Neues aus den Distrikten
Ein riesiges Puzzle-Spiel
So bezeichnet die Presse ein Mammutprojekt des RC Potsdam-Alter Markt: die Rekonstruktion der verschollenen Figuren des historischen Neptunbrunnens
Es ist ein Langzeitprojekt und es ist (fast) unbezahlbar: Auf rund 1,6 Millionen Euro schätzen Fachleute die vollständige Wiederherstellung des Brunnens „Neptuns Triumph“ im Wasserbassin des Potsdamer Lustgartens. Das ursprüngliche Ensemble aus der Regierungszeit Friedrichs II. (1744) wurde im Krieg leicht beschädigt, dann aber in den 1950er und 60er-Jahren demontiert. Einzelne Teile gingen dabei verloren. Dennoch wagt sich der RC Potsdam-Alter Markt daran, das Ensemble soweit wie möglich wiederherzustellen. Die Initiative von Clubmitglied Rudolph von Ketteler kann jetzt immerhin einen weiteren Zwischenerfolg feiern.
„Das Kunstwerk ist das Herzstück des Lustgartens und elementarer Teil, um der alten Mitte Potsdams wieder zu Glanz zu verhelfen“, so Rot. von Ketteler in der Berliner Morgenpost. Seit 2002 wurden bereits drei Tritonfiguren mit Hilfe von Spendenmitteln entweder komplett neu hergestellt oder großflächig ergänzt. Dabei wurden bauzeitliche Fragmente, die zum Teil über Jahrzehnte verschollen waren und sich dann in Vorgärten oder unter Erdverfüllungen angefunden haben, mit eingearbeitet. Im Herbst 2016 wurde nun der Triton Nr. 5 in die Werkstatt des bekannten Potsdamer Steinbildhauers Rudolf Böhm gebracht. Dort konnten durch eine Spende des Clubs von ca. 23.000 Euro fehlende Körperteile nachmodelliert werden.
Nach der fachtechnischen Abnahme durch Katrin Lange, Leiterin der Skulpturenwerkstatt der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, und Gundula Christl, Untere Denkmalschutzbehörde, erfolgte kürzlich die Abnahme des Auftraggebers im Rotary Club Potsdam Alter Markt.
Nachdem das Modell aus Gips nun zur Umsetzung in Stein freigegeben wurde, will Bildhauer Rudolf Böhm die Umsetzung noch in diesem Sommer abgeschlossen haben. Dann kann der nächste Triton feierlich in den Neptunbrunnen zurückkehren.
Matthias Schütt ist selbständiger Journalist und Lektor. Von 1994 bis 2008 war er Mitglied der Redaktion des Rotary Magazins, die letzten sieben Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seither ist er rotarischer Korrespondent des Rotary Magazins und seit 2006 außerdem Distriktberichterstatter für den Distrikt 1940.
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