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Hamburg

Mobile Klinik für die Steppe der Massai

Hamburg - Mobile Klinik für die Steppe der Massai
Die Krankenschwester Angelika Wohlenberg hilft mit Unterstützung der RC Kappeln und Flensburger Förde den Massai in Tansania. © RC Kappeln

Der Kappelner HNO-Arzt und Rotarier Christian Lang und die Krankenschwester Angelika Wohlenberg in Tansania entwickelten die Idee einer mobilen Mutter-Kind-Klinik.

Can Özren01.02.2020

Als Christian Lang 2017 Präsident des RC Kappeln war, hatte er ein Projekt ins Auge gefasst, dessen Realisierung sich am Ende als langwieriger entpuppten sollte als gedacht. Jetzt allerdings ist die Sache festgezurrt: Gemeinsam mit dem RC Flensburger Förde hat der RC Kappeln eine mobile Mutter-Kind-Klinik in Tansania ins Leben gerufen.

"Hilfe für die Massai" heißt der Verein, den Angelika Wohlenberg, eine in Flensburg ausgebildete Krankenschwester, vor mehr als 20 Jahren in Tansania gegründet hat. Dieser ermöglicht Kindern der Massai eine Schulbildung in eigens gegründeten Schulen. Inzwischen teilt und prägt Wohlenberg das Leben der Volksgruppe entscheidend. Christian Lang kennt sie gut, hat sie auf Vortragsreisen in Deutschland erlebt und hält seitdem den Kontakt. Lang: "Unsere Idee der mobilen Klinik wurde quasi vor Ort in Tansania geboren." Und genau deshalb ist er so überzeugt davon, dass sie funktioniert.

"Wir setzen bei den Schwächsten an" 

Ziel des Projekts ist es, medizinische Hilfe zu den Menschen zu bringen, die diese Hilfe von sich aus nicht erreichen können, weil der Weg zum nächsten Krankenhaus viel zu weit ist. "Die mobile Klinik fährt direkt in die Massai-Steppe, in entlegene Dörfer und kümmert sich um Kleinkinder, Neugeborene, Mütter und Schwangere", sagt Lang. Medikamente, Vitamine, Impfdosen, Nahrungsergänzungsmittel hat die Klinik an Bord. Außerdem ist Aufklärung zu Hygiene und Krankheitsvorsorge Teil des Projekts. "Wir setzen bei den Schwächsten an."

In Klaus Weil, Chefarzt der Geriatrie des Flensburger Franziskus-Hospitals und Foundation-Beauftragter des RC Flensburger Förde, sowie Susanne Kühn (Präsidentin elect des RC Flensburger Förde) fand Lang Mitstreiter. Warum die Flensburger ebenfalls an das Projekt glauben, erläutert Klaus Weil so: "Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Freunden in Kappeln dieses tolle Projekt, das wir in ähnlicher Form als Klinik angedacht hatten, jetzt in mobiler Form verwirklichen zu können."

Projekt soll sich selbst tragen

Vor kurzem fiel der Startschuss für das District Grant. Für zunächst zwei Jahre finanzieren beide Clubs die mobile Mutter-Kind-Klinik. 8000 Euro kommen aus Mitteln des Distrikts 1890, die Clubs aus Kappeln und Flensburg verdoppeln die Summe. Susanne Kühn hält das für gut angelegtes Geld, denn: "Dank der Förderung des Projekts als District Grant können wir unsere Eigenmittel zugunsten des Projektes deutlich aufstocken." Nach Ablauf der zwei Jahre soll sich das Projekt selbst tragen.