Projekt
Thüringen zeigt, wie es geht: Echte Chancen für Flüchtlinge
Ein Modell zum Nachmachen: In Zeulenroda-Triebes rief Martina Schweinsburg, Präsidentin des RC Gera, ein zweijähriges Ausbildungsprojekt für Flüchtlinge ins Leben.
Sie ist im Landkreis Greiz Deutschlands dienstälteste Landrätin. Gründungsmitglied des RC Gera und eine Politikerin, die nie lamentiert, sondern vorausschauend agiert. So hält sie es auch beim augenblicklichen politischen Topthema: der Eingliederung von Migranten.
In der Bildungsstätte der Handwerkskammer in Ostthüringen werden 16 junge Männer im Alter von 16 bis 25 Jahren aus Syrien, Eritrea und dem Irak auf den beruflichen Alltag in Deutschland vorbereitet. Zu diesem Projekt, für das die Landrätin deutschlandweit um Spenden bittet und das im Focus als Modell für ganz Deutschland beschrieben wird, haben sich der RC Gera, die Agentur für Arbeit, die Handwerkskammer und der Landkreis Greiz zusammengefunden. Dabei sollen den Asylsuchenden nicht nur Unterkunft und Schutz gewährt, sondern Lebensperspektiven im Land aufgezeigt werden.
Schweinsburg: „Meinen Leitgedanken für die Clubarbeit 2015/16 ‚Der Wirtschaft in der Heimat eine Zukunft – der Jugend in der Heimat eine Perspektive‘ setze ich mit diesem Projekt in einer neuen Dimension fort: junge Flüchtlinge in der Region zu halten und damit den wachsenden Fachkräftebedarf der Unternehmen abzusichern.“ Das Pilotprojekt umfasst ein Bündel von Maßnahmen: von der Sprachausbildung, finanziert von der Arbeitsagentur, dem Erwerb fachlicher Kenntnisse über die Eignungs-und Kompetenzfeststellung bis hin zur theoretischen und berufspraktischen Ausbildung. Die erfolgt in den Berufsfeldern Holz- und Metalltechnik, Farb- und Raumgestaltung, aber auch im kaufmännischen und Dienstleistungsbereich
"Alle reden, wir tun“
Die Sprachausbildung der Arbeitsagentur, die alle Bildungsbausteine bis zur Integration der Auszubildenden in die Handwerksbetriebe unterstützt, wird durch den von Rotary International getragenen berufs- und fachspezifischen Sprachunterricht sowie die Sozialbetreuung unterstützt. Dazu Past-Gov. Bernd Koob im Länderausschuss D/CZ/SK: „Mit diesem großen Projekt, an dessen Ende ein europaweit anerkannter Abschluss im Handwerk steht, verbinden wir als Club Hilfe zur Selbsthilfe und die Unterstützung für eine Präsidentin, die zum Thema erfolgreiche Integration öffentlich das Motto ausgibt ‚Alle reden nur, wir tun es‘. Damit die Signale aus der Wirtschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen bei uns nicht weiter nur ins Leere laufen.“
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