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München

Sauberes Wasser und Bildung für den Kongo

München - Sauberes Wasser und Bildung für den Kongo
Einer von 1200 mit der Hand gebohrten Brunnen © Privat

Hilfsprojekt zur Selbsthilfe für das zentralafrikanische Land Kongo – die Vision des Rotary Clubs München-Solln wurde Wirklichkeit

Stephanie Bräuer01.09.2020

Infolge von Diktaturen, Korruption und Miliz-Kriegen gehört die Demokratische Republik Kongo (85 Millionen Einwohner), deren Wirtschaftskraft noch 1960 mit der Südafrikas oder Kanadas zu vergleichen war, zu den ärmsten der Welt. Es fehlen Infrastrukturen für Industrie, Handwerk und Landwirtschaft, wie nutzbare Straßen, Eisenbahnen, Wasser- und Elektrizitätsversorgung. Zwar verfügt der Kongo über wertvolle Rohstoffe und große Wasserreserven. Gleichzeitig sind fast alle Gewässer wegen fehlender Abwasserentsorgung verseucht. Die Bevölkerung leidet nicht nur an Trinkwassermangel, massiven Gesundheitsproblemen und hoher Kindersterblichkeit, es fehlt auch an Ausbildungsmöglichkeiten.

Seit 15 Jahren engagiert

Hartmut Heuser vom Rotary Club München-Solln, der mehrmals privat im Kongo war und auch dem Länderausschuss Zentralafrika angehört, sah schon vor 15 Jahren die Notwendigkeit, ein Projekt zu starten, um den Menschen vor Ort zunächst eine einfache und dezentrale Wasserversorgung zu ermöglichen. Während der 15 Jahre organisierte er das Projekt von der Planung bis zur Abrechnungskontrolle. Parallel zum Brunnenbau wurden seit 2006 in der Provinz Kasai-Ost (Mitte des Landes) Brunnenbauer ausgebildet. 2007 wurde die „mobile Brunnenbau-Schule“ in Kananga gegründet, um in mehreren Provinzen Brunnenbauhelfer auszubilden.

1200 Brunnen gebohrt

Mittlerweile sind 1200 Brunnen für rund 600.000 Menschen mit der Methode „Bohrung per Hand“ gebaut und 150 Brunnenbauer ausgebildet. Sie versorgen mit ihrer Arbeit ihre Familien und damit etwa 1350 Personen. Der RC München-Solln ist seit 2010 federführender Projektpate. 2014 konnte mit der Unterstützung von „Architekten ohne Grenzen“ und finanzieller Hilfe des BMZ in Berlin eine staatlich anerkannte Berufsschule für Brunnenbau östlich von Kinshasa gegründet werden. Durch Spenden der Rotary Clubs München-Solln, Düsseldorf-Schlossturm, Schrobenhausen, Holzkirchen, Chiemsee und Schliersee kamen unter anderem mit vier Global Grants allein 180.000 Dollar für das Projekt zusammen, der Betrag erhöhte sich auf 405.000 Dollar durch Spenden katholischer Gemeinden, privater Freunde, des Deutschen Stiftungszentrums Bonn und der deutschen Botschaft in Kinshasa. Aber auch Absolventen der mobilen Schule sowie Eigenleistungen der lokalen Bevölkerung sorgten und sorgen für nachhaltigen Erfolg. Obwohl viele Aktivitäten Corona-bedingt derzeit pausieren, sind alle Beteiligten optimistisch, dass es bald weitergehen wird – vielleicht auch mit der Hilfe Ihres Clubs? Der RC München-Solln freut sich über weitere Mitstreiter.

Kontakt über Miriam Hunfeld miriam@hunfeld-services.com

Stephanie Bräuer
Die gebürtige Münchnerin Stephanie Bräuer hat jahrelang im Bereich PR und Redaktion verschiedener Medien gearbeitet, bevor sie sich mit einer PR-Agentur selbstständig machte und ihren Schwerpunkt dabei auf die Themen Kulinarik/Lifestyle legte. Seit sechs Jahren ist sie in diesem Bereich als freie Autorin und Journalistin tätig. www.stephanie-braeuer.de