WINSEN/LUHE
"Beklemmend realistisch, aber zugleich witzig und leicht"

Das Dutzend ist voll: Zum zwölften Mal hat der RC Winsen (Luhe) den Jugendförderpreis vergeben. In einer Feierstunde ging die mit 3000 Euro dotierte Auszeichnung an den Schriftsteller Silas Matthes
Der 1992 in Winsen (Luhe) geborene Autor studiert Kreatives Schreiben an der Universität Hildesheim. „Miese Opfer“ heißt sein erster Roman, der im Herbst 2015 erschienen ist. Durch dieses Werk wurden die Mitglieder des RC Winsen (Luhe) auf das Nachwuchstalent aufmerksam und entschieden sich, ihm den Jugendförderpreis zu verleihen. Präsident Karl-Heinz Winterstein erinnerte bei der Feierstunde an die Geschichte des Förderpreises für junge Menschen, die auf unterschiedlichen Fachgebieten bereits Herausragendes geleistet haben.
Die Preisvergabe ist kein jährlicher Automatismus. Ein Ausschuss im Club sichtet über ein Jahr kritisch mögliche Kandidaten aus der Region. Den Preis gibt es bereits seit 1999, er wurde aber nicht jedes Jahr verliehen, weil die Rotarier nicht immer geeignete junge Leute gefunden haben. Musik, Soziales, Wissenschaft und Kunst waren die bisherigen Bereiche für die Auszeichnung. Jetzt vergab der Club den Preis erstmals für Literatur.
Die Mitglieder des RC Winsen (Luhe) und ihre Gäste hatten sich zur Verleihung des zwölften
Jugendförderpreises im Winsener Marstall versammelt
Roman einer Freundschaft
Laudatorin Katrin Weller, Programmleiterin des Hamburger Verlages Oetinger 34, schwärmte vom Talent des Autors. Schon beim Lesen der ersten Manuskriptseiten des Buches „Miese Opfer“ auf der Leipziger Buchmesse 2014 sei sie fasziniert gewesen. Governor Bernd Diepenhorst (RC Kiel-Düsternbrook) lobte in seiner Rede dieses Engagement der Winsener Rotarier im Bereich der Jugendarbeit, vor allem mit Blick darauf, dass es immer wichtiger werde, junge Leute für Rotary zu interessieren. Das gelingt den Winsenern: Eine frühere Preisträgerin ist heute das jüngste Clubmitglied.
Silas Matthes bedankte sich bei den Rotariern und zahlreichen Gästen, indem er ein Kapitel aus seinem Werk vorlas. In dem Buch geht es um zwei Schulfreunde, die in ihrer Klasse Zielscheibe von Spott und Gewalt sind. Das Thema „Mobbing“, so viel war schon auf den ersten Seiten zu spüren, erzählt Matthes beklemmend realistisch, aber zugleich witzig und leicht. Es geht aber letztlich nicht nur um das Mobbing, sondern auch um eine tiefe Freundschaft, die auf dem Weg vom Jugendlichen zum Erwachsenen hilft, eine schwere Krise zu überwinden. Ein ernstes Thema, das der junge Autor sehr authentisch beschrieben hat, betonte Präsident Winterstein. Der Förderpreis-Ausschuss des Clubs ist bereits auf Kandidatensuche für 2017.

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