Distrikt
Erste Hilfe für die Menschen in der Ukraine
Rotary-Club Erfurt-Gloriosa: Ein Beispiel für schnelle Hilfe aus dem Distrikt 1950 ins Kriegsgebiet
Schon wenige Tage nach Kriegsbeginn hatte ein Mitglied des RC Erfurt-Gloriosa privat Sachspenden an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht. Parallel zu seiner Fahrt lief die Hilfsaktion des Clubs an. Dabei ging es vor allem um Unterstützung für die unter dem Krieg besonders leidenden Kinder und Jugendlichen.
Die Club-Mitglieder sprachen spontan Freunde, Familie, Kollegen, Unternehmen und Institutionen an. Auch andere Rotary-Clubs aus Erfurt und der Region, wie der RC Arnstadt und der RC-Sömmerda, schlossen sich an. Es gab sofort private Zuwendungen, Club-Spenden und Online-Schalten. Es wurde schnell klar, dass die Helfer wohl einen langen Atem brauchen. Zum einen weiß keiner, ob die Korridore für Hilfslieferungen noch lange befahrbar sind, und zum anderen werden sich angesichts der Flüchtlingswelle wohl die Hilfeleistungen immer mehr auf die nach Deutschland gekommenen Ukrainer oder die in den Nachbarstaaten erweitern. Deshalb wurden in den beteiligten Clubs auch jeweils Verantwortliche gesucht, die sich gegenseitig abstimmen sollen. Von Vorteil ist, dass den Rotariern Sprach- und Sachkenntnis zur Verfügung stehen. So konnten sie direkt erfragen, was vor Ort gebraucht wird.
Breite Unterstützung
Auch in den sozialen Medien wurde auf die Hilfsaktion hingewiesen und um Geld- und Sachspenden gebeten. Privatpersonen und Unternehmen stellten ihre Wagen zur Verfügung und boten nicht selten an, die Kosten für den Kraftstoff zu übernehmen. Die Präsidentin des Rotary-Clubs Erfurt-Gloriosa, Dr. Denise Lundershausen, ist überwältigt vom Zuspruch für die Aktion: "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sich so schnell so viele Freiwillige aus dem Club und darüber hinaus gefunden haben, eine Konvoi-Fahrt schon für das erste Wochenende zu organisieren.“ Besonders beeindruckt hat Denise Lundershausen, die große Spendenbereitschaft. Bereits nach zwei Tagen kamen mehr als 10.000 Euro zusammen.
Konvoi auf Fahrt
Gekauft wurden warme Kleidung, Schlafsäcke aller Größen, Decken, Isomatten, Kocher, Kleinkindernahrung sowie Verbandsmaterial. Am Vorabend des Abfahrtstages standen viele Helfer aus dem Club bereit, um die Sachen zu verpacken, die Kartons zweiprachig zu beschriften und die Transporter zu beladen. Mit extra angefertigten Magnetschildern wurde der humanitäre Charakter des Konvois verdeutlicht. Nur wenige Tage nach dem spontanen Entschluss, hat sich der Hilfskonvoi des Rotary-Clubs Erfurt-Gloriosa bestehend aus sechs Transportern in den frühen Samstagmorgenstunden auf den Weg gemacht. 24 Stunden später war der Konvoi bereits zurück – mit überglücklichen Helfern. Ein Clubmitglied äußerte nach der Rückkehr: „Das Verrückteste, was ich in meinem Leben getan habe!“
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