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Ganderkesee

"Bienenglück" in der Wildeshauser Geest

Ganderkesee - "Bienenglück" in der Wildeshauser Geest
Exkursion interessierter Rotary-Mitglieder auf einem umgewandelten Acker © RC Ganderkesee

Rotarier aus der Wildeshauser Geest engagieren sich für die Insektenvielfalt in Zusammenarbeit mit Landwirten aus der Region.

Yvonne Sextroh01.11.2022

Die Insektenvielfalt geht seit Jahrzehnten zurück. Davon sind sowohl die Arten- als auch Individuenzahlen in fast allen Lebensräumen betroffen. 2019 kamen Mitglieder des RC Ganderkesee und der Biologe Klaus Handke (RC Hude-Oldenburg) auf die Idee, dieser Entwicklung mit dem Projekt „Bienenglück“ entgegenzuwirken. Dafür gestalteten sie einen etwa drei Hektar großen ehemaligen Maisacker auf insektenfreundliche Weise um. Auf über 200 Parzellen entstanden ganz unter schiedliche Flächen, auf denen verschiedene Blühmischun gen und Pflanzenarten eingesät wurden. Seit 2019 helfen die Freunde mit jährlichen Zuwendungen.

Inzwischen werden viele Teilflächen zu Versuchszwecken zu unterschiedlichen Zeitpunkten gemäht. An den Rändern wurden zusätzlich Strukturen für unterschiedliche Lebensräume für Insekten wie etwa Steinhaufen und Totholz geschaffen, um Insekten Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten zu bieten.

Ermutigende Ergebnisse

Das Besondere an dem Projekt: Onno Osterloh, Landwirt und Besitzer der Fläche, arbeitet mit dem landwirtschaftlichen Berater Jan Juister und dem Ökologen Klaus Handke eng zusammen. Die Ergebnisse der ersten Jahre sind sehr ermutigend. Es wurden dort nicht nur 24 Tagfalterarten und viele seltene Arten aus anderen Insektengruppen registriert, sondern auch gefährdete Brutvogelarten wie Heidelerche und Neuntöter nachgewiesen. Das Gelände kann jederzeit von der Öffentlichkeit genutzt werden und ist Informationsort für viele interessierte Landwirte, Politiker und Naturfreunde. Ein Beispiel für eine Flächennutzung sind Kartoffelflächen, die dann allerdings – sobald das erste Grün der Kartoffelpflanzen auftaucht – vom Kartoffelkäfer besucht werden. „Die kleinen gefräßigen Biester müssen abgesammelt werden, da sie sonst die Kartoffeln zerstören“, so ein Helfer. Auch Familienausflüge ins „Bienenglück“ sind eine wunderbare Sache, denn „die Kinder waren begeistert und wir alle sind gespannt, was wir im Herbst ernten werden“, so eine Reaktion.

Exkursionen willkommen

Rotary-Mitglieder informieren sich hier regelmäßig im Rahmen von Exkursionen, immer unter der Leitung von Klaus Handke. Exkursionen und Veranstaltungen sollten in der Regel mit Voranmeldung besucht werden, aber spontane Besucher seien auch herzlich willkommen, heißt es. Infos auf Face book unter „Bienenglück“. 

Yvonne Sextroh
Yvonne Sextroh, geboren in Bonn, hat deutsch-französische Wurzeln und machte 1991 Abitur. Danach studierte sie Horn an der Hochschule für Musik in Münster und an der Folkwang-Hochschule (heute Folkwang-Universität) Essen. 1999 legte sie dort die Künstlerische Reifeprüfung (Diplom) ab. Sie ist heute als Musikerin und Kulturmanagerin in vielen Bereichen tätig. 2021 legte sie nach einem berufsbegleitenden Studium „Management für Kultur und Non-Profit-Organisationen“ die Masterprüfung ab. Sie gehört seit 2020 dem RC Bruchhausen-Vilsen an und verantwortet ab 2022 im dortigen Vorstand den internationalen Bereich. Seit 2022 ist sie Distriktreporterin für den Distrikt 1850.