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Oberstdorf

Hilfe für hungernde Waisenkinder in Burundi

Oberstdorf - Hilfe für hungernde Waisenkinder in Burundi
Rotary sei Dank: Hoffnung für Schulkinder in Burundi © Privat

Der RC Oberstdorf-Kleinwalsertal setzt sich seit über 25 Jahren für Kinder im einst kriegsgeplagten Burundi ein

Rainer Bonhorst01.02.2022

Als Hans Rohde Mitte der neunziger Jahre Burundi erstmals besuchte, bot sich ihm als Folge des Bürgerkriegs ein erschreckendes Bild. Kinder und Jugendliche litten ganz besonders. Überall suchten ausgemergelte, teilweise noch sehr kleine Kinder im Müll nach Essbarem. Ihre Eltern waren im Krieg ums Leben gekommen oder verschwunden. Daraufhin wurde im Club beschlossen, ein Kriegswaisenheim zu gründen, dessen Federführung noch heute beim Initiator liegt.

2001 kam dann ein weiteres Waisenheim hinzu, das der Club nach wie vor betreibt. Alle Kinder gehen hier zur Schule, werden psychologisch und bei Bedarf medizinisch betreut. Zum Heim gehören vier Hektar Ackerland, die von den Kindern bestellt werden. Sie tragen damit nicht nur zur eigenen Ernährung bei, sie lernen auch in der Gemeinschaft zu arbeiten und für den eigenen Lebensunterhalt zu sorgen. Bereits vor dem Verlassen des Heims werden Familien gesucht, in die die Jugendlichen aufgenommen werden. Auch bei der Berufsausbildung oder bei Geschäftsgründungen wird geholfen. 

Der Club arbeitet dabei eng mit der Stiftung Stamm zusammen, die die Kontrolle der Finanzen übernommen hat. Verena Stamm ist eine in Burundi ansässige deutsche Krankenschwester und gründete eine große Hilfsorganisation, die unter anderem Kinderheime, Berufsschulen und ein Krankenhaus betreibt. 

Während Corona leiden die Kinder wieder am meisten

Zur Finanzierung der Projekte sind bisher über 300.000 Euro nach Burundi geflossen. Unterstützt wurde das Projekt des RC Oberstdorf-Kleinwalsertal durch einen Children Opportunities Grant, mehrere District Grants und durch eine großzügige Zahlung des Bundesentwicklungsministeriums. Damit konnte ein Grundstück für das zweite Waisenheim gekauft werden.

Durch Corona ist die wirtschaftliche Lage in Burundi noch schwieriger geworden, in einem der drei ärmsten Länder der Welt, in dem schon vor der Pandemie mehr als die Hälfte der Bevölkerung gehungert hat. Die Leidtragenden sind wieder vor allem Kinder, die Schwächsten der Gesellschaft. Der Club wird deshalb die Kräfte bündeln und noch weitere Waisenkinder aufnehmen, um die Not wenigstens etwas zu lindern.