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Wiesbaden

Halbjahreskonferenz im Distrikt 1820

Wiesbaden - Halbjahreskonferenz im Distrikt 1820
Christian Klar, Direktor des Landesmuseums Wiesbaden, bei der Einführung in die Ausstellung © Christoph Müller (alle)

Zur Halbzeit des rotarischen Jahres trafen sich über 190 Rotarierinnen und Rotarier, pflegten Kontakte, informierten sich und kehrten voller Anregungen und Elan zurück.

Christian Kaiser21.02.2019

Über 190 Rotarierinnen und Rotarier waren der Einladung von Distriktgovernor Karl-Heinrich Link in die Hessische Landeshauptstadt gefolgt.

Nach den Gründen für die rekordverdächtige Teilnehmerzahl musste man nicht lange suchen. So hatte Peter Enderle (RC Wiesbaden) gemeinsam mit seinem Team für einen attraktiven Tagungsort und ein sehr ansprechendes Programm gesorgt, das hier nur auszugsweise wiedergegeben werden kann. Die Organisation hatte hauptsächlich Heinz Kipper (RC Wiesbaden-Kochbrunnen übernommen.

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Von Anfang an: rege Beteiligung aus dem Auditorium © Christoph Müller

Zum Auftakt begrüßte Christian Klar (RC Wiesbaden-Kochbrunnen), Direktor des Landesmuseums Wiesbaden, die Teilnehmer in seinem restaurierten Haus und führte in die Piet-Mondrian-Ausstellung ein.

„Die Zukunft Europas – Populismus oder Wertegemeinschaft?“ war nach dem Besuch der Ausstellungsräume das Thema von Werner D’Inka. Solange Demonstranten vor dem Weißen Haus ins Fernsehen und Demonstranten auf dem Roten Platz ins Gefängnis kommen, sei für ihn eine Äquidistanz zu Russland und USA undenkbar – so der Herausgeber der FAZ am Ende seines fesselnden Vortrags. 

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Governor Karl-Heinrich Link machte auf Themen aufmerksam © Christoph Müller

Nach der kulturellen und politischen Bildung folgte zu Beginn des rotarischen Teils auch noch die Philosophie. So referierte DG Karl-Heinrich Link, nebenbei ordentlicher Student der Philosophie an der JGU Mainz, über das Glück bei Aristoteles. Der große griechische Philosoph wäre sicher Rotarier geworden, hätte er denn die Chance gehabt – so sein Resümee. Gleichzeitig zog Link Bilanz über bereits Geleistetes im Distrikt 1820.

Die sich anschließende Mittagspause nutzten die Teilnehmer auch, um Kontakte zu pflegen und sich anhand vielfältiger Präsentationen rotarisch zu informieren.

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PDG Peter Röder von Diersburg erklärt die rotarische Gesetzgebung © Christoph Müller

Frisch gestärkt lauschten danach alle den Worten von PDG 2014/15 Peter Roeder von Diersburg (RC Eschwege), dem Vertreter des Distrikts beim Council on Legislation, über das „Rotarische Recht“.

In seinem sich anschließenden Vortrag „Nachhaltigkeit verstehen und messen“ berichtete Prof. Volkmar Liebig über das von ihm für Finanzinvestoren entwickelte  System und zeigte anhand von „Back-Testings“, dass die in diesem Sinne „nachhaltigen“ Unternehmen eine wesentlich bessere Performance aufweisen.

Beeindruckend und anrührend dann der Beitrag von Kinderärztin Dr. Monika Golembiewski, der sich mit der desolaten durch Mangelernährung bedingten Situation der Santal, einer vernachlässigten Bevölkerungsgruppe in Westbengalen, befasste. Reinhild Link (RC Wiesbaden-Nassau) ergänzte den Vortrag mit Informationen zum dort seit 2015 laufenden Global-Grant-Projekt „Healthykids/Bolpur“, das jetzt erweitert werden soll.  

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Kinderärztin Dr. Monika Golembiewski und Reinhild Link vor der Präsentation zum Projekt „Healthykids/Bolpur“ © Christoph Müller

Jürgen Stihl (RC Kassel-Hofgeismar) hatte damit eine „Steilvorlage“ und bekam viel Aufmerksamkeit für sein Thema „Foundation Spenden und Regional Grant Assistance.“ So konnte er die Zuhörer davon überzeugen, dass der Weg zum „Global Grant“ dank eines neuen 5-seitigen Leitfadens und der inzwischen tätigen „Regional Grant Assistants“ wesentlich einfacher geworden ist. Damit sollte doch – so die Erwartung – mindestens ein Global Grant je Distriktregion und Jahr möglich sein.

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Organisator und Moderator Peter Enderle mit Distriktsekretär Ulrich Kirchen und DG Karl-Heinrich Link (von rechts)  © Christoph Müller

Die finanzielle Grundlage für die Global Grants sind die jährlichen Spenden an die Rotary Foundation. DG Karl-Heinrich Link zeichnete die beim Spendenvolumen an der Spitze liegenden drei Clubs aus. Es sind der RC Wiesbaden, der RC Frankfurt a.M. – Römer und der RC Frankfurt a.M.

In der folgenden Podiumsdiskussion unterhielten sich Alexandra Winterhoff (Distrikt-Sprecherin vom RAC Kassel) und Florian König (RC Wiesbaden- Nassau) über das Thema „Rotaract und Rotary - Wie der Brückenschlag gelingt“. Als Problem wurde dabei ausgemacht, dass die Rotaract-Mitgliedschaft mit 30 Jahren endet und dass Clubs nur in wenigen Ausnahmen bereit sind, so junge, am Beginn ihrer Karriere stehende „Hoffnungsträger“ aufzunehmen. So werden nur 5 Prozent der Rotaracter später Rotarier und viele sozial stark engagierte Rotaracter gehen der rotarischen Familie verloren.

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Interesse: Neun (ehemalige) Distriktgovernor in der ersten Reihe © Christoph Müller

Positiv wurden die Synergieeffekte bei gemeinsamen Projekten von Rotaract und Rotary gesehen. Hier gibt es aber nach Meinung der beiden Diskutanten durchaus noch Steigerungspotential.

In seinem Schlusswort nahm DG Karl-Heinrich Link diese Gedanken auf und bezeichnete die Jugend als das größte Kapital von Rotary.

Christian Kaiser

Christian Kaiser wurde 1942 in Hessen geboren, machte Abitur in Hanau. Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen und Bonn mit Promotion. Pächter der Hessischen Staatsdomäne Kinzigheimerhof bis 2004. Öbuv. Sachverständiger. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1981 im RC Hanau. Präsident 1999/2000, PHF+3. 2011 bis 2021 war er Distriktberichterstatter für D 1820.