Rheingau
EndPlasticSoup
Rheingauer Rotarier reinigten am weltweiten Rotary-Aktionstag Teile des Rheinufers.
Weltweit ist der erste Samstag im Juni Aktionstag der rotarischen Initiative EndPlasticSoup.
Gestartet wurde die Initiative vor zwei Jahren durch die Rotary Clubs in Amsterdam, die damit gegen die Plastikvermüllung von Land, Wasser und Luft und sogar unserem Körper (Mikroplastik) ankämpfen wollen.
Mittlerweile haben sich über 800 Rotary Clubs in aller Welt angeschlossen. Auf der letztjährigen Rotary World Convention in Hamburg stieß die Aktion bereits auf großes Medieninteresse.
Ralf Thiel, Präsident des RC Wiesbaden-Rheingau, hatte zuvor bereits während eines Tauchurlaubs in Indonesien ungewollte Bekanntschaft mit der PlasticSoup gemacht.
Dabei kam ihm die Idee, sich angesichts dieses globalen Problems zu engagieren – gerade auch, weil er als Mediziner die negativen Auswirkungen der Kunststoffabbauprodukte, wie unter anderem Mikroplastik, nicht nur aus der Fachliteratur kennt.
Von der Idee zum rotarischen Hands-on-Projekt am Aktionstag war es damit nur ein kurzer Schritt. Gemeinsam mit zehn Mitstreitern und Mitstreiterinnen aus seinem Club startete Ralf Thiel in Walluf in Richtung Eltville zur „1,5 m Clean Up Challenge“ auf dem Leinpfad. Die „1,5 m“ standen hier nicht für die Maximalgröße der Plastikteile, sondern - ebenso wie der angelegte Mundschutz - für die Einhaltung der aktuellen Covid19-Regeln.
Die illustre Gruppe, bestehend unter anderem aus Professoren und Bankdirektoren, wurde von den vorbeikommenden Spaziergängern und Radfahren bestaunt und bekam reichlich Applaus.
Auch das Ergebnis kann sich sehen lassen. So wurden zahlreiche Müllsäcke gefüllt mit allem was die Zivilisation so am Rheinufer zurücklässt, darunter Plastikflaschen, Kunststofftaue, Dosen, Becher, Plastiktüten, Schnuller, Windeln und – wie könnte es in Coronazeiten anders sein – Mundschutzmasken.
Die Rheingauer Rotarier wollten mit der Sammelaktion ein deutliches Zeichen setzten. Als Mitglied der EndPlasticSoup-Initiative versuchen sie darüber hinaus, überall das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen. Auch die Förderung der Entwicklung und Verbreitung von Technologien, die Plastik ersetzen oder wiederverwenden oder bereits verschmutzte Flüsse und Meere reinigen, ist Teil der Initiative.
Interessante Ansatzpunkte sind hier die Innovationen des Niederländers Boyan Slat ("ocean clean up") oder andere Verfahren, die zum Beispiel durch Luftblasenschleusen ("bubble barriere") Flüsse und Kanäle von Plastik reinigen können.
Ein Global Grant in Zusammenarbeit mit weiteren Rotary Clubs in Wiesbaden und Umgebung ist in Vorbereitung. Mitstreiter werden weiterhin gesucht. Ralf Thiel hofft als einer der Botschafter von EndPlasticSoup in Deutschland, dass die Initiative ähnlich erfolgreich sein wird wie die – nicht von ungefähr - namensverwandte Aktion End Polio Now.
Weitere Informationen und Kontakt unter: www.endplasticsoup.org und thielralf@aol.com
Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.
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