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RC Ueckermünde-Heide

Mit dem Rolli über die Ostsee

RC Ueckermünde-Heide - Mit dem Rolli über die Ostsee
Udo Zeller (vorn) vom Verein Sail Dream Potsdam freut sich mit den Jubiläumsgästen über den Erfolg der "Wappen von Ueckermünde". © Marcus Zeipelt

Seit zehn Jahren betreibt ein Verein an der mecklenburgischen Küste einen Großsegler, auf dem Rollstuhlfahrer Meer, Wind und Wellen erleben können.

Matthias Schütt01.09.2017

Fellowships sind Gruppen, in denen Rotarier ihren Hobbies und Leidenschaften nachgehen. Aber nicht nur. Auch als Mitglied einer Fellowship bleibt man dem rotarischen Service Above Self verpflichtet. Die Segler der Fellowhip-Flotte Nordost sowie der RC Ueckermünde-Heide engagieren sich deshalb für die Inklusion von Behinderten in den Segelsport. Dazu fördern sie die Arbeit der „Wappen von Ueckermünde“, des einzigen Großseglers in Deutschland, auf dem auch Rollstuhlfahrer mitschippern können. Das vor zehn Jahren von der Frau des damaligen Bundespräsidenten Luise Köhler getaufte Schiff feierte jetzt Jubiläum in seinem Heimathafen Ueckermünde.

Für Fachleute: Die „Wappen“ ist ein 22 Meter langer Kielkreuzer/Spreizgaffelketch mit 235 Quadratmeter Segelfläche. Zehn Personen können mitfahren, darunter vier Rollifahrer, die ihren eigenen Rollstuhl nutzen können oder einen bordeigenen. Das Schiff ist komplett barrierefrei. Das konnten bislang rund 3000 Mitsegler erleben, die auf Tagestörns oder mehrtägigen Ausflügen mehr Seemeilen zurückgelegt haben, als bei einer Weltumsegelung anfallen. (Näheres unter www.rollisegler.de)

Dabei sind alle Passagiere selbstverständlich in die Arbeit an Bord einbezogen. Rolli-Fahrerin Marlen Deutsch bedankte sich kürzlich für ein besonderes, aber eben auch besonders anstrengendes Meer-Erlebnis: „Nach der Fahrt habe ich gemerkt, wie viele Muskeln ich habe.“

Ein Jubiläum mit vielen Gästen: die
Ein Jubiläum mit vielen Gästen: die "Wappen von Ueckermünde" in ihrem Heimathafen © Marcus Zeipelt

Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, das der parlamentarische Staatssekretär für Vorpommern, Patrick Dahlemann, beim Jubiläum vertrat, ist stolz auf den Rolli-Segler, sieht aber noch eine zweite Seite des Projekts: „Barrierefreiheit, größtmögliche Inklusivität aller Lebensbereiche, das ist für ein Land, für das der Tourismus eine so große Rolle spielt, auch eine wirtschaftliche Frage.“

Hans-Georg Führer, der für Rotary das Projekt seit Beginn begleitet, berichtet von verschiedenen Unterstützungsaktionen der Fellowship-Flotte und seines Clubs. Wenn bei Rotariern Interesse an einer Clubfahrt mit Ziel Kopenhagen oder Bornholm besteht, vermittelt er gern einen Törn auf der Ostsee. Denn das trägt zur Finanzierung und damit zu Sicherung dieses einmaligen Angebots bei.


Kontakt: hg.führer@t-online.de

 

 

 

 

 

Matthias Schütt

Matthias Schütt ist selbständiger Journalist und Lektor. Von 1994 bis 2008 war er Mitglied der Redaktion des Rotary Magazins, die letzten sieben Jahre als verantwortlicher Redakteur. Seither ist er rotarischer Korrespondent des Rotary Magazins und seit 2006 außerdem Distriktberichterstatter für den Distrikt 1940.