Kiel
Engagement in Westafrika
Wie eng Arten- und Umweltschutz sowie Bildung zusammengehören, hat der RC Kieler Förde mit einem Projekt in Côte d’Ivoire unter Beweis gestellt.
An der Küste des westafrikanischen Côte d’Ivoire leben vier bedrohte Schildkrötenarten. Die Lederschildkröte beispielsweise nutzt die Strände zur Eiablage. Fischerei, eiersammelnde Küstenbewohner und Schildkrötenjäger gefährden die Populationen. Seit 2015 engagiert sich Inez Linke (RC Kieler Förde) für den Schutz der Tiere und unterstützt im Zuge von „Protect the Ocean“ den ivorischen Verein CEM bei der Einrichtung eines Schutzgebietes.
Einheimische einbinden
„Die Beteiligung der Bevölkerung daran ist ein besonders wichtiger Erfolgsfaktor“, sagt die Meeresbiologin und Gründerin der oceanBASIS GmbH, die mit der Kieler Naturkosmetikmarke Oceanwell erfolgreich am Markt ist. Seit drei Jahren beteiligt sich auch der RC Kieler Förde an dem Projekt.
Ziel ist es, die Küstenbewohner beim Artenschutz und einer nachhaltigen Entwicklung der Region zu unterstützen. Zu diesem Zweck spenden die Rotarier und Oceanwell seit 2018 jährlich Geld, um die Bildung vor Ort zu unterstützen.
Hilfe trotz Corona
Jedes Jahr gibt es für die Erstklässler und zunehmend auch Schüler höherer Klassenstufen im Namen nachhaltiger Küstenentwicklung Schulmaterial. Angefangen hatte es mit 77 Erstklässlern in den im Schildkröten-Schutzgebiet gelegenen Küstendörfern Pitiké und Mani. Vor drei Jahren erhielten sie ein Einschulungs-Set. Für jedes Mädchen und jeden Jungen gab es einen Schulrucksack, ein Lehrbuch, ein Übungsbuch, Kugelschreiber, Bleistift und Kreide, sowie eine kleine Schreibtafel. Linke: „Diese Unterstützung half den Familien sehr und förderte gleichzeitig das positive Verständnis der Bewohner der beiden Küstendörfer für das Schutzprojekt.“ Im Jahr darauf waren es bereits 296 Kinder der sechs Grundschulklassen aus den vier Dörfern. „Es war eine wunderbare und für die Region typische Zeremonie“, so Linke. Außer den Dorfchefs, Elternvertretern und Schulkindern seien auch der regionale Direktor für das Primarschulwesen anwesend gewesen sowie ein Vertreter der Regionalverwaltung und Mitglieder von CEM, dem lokalen Verein, der sich für die Einrichtung eines Schildkrötenschutzgebietes in der Region engagiert. „Unser Engagement bedient ein echtes Bedürfnis, unterstützt das Gemeinschaftsgefühl und trägtb wesentlich zum weiteren Engagement der direkt betroffenen Dörfer für das Naturschutzprojekt bei“, so Linke.
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