn Modulen einer Arbeitsgemeinschaft (AG), die unter dem Motto „Be your own superhero“ Jugendliche in die Lage versetzen soll, schwierige Aufgaben und Herausforderungen zu meistern.
Dass Psychologin Pia Burghartz hier einmal die Woche mit den Schülern arbeiten kann, ist einer Initiative des RC Hilden-Haan zu verdanken. Präsident Dieter Brenken hat damit das Thema des RI-Weltpräsidenten 2023/24 aufgegriffen: Mental Health. Herausgekommen ist ein Pilotprojekt, das der Club zusammen mit DU-ICH-WIR aus Hochdahl und der Praxis für systemische Psychotherapie „Weiße Villa“ in Hilden entwickelt und inkl. Distrikt-Grant bereits an der Realschule Hochdahl gefördert hatte.
Hilfe zur Selbsthilfe
Als die Achtsamkeitsübung vorbei ist, herrscht weitgehende Einigkeit: sie dauerte zu lang, aber man fühlt sich schon entspannter, lockerer. Die Teilnahme an der AG ist freiwillig. „Es hilft mir weiter, ich lerne Dinge, die ich nicht kannte“, sagt Leonie und Amélie ergänzt: „Ich lerne, wie ich mich und auch Freunde und Familie mental stärken kann“.
An der Marie-Colinet-Schule realisiert der RC Hilden-Haan das Projekt jetzt an zum zweiten Mal. Die AG soll ein Weg sein, aufklärend und präventiv bei Jugendlichen zu wirken, um ihre seelischen Herausforderungen besser bewältigen zu können. Es geht um Strategien und Übungen, die helfen sollen, z.B. aus einem „Loch“ wieder herauszukommen. Selbstfürsorge, gute Entscheidungen treffen, der Umgang mit den eigenen Gedanken und Gefühlen, kurz, mentales Empowerment – das sind Bausteine der AG.
2000 Euro pro AG
Als Leitfaden dient ein Handbuch, das auch anderen Interessierten zur Verfügung gestellt wird. Die Pilot-AG mit der Erstellung des Handbuchs habe 10.000 Euro gekostet, für jede weitere AG braucht es 2000 Euro.
Monika Hörig ist seit 2006 Rotarierin, zunächst beim RC Bonn-Rheinbach, dem sie 2011/12 als Präsidentin vorstand. 2016 gründete sie den englischsprachigen RC Bonn-International, dessen erste Präsidentin sie war. Die studierte Althistorikerin und Archäologin war bis 2021 Pressesprecherin der Stadt Bonn. Ab 2024 ist sie Distrikberichterstatterin im Distrikt 1810.
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