Berlin
Heilsamer Druck
Im Diakonie-Hospiz Berlin-Wannsee kümmert sich der RC Berlin-Kurfürstendamm mit einem besonderen Projekt um die Mitarbeiter.
Die Arbeit in einem Hospiz stellt Menschen vor große Herausforderungen. „Im Erleben der Endlichkeit sehen wir mitunter unser eigenes Leben mit anderen Augen“, so Angelika Behm, Geschäftsführerin des Diakonie-Hospiz Wannsee. „Dabei kann es zu Belastungen kommen, die auf die Seelen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter drücken.“
Damit dieser Druck nicht zu dauerhaften Schäden führt, können die Beschäftigten einmal in der Woche während ihrer Arbeitszeit im Hospiz einen besonderen Service in Anspruch nehmen. Dann kommt der Shiatsu-Dozent Denis Dragendorf ins Haus und widmet sich jeweils für rund 20 Minuten jedem, der sein Angebot annehmen möchte. Shiatsu ist eine in Japan entwickelte Form der Körpertherapie, die auf der traditionellen chinesischen Massage Tuina basiert.
Gefühl der Schwerelosigkeit
Wörtlich heißt Shiatsu „Fingerdruck“, die Behandlung umfasst jedoch weit mehr: Zur Berührung wird der ganze Körper eingesetzt, erläutert Wikipedia. „Mein Ziel ist es“, so Denis Dragendorf, „genau dort anzusetzen, wo der Schmerz seinen physischen Punkt gefunden hat. Durch gezielten Druck und nachfolgende Entlastung kommt es zu einem Gefühl einer ‚gehaltenen Schwerelosigkeit‘, die neue Kraft tanken lässt.“
Shiatsu für ein Jahr
Möglich wird dieser Service durch eine Spende des RC Berlin-Kurfürstendamm in Höhe von 3000 Euro. Damit ist das Shiatsu-Angebot für die 40 Beschäftigten des Diakonie-Hospiz Wannsee für ein weiteres Jahr finanziert. Clubmitglied Matthias Kiekebusch ist von dem angenehmen Klima im Hospiz überrascht und angetan. „Ich hätte gedacht, hier mehr ein ‚Tal der Tränen‘ anzutreffen, erlebe aber eine ganz andere, eine offene Stimmung. Wenn dies auch an dem von uns ermöglichten Shiatsu-Angebot liegt, bin ich froh, dass wir hier einen Beitrag liefern können, der bei den Menschen ankommt – auch bei den betreuten Gästen.“
Matthias Schütt ist selbständiger Journalist und Lektor. Von 1994 bis 2008 war er Mitglied der Redaktion des Rotary Magazins, die letzten sieben Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seither ist er rotarischer Korrespondent des Rotary Magazins und seit 2006 außerdem Distriktberichterstatter für den Distrikt 1940.
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