Distriktversammlung
Auf in ein neues rotarisches Jahr

Vor dem Beginn eines jeden rotarischen Jahres kommen zukünftige Präsidenten und Sekretäre im Distrikt zusammen, um wichtige Informationen über ihre Ämter und Aufgaben zu erhalten – bei den Seminaren PELS und SELS.
Governor elect Dr. Elke Bartels hatte zur Distriktversammlung, zur Schulung der kommenden Präsidenten, der Sekretäre und der Jugenddienst-Beauftragten aus den Clubs in die Tagungsräume der Duisburger Mercatorhalle geladen. Weit über 100 Freundinnen und Freunde kamen zusammen, um sich über ihre bestehenden und künftigen Aufgaben informieren zu lassen und Rotary noch ein bisschen intensiver kennenzulernen. Die künftigen Präsidenten der Clubs beschlossen darüber hinaus auch die Finanzausstattung des Distrikts für das rotarische Jahr 2025/2026.
"Unite for good" – den Leitgedanken des künftigen RI-Präsidenten Mário César Martins de Camargo aus Brasilien hatte Governor elect Dr. Elke Bartels (RC Duisburg) bei der Distriktversammlung in Duisburg vorgestellt und von ihrer Teilnahme an der RI-Assembly in Orlando, Florida berichtet, bei der sie den kommenden Weltpräsidenten und dessen Frau Denise kennenlernte.
An die 200 Rotarierinnen und Rotarier begrüßte Bartels auch zu den Seminaren PELS und SELS, Inforunden für kommende Präsidenten und Sekretäre sowie für die Jugenddienstbeauftragten der Clubs. Dabei ging es um die Bereiche Gemeindienst, Mitglieder, Öffentlichkeitsarbeit, Rotary International, Distriktstruktur und -aufgaben, Zusammenarbeit, Jugenddienst sowie um Digitales, Datenschutz, Rotaract, Deuko und FASD (fetale Alkoholspektrum-Störungen).

Die Versammlung bot allen Teilnehmern darüber hinaus die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen, neue Freundinnen und Freunde kennenzulernen, sich zu vernetzen und Antworten auf Fragen zu erhalten. Dazu hatten die Organisatoren eigens Infotische zu den jeweiligen Themenbereichen aufgebaut.
Elke Bartels stellte zu Beginn die Dienstleistungsfunktion des Distrikts heraus: “Wir nehmen eure Wünsche, eure Fragen und eure Anregungen entgegen und versuchen euch zu helfen”, so Bartels. Für jedes Amt und für jede Aufgabe im Club gäbe es im Distrikt ein Pendant. Für jedes Problem gäbe es auch einen entsprechenden Ansprechpartner. Der Kontakt könne auch über den jeweiligen Assistant Governor laufen. Jeder Distrikt-Bezirk hat einen solchen Assistant District Governor (ADG). Nur das Amt im Bezirk Münsterland West sei noch immer vakant, hofft die künftige Distriktleiterin, dass diese Lücke bald geschlossen werden könne.
In separater Runde wurden die Jugenddienstbeauftragten der einzelnen Clubs geschult und für ihre Aufgabe zertifiziert. Nach 25 Jahren Engagement im rotarischen Jugenddienst verabschiedete sich Patrick Plöger (RC Telgte) aus dem Amt des Ausschussvorsitzenden Jugenddienst im Distrikt 1870. Zum letzten Mal leitete er die Schulung und schaute auf einen jahrzehntelangen Einsatz zurück: "Ich habe, nachdem ich selber im Schüleraustausch war und später als Rotexer dem Distrikt zur Verfügung stand, in allen Bereichen mitgewirkt. Es war eine große Freude, ich habe es wirklich gerne gemacht und werde dem Jugendaustausch auch nach meinem Ausscheiden aus dem Amt immer noch verbunden bleiben", kündigte Plöger an. Der Jugendaustausch hat im Distrikt einen hohen Stellenwert. Nach der Corona-Delle sind die Austausche in etwa wieder auf dem Niveau vor der Pandemie angekommen und sind auch im Vergleich zu anderen Distrikten im oberen Feld der Statistik anzutreffen. "Wir haben es geschafft, mit einem sehr engagierten Team den Schüleraustausch wieder auf die alten Zahlen zu bringen. Wir haben derzeit 50 Langzeit-Aufenthalte, 25 Kurzzeitaustausche und 20 Camp-Plätze. Damit sind wir ganz vorn dabei", betonte Plöger.
Einen etwas weiteren Anfahrtsweg als Patrick Plöger hatte Stephanie Theobald. Sie arbeitet hauptamtlich im RI-Büro Zürich, was Europa und Afrika abdeckt. In ihrer Präsentation informierte die Frau aus der Schweiz sowohl über die Strukturen von Rotary International, die (sinkenden) Mitgliederzahlen, die Arbeitsbereiche des Schweizer Stützpunktes und vor allem darüber, was RI aus Zürich für die einzelnen Clubs und deren Mitglieder leisten kann. So auch für den Distrikt 1870.
Die Rotaracter Lena Doerphaus und Max Eickhoff sind die Projektleiter für die Deuko 2026, das Jahrestreffen der Rotaracter, das als “Ruhrpott-Deuko” in knapp einem Jahr in Duisburg stattfinden wird. Sie berichteten über den Stand der Vorbereitungen und machten die Versammlung auch noch einmal auf ein erfolgreiches Flaschenpfand-Projekt beim Parookaville-Festival Weeze aufmerksam. Rotaracter unterstützten mit der Pfandsammelaktion den Verein Zukunftsmusik e.V., der sich für die musikalische Bildung sozial benachteiligter Kinder einsetzt. Stolzer Erlös im vergangenen Jahr: mehr als 60.000 Euro.
Mit viel Verve und Fachwissen stellte Heike Kramer, ehemalige Vorsitzende der ÄGGF (Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung) das Thema FASD (fetale Alkoholspektrum-Störungen) vor. Sie erläuterte, dass auch schon kleine Mengen an Alkohol, von werdenden Müttern konsumiert, Beeinträchtigungen und auch Behinderungen des Kindes zur Folge haben können. Kleinkinder mit FASD leiden oft unter Unruhe, haben lange Schreiphasen, Schlafprobleme und Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme. Auch bei Erwachsenen kann FASD nachwirken. Depressionen, Angststörungen, Impulskontrollstörungen sowie ein erhöhtes Risiko für Suchterkrankungen, Auffälligkeiten im Sexualverhalten und dissoziale Entwicklungen sind FASD-bedingte Auffälligkeiten und Krankheitsbilder. Seit einiger Zeit hat sich Rotary dieses Problems angenommen und vielerorts Aufklärungsarbeit gefördert und Unterstützungsprojekte initiiert.
Bei Distriktversammlungen geht es auch immer um Finanzen. In Duisburg stellte Schatzmeister Stefan Schweren den Jahresabschluss 2023/2024 vor. Hans Pixa, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, begleitete den Kassenbericht mit einigen Anmerkungen, und die stimmberechtigten künftigen Präsidenten genehmigten das Zahlenwerk. Ebenso beschlossen sie das Jahresbudget 2025/2026. Das sieht für das kommende Jahr unter anderem geringere Beiträge der Clubs an den Distrikt vor. Mit der Beitragssenkung will der Distrikt dazu beitragen, dass die zu bildenden Rücklagen nicht zu stark anwachsen.

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